Auf Madeira der Schnellste: Johannes Weizinger aus Übermatzhofen

ÜBERMATZHOFEN - Madeira war auf jeden Fall eine Reise wert. „Für mich war es ein sehr gelungener Abschluss einer Saison, mit der ich wirklich mehr als zufrieden sein kann“, lautete das Fazit von Johannes Weizinger, der auf der portugiesischen Insel beim „Madeira Island Ultra Trail“ einen ersten Platz belegt hat.

Bei den Wettbewerben unter dem Kürzel MIUT standen gleich fünf Strecken von 16 bis 115 Kilometern zur Auswahl. Mit Hannes Namberger, Rosanna Buchauer und vielen anderen Athletinnen und Athleten waren auch etliche deutsche Topläufer vor Ort. Der junge Übermatzhofener, der an dem Veranstaltungs-Wochenende seinen 22. Geburtstag feierte, entschied sich aufgrund seines Alters für die kürzeste Distanz und machte sich am Ende mit dem Sieg selbst ein perfektes Geburtsgeschenk.

"Wunderschöne Landschaften"

Die 16 Kilometer mit rund 400 Höhenmetern hatten es ganz schön in sich. „Die Strecke verlief – typisch für Madeira – auf Trails entlang der Küste und im Wald, der teilweise einem Urwald glich“, berichtet Johannes Weizinger. Nach seinen Worten waren es „wunderschöne Landschaften, die es teilweise schwer machten, sich zu konzentrieren.“ Allerdings erforderten die Trails ein ständiges Aufpassen, „war es doch überwiegend abschüssig, steil und sehr treppenlastig“.

Für die 16 Kilometer benötigte er eine Zeit von 1:09:51 Stunden. Damit gewann er nicht nur seine Altersklasse U23, sondern holte auch den Gesamtsieg auf dieser Distanz. „Ein bisschen überrascht hat mich das schon, da einige gute Läufer der Insel am Start waren und die Verhältnisse wahrscheinlich besser kannten als ich.“

Start in Porto da Cruz

Doch Weizinger konnte auf seine Schnelligkeit im Flachen und bergab vertrauen. Dementsprechend hielt er sich ab dem Start in Porto da Cruz in der Spitze des Feldes, um nach 20 Minuten vorneweg zu laufen und die Platzierung bis zum Schluss halten zu können.

Freude über einen Doppelsieg: Helena Schweidler aus Ruhpolding und Johannes Weizinger aus Übermatzhofen waren auf Madeira für das Team der Trail-Heroes Dynafit jeweils auf der 16-Kilometer-Strecke am Start und gewannen beide das Rennen. © MIUT

Johannes Weizinger startet einerseits für den heimischen Verein Arriba Göppersdorf, mit dem er in diesem Jahr auch den virtuellen Landkreislauf gewonnen hat. Andererseits hat er es in das Team der Trail-Heroes Dynafit geschafft und ist als ambitionierter Hobbysportler zugleich einer der Markenbotschafter. Genauso wie Helena Schweidler (24) aus Ruhpolding, die auf Madeira die 16 Kilometer bei den Frauen gewann. Doppelerfolg also!

Beide hatten rund ums Rennen die Gelegenheit, die Insel zu erkunden und kennenzulernen. Zusammen mit deutschen Journalisten waren sie zu Fotoshootings unterwegs, haben Pressekonferenzen vor dem Rennen besucht und sich natürlich auch die Strecke vorher angeschaut. Möglich wurde das durch das Programm von Dynafit, das seine Läufer unter anderem auch mit Ausrüstung unterstützt.

Weißenburg

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Von Uwe Mühling

Trotz seines noch jungen Alters zählt Johannes Weizinger im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen schon zu den Topläufern. Als Kind und Jugendlicher hat er zunächst zehn Jahre lang Fußball bei der TSG Pappenheim gespielt. In dieser Zeit nahm er aber immer wieder auch an den heimischen Laufveranstaltungen teil – zum Beispiel auch beim Schülerlauf des Seenlandmarathons oder beim Landkreislauf.

Als er 2018 seine Ausbildung zum Polizeimeister begann, wurde es zeitlich für den Fußball zu knapp, Weizinger entdeckte jedoch mehr und mehr das Laufen für sich. Hier zeigte sich schnell sein Talent und sein enormes Potenzial. Bereits 2019 gewann er den Altmühltrail und wurde Dritter beim Seenlandmarathon. Seit dieser Saison steht ihm mit dem Weißenburger Mariusz Tymek, der selbst für die Mannschaft ohne Namen (M.O.N.) Pleinfeld startet, ein persönlicher Trainer zur Seite. Der Kontakt kam über Kai Reißinger zustande.

"Riesenanteil" von Trainer Tymek

Als ab Ende Mai 2021 nach und nach wieder Laufveranstaltungen möglich waren, konzentrierte sich Johannes Weizinger vor allem auf die Bahn, wo er über 3000 (8:53 Minuten) und 5000 Meter (15:21) neue persönliche Bestleistungen aufstellte. Selbiges gelang ihm auch in Ulm über (knapp) 10 000 Meter (hochgerechnet 31:30).

Zuletzt folgte der erneute Sieg beim Altmühltrail in Dollnstein und eben Platz eins auf Madeira, sodass der 22-Jährige mit seiner Entwicklung und seinen Ergebnissen in dieser Saison rundum zufrieden ist. „Einen Riesenanteil daran hat mein Trainer Mariusz Tymek“, unterstreicht Weizinger, der beruflich bei der Bereitschaftspolizei in Eichstätt tätig ist.

"Sehr, sehr freundliche Leute"

Altmühltal, Madeira – daran merkt man schon, dass Johannes Weizinger ein Faible für Natur und schöne Landschaften hat. Für ihn war es auch besonders schön zu sehen, wie sich auf der portugiesischen Insel die Organisatoren und die einheimische Bevölkerung nach einem Jahr Pandemie-Pause über das Rennen freuten.

„An der gesamten Strecke waren die Menschen verteilt und gaben ein wirklich gutes Stimmungsbild ab. Es war dementsprechend eine Freude zu laufen, man wurde lautstark unterstützt und die Leute waren sehr, sehr freundlich“, erzählt Johannes Weizinger. Oder anders ausgedrückt: „Madeira war für mich ein echtes Highlight!“