Corona in Altmühlfranken: Die Inzidenz geht nach oben

19.3.2021, 06:12 Uhr
Corona in Altmühlfranken: Die Inzidenz geht nach oben

© Foto: Markus Steiner

Im Landkreis sind wieder vermehrt Einrichtungen von Corona-Infektionen betroffen, wie zum Beispiel eine Wohngruppe von Regens-Wagner in Gunzenhausen, der Kindergarten Fuchsbau in Treuchtlingen sowie der katholische Kindergarten Heilig Kreuz in Weißenburg und die Grundschule in Theilenhofen.

Alle Kontaktpersonen befinden sich derzeit in häuslicher Quarantäne. Erfreulich sei dagegen, dass derzeit keine Altenheime im Landkreis von Infektionen betroffen sind, stellte Gesundheitsamtsleiter Dr. Johannes Rank fest und sieht einen Zusammenhang mit den dort bereits erfolgten Impfungen.


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Rank sieht Bayern knapp vor einer dritten Corona-Welle – auch weil zunehmend Virus-Mutationen auftreten, darunter vor allem die britische Variante. Zwar sei der Landkreis aufgrund der niedrigen Inzidenz noch in einer "komfortablen Ausgangssituation", die Tendenz gehe aber auch hier nach oben.

Dass der Inzidenzwert in Altmühlfranken im bayernweiten Vergleich in den vergangenen Wochen sehr niedrig war, sei vermutlich sowohl Zufall als auch Glück, so Rank. Die ländlichen Strukturen und die weite Entfernung zu Nachbarländern mit hohen Inzidenzen wirkten sich positiv aus.

Ab Montag, 22. März, sind laut Bayerischer Infektionsschutzmaßnahmenverordnung weitere Lockerungen möglich, wie zum Beispiel die Öffnung der Außengastronomie, weil der Landkreis bei der Sieben-Tage-Inzidenz in den vergangenen zwei Wochen beständig unter 50 lag. Das Landratsamt prüft deshalb gerade, ob weitere Öffnungsschritte ab Montag möglich sind und unter welchen Bedingungen.


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Die Öffnungen können nämlich nur nach Genehmigung des Bayerischen Gesundheitsministeriums erfolgen, die noch aussteht. Der Entwurf einer Allgemeinverfügung, die der Landkreis erlassen muss, sei über die Regierung von Mittelfranken aber dem Gesundheitsministerium bereits zugeleitet worden. Das Landratsamt wird spätestens am Wochenende auf seiner Internetseite informieren, was erlaubt sein wird. Für Landrat Manuel Westphal steht aber fest, dass für den Besuch der Außengastronomien zumindest ein negativer Schnelltest vorgelegt werden muss.

Schnelltests können derzeit im Testzentrum in Gunzenhausen (Alemannenstraße) und ab nächster Woche auch bei 21 niedergelassenen Ärzten und in fünf Apotheken im Landkreis durchgeführt werden (eine Liste veröffentlichen wir in unserer morgigen Ausgabe). Zudem sind weitere Testzentren in Treuchtlingen und Weißenburg geplant. Für die Schnelltests muss man sich vorab online oder telefonisch anmelden (www.landkreis-wug.de).


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Aufgrund des bundesweiten Stopps der Impfungen mit Astrazeneca wird auch am Impfzentrum in Gunzenhausen derzeit nicht wie geplant weiter geimpft. Einige Termine für Impfungen mit Astrazeneca mussten abgesagt werden.

Da am Impfzentrum Altmühlfranken keine Reservebestände gehalten werden, sondern alle Impfstofflieferungen immer verplant werden, konnten die Termine auch nicht mit einem anderen Impfstoff aufgefangen werden, erklärte der Leiter des Impfzentrums, Christoph Schneidewin, der bedauerte, dass sich dadurch die Impfungen verzögerten. Ein Schaden sei aber noch nicht entstanden, weil der Impfstoff bis zu drei Monate gelagert werden könne.

8327 Menschen haben eine Erstimpfung bekommen

Mittlerweile konnten im Landkreis 8327 Personen erst- und 3426 Personen zweitgeimpft werden (Stand: Mittwoch). Derzeit können allerdings aus der Impfsoftware der Bayerischen Staatsregierung noch keine belastbaren Daten ausgelesen werden, wie viele Personen der einzelnen Priorisierungsgruppen bereits geimpft wurden, beziehungsweise wie viele Personen in diesen registriert sind. Nähere Auswertungen zum Impffortschritt im Landkreis sollen zeitnah vom Landratsamt und dem Impfzentrum ausgewertet und veröffentlicht werden.

Insgesamt sind bislang knapp über 18 800 Personen aus dem Landkreis im Portal registriert, die noch keine Termineinladung erhalten haben. Die aktuell zum Impftermin eingeladenen Personen lassen laut Pressesprecherin Claudia Wagner den Schluss zu, dass man im Rahmen der Erstimpfungen bei den Jahrgängen 1938/39 angekommen ist (Stand: Mittwoch).


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