Center Parcs am Brombachsee: 800 Ferienhäuser sind geplant

12.8.2020, 08:58 Uhr
Das Muna-Gelände bei Langlau ist seit mehreren Jahrzehnten Sperrgebiet. Direkt entlang des Radwegs am Brombachsee verläuft die Einzäunung. Dieses Gelände hat Center Parcs nachweislich im Blick, um einen neuen Ferienpark zu bauen.

© Jan Stephan Das Muna-Gelände bei Langlau ist seit mehreren Jahrzehnten Sperrgebiet. Direkt entlang des Radwegs am Brombachsee verläuft die Einzäunung. Dieses Gelände hat Center Parcs nachweislich im Blick, um einen neuen Ferienpark zu bauen.

Bei Recherchen stieß die Redaktion auf eine interne Präsentation der französischen Muttergesellschaft von Center Parcs. In der werden detailliert die internationalen Erweiterungspläne der verschiedenen Ferienanlagen–Ketten aufgelistet. Vom Joint-Venture in China über das exklusive Alpenressort in Frankreich bis zu einer Eröffnung an der dänischen Küste.


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Mittendrin wird als einzige konkrete Erweiterungsfläche in Deutschland die Muna-Fläche in Langlau präsentiert. Mit Luftbild und auch einem Eröffnungstermin. Demnach will man 2023 den Park aufsperren.

800 Ferienhäuser in Langlau

Erstmals wird auch die Dimension klarer. Man plant demnach mit 800 Ferienhäusern in Langlau, plus zusätzlicher zentraler Gebäude und Betriebseinrichtungen. Damit wäre der neue Park kleiner als der im Allgäu, der mit 1000 Ferienhäusern gebaut wurde. Allerdings war dort bei den ersten Planungen auch nur von 750 Häusern die Rede.

Die verblüffend offenherzige Präsentation stammt aus dem November 2018. Und damit genau aus dem Jahr, in dem Center Parcs nach Informationen unserer Zeitung konkret Kontakt zum Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen aufnahm, um detaillierte Gespräche zu führen.

Im Allgäu brauchte man nur fünf Jahre vom Kauf der Fläche bis zur Eröffnung der neuen Anlage. Noch rekordverdächtiger sind allerdings die nur rund zwei Jahre, die es vom ersten Spatenstich bis zur Eröffnung dauerte. Allerdings bezahlte man das hohe Tempo mit zahlreichen baulichen Problemen zum Start des Parks.

Mehrere Angebote für das Muna-Gelände

Offenbar ging man aber in punkto Langlau im Jahr 2018 von einer relativ schnellen Einigung beim Grundstückskauf aus. Das sieht im Sommer 2020 anders aus. Der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben liegen laut eigener Auskunft mehrere Angebote von Interessenten für das rund 150 Hektar großes Areal vor, für das mindestens zwölf Millionen Euro aufgerufen werden.


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Die Bundesanstalt äußerte sich bislang nicht zu weiteren Details der Angebote. Und auch Center Parcs bestätigt weiter nicht, ein Kaufangebot für das Areal abgegeben zu haben. Erneute Nachfragen unserer Redaktion wurden knapp mit Verweise auf das dürre erste Statement beantwortet.

Darin stellte man lediglich fest, dass Center Parcs plane, in Deutschland weiter zu expandieren. Neben Mecklenburg-Vorpommern, Berlin-Brandenburg und Thüringen, sei Bayern "eine Region von größtem Interesse". Allerdings seien noch keine weiteren Entscheidungen getroffen, antwortete man Ende Juli.

Mehr Informationen gefordert

Zumindest letzteres scheint mit Blick auf die Präsentation schlicht falsch zu sein. In der wird Langlau als sicherer neuer Standort kommuniziert. Je klarer das Interesse des Unternehmens wird, desto hartnäckiger werden die Rufe von Öffentlichkeit und Politik nach mehr Information.

Die Freien Wähler forderten zuletzt Landrat Manuel Westphal (CSU) auf, im Kreistag zu der weiteren geplanten Nutzung zu informieren. Im Kreisausschuss forderte die ÖDP zudem mündlich mehr Fakten zu dem geplanten Projekt.

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