Bergen wählt am 3. Juni einen neuen Bürgermeister

22.3.2018, 06:00 Uhr
Bergen wählt am 3. Juni einen neuen Bürgermeister

Die Neuwahlen sind nötig, weil der langjährige Bürgermeister Werner Röttenbacher wegen einer Erkrankung von seinem Amt zurücktreten musste (wir berichteten). Nun hat die Gemeinde in Abstimmung mit dem Landratsamt eilends eine Neuwahl auf die Beine gestellt. Und auch die Nominierungsveranstaltungen in Thalmannsfeld, Geyern, Bergen und Kaltenbuch sind bereits über die Bühne gegangen. Das Ergebnis: Am 3. Juni wird nur ein Kandidat auf dem Zettel stehen: der 49-jährige Walter Glossner. Er wurde bei der ersten Nominierungsversammlung in Thalmannsfeld von den örtlichen Wahlberechtigten als Kandidat bestätigt. In den folgenden Versammlungen in den drei anderen Orten fand sich kein weiterer Kandidat mehr.

„Ich bin schon froh, dass es einen Kandidaten gibt“, zeigte sich der stellvertretende Bürgermeister Eckhard Ehrngruber erleichtert. Es ist nämlich nicht gerade so, dass die Leute Schlange stehen würden, um Bürgermeister zu werden. Vor allem nicht in einer Gemeinde wie Bergen mit ihren gut 1100 Einwohnern, wo das Bürgermeister-Amt zwar ganz ordentlich vergütet wird, aber eben kein hauptamtlicher Beruf ist. „Man ist ja nicht nur acht Stunden am Tag Bürgermeister, sondern rund um die Uhr“, stellte Ehrngruber fest. „Und die Leute scheuen sich auch davor, Verantwortung zu übernehmen“, glaubt der Thalmannsfelder.

Man habe sich im Gemeinderat nach dem Rücktritt Röttenbachers  überlegt, wie es nun weitergehe, stellte Glossner im Gespräch mit unserer Zeitung fest. „In der Gemeinde stehen viele wichtige Projekte an, die Dorferneuerungen in Bergen und Geyern, die ganze Kläranlagenthematik … Sich jetzt einfach hinzustellen, zu sagen, das wird schon einer machen, und hinterher muss der Bürger die Zeche zahlen, das wollten wir nicht.“ Nachdem man im Gemeinderat festgestellt hatte, dass aus dem Gremium kein anderer Kandidat zur Verfügung stand, habe er sich seine Gedanken gemacht, so Glossner. „Ich habe den Vorteil, dass ich selbstständig und vor Ort bin und mir meine Arbeitszeit ein bisschen freier einteilen kann.“ Nachdem auch seine Frau und die beiden Kinder grünes Licht gegeben hatten, sagte Glossner schließlich zu.

Eine achtjährige Amtszeit

Aus seiner Sicht gelte es zunächst die großen Projekte abzuarbeiten und Bergen und seinen Ortsteilen eine zukunftsfähige Infrastruktur zu verschaffen. Er sei bereits seit 2008 im Gemeinderat und kenne sich mit den Projekten aus. Als Chef der Brauerei Felsenbräu hat Glossner zudem bewiesen, dass er eine Firma neu ausrichten und in die Zukunft führen kann. Glossner setzt stark auf erneuerbare Energien und durfte 2007 als erste Brauerei überhaupt seine Biere mit dem Zusatz „Solarbier“ bezeichnen, weil sie komplett mit erneuerbaren Energien hergestellt werden.

Zur Wahl steht am 3. Juni nur der neue Bürgermeister, nicht aber der Gemeinderat, der bis zu den nächsten regulären Kommunalwahlen im Frühjahr 2020 im Amt bleibt. Damit man möglichst schnell die Wahlen wieder in einen Turnus bekommt, hat man sich in Absprache mit dem Gemeinderat darauf geeinigt, dass die Amtszeit des neuen Bürgermeisters einmalig acht Jahre betragen wird. So kann man 2026 in Bergen dann wieder Gemeinderat und Bürgermeister wählen.

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