Baugebiet in Holzingen macht Fortschritte

7.5.2020, 06:25 Uhr
Baugebiet in Holzingen macht Fortschritte

© Foto: Robert Renner

Bereits im Januar 2017 hatte der Bausenat beschlossen, den Bebauungsplan aufzustellen und die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange durchzuführen. Doch dann erwiesen sich die Grundstücksverhandlungen als sehr schwierig (wir berichteten). "Aufgrund der bis dato nicht möglichen Umsetzung des Grunderwerbes im Sinn des Einheimischen-Modells" habe der Stadtrat im September 2018 beschlossen, "dass das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes eingestellt" werde, heißt es dazu in den Sitzungsunterlagen und weiter: "Anfang des Jahres 2020 konnten dann die langwierigen Grundstücksverhandlungen abgeschlossen und notariell beurkundet werden."

)Mit dem Ingenieurbüro Klos aus Spalt wurde hernach der Bebauungsplanentwurf erarbeitet und kann nun erneut öffentlich ausgelegt werden. Oberbürgermeister Jürgen Schröppel freut sich, dass Am Hasenacker in absehbarer Zeit nun "stadtnah schönes Wohnen" angeboten werden kann. Er verwies darauf, dass in dem Baugebiet erstmals der Beschluss des Stadtrates, Regenwasserzisternen verbindlich vorzuschreiben, umgesetzt wird. Dies begrüßte Maximilian Hetzner (Grüne), weil damit "eine gute Möglichkeit geschaffen wird, Wasser zu sparen".

Ansonsten habe sich gegenüber dem bisherigen Bebauungsplanentwurf kaum etwas geändert. Zwischen dem Altort und dem bestehenden Wohngebiet an der Bürgermeister-Hemmeter-Straße sollen 17 Bauplätze für Einfamilienhäuser entstehen. Bei der ersten Runde der Öffentlichkeitsbeteiligung sind dem OB zufolge "keine nennenswerten Einwände erhoben worden".

Er wies ausdrücklich darauf hin, dass auf die bestehenden landwirtschaftlichen Betriebe mit Tierhaltung in Holzingen Rücksicht genommen werden muss. Im Bebauungsplan werden Bauwillige und deren Planer daher auch "auf dorftypische Immissionen von landwirtschaftlichen Betrieben und Tätigkeiten und deren Duldung" hingewiesen.

Einen Wermutstropfen kippte SPD-Stadtrat Wolfgang Näpfel in die Freude über den Fortgang des Verfahrens. Diesen begrüßte der Holzinger Ortssprecher zwar ausdrücklich und dankte OB Schröppel, dass dieser sich "so hartnäckig" dafür eingesetzt habe. Es sei aber "ein Schildbürgerstreich" den sogenannten Breiten Weg, der als Fußweg zur Anbindung des neuen Baugebietes an den Altort fortgeführt wird, nur wassergebunden anzulegen. Grund genug für Näpfel, den Bebauungsplan abzulehnen.

Der OB erläuterte, dass bei einer Asphaltierung des Weges für ein Grundstück eine Doppelerschließung drohe. Um Erschließungskosten und einen Rechtsstreit zu vermeiden, habe man sich für diese Variante entschieden.

Da das Baugebiet nach dem Einheimischen-Modell angelegt werden soll, wollte Karl Roth (CSU) wissen, für welchen Personenkreis die Regelung gelte. Nach Auskunft der Verwaltung können Holzinger, Weimersheimer und Schmalwiesener zum Zug kommen. OB Schröppel griff die Nachfrage auf. Es sei "berechtigt, die Strategie der strikten Reglementierung, wer bauen darf, zu hinterfragen". Die Frage stelle sich auch beim von der CSU beantragten Wohnbaugebiet in Kattenhochstatt (Bericht folgt). Am Hasenacker würden aber auch von privat Grundstücke verkauft, sodass sich dort das Problem nicht so intensiv stelle.

Keine Kommentare