Corona-Inzidenz: Altmühlfranken weiter Spitze

5.3.2021, 06:00 Uhr
Corona-Inzidenz: Altmühlfranken weiter Spitze

© Archivfoto: Jan Stephan

. "Ich bin da lieber vorsichtig", sagt der Amtsarzt mit Blick auf die Nachbarlandkreise. Denn aus seiner Sicht gebe es keinen erkennbaren statistischen Grund, warum hier momentan alles im grünen Bereich sei. Das könnte sich auch schnell wieder ändern: "Noch vor rund zwei Monaten lagen wir auch schon mal bei einer Inzidenz von fast 300.""

Rank will die niedrige Inzidenz also lieber "als erfreulichen Zufall" verstanden wissen und ist deshalb auch skeptisch, wenn ab dem kommenden Montag weitere Lockerungen kommen.

Maske und Abstand

Für den Mediziner sind Masketragen und Abstandhalten noch immer das A und O. Deshalb sieht er auch beim Einkaufen kein großes Infektionsrisiko. Wenn ab dem 22. März, wie derzeit von der Bundesregierung geplant, auch wieder Kontaktsport (außen) zugelassen wird, ist er dagegen schon nicht mehr so entspannt: "Denn immer da, wo mehr Menschen eng zusammenkommen, ist es problematisch."

Außer einem Kindergarten in Haundorf, in dem eine Mitarbeiterin positiv getestet wurde, sind aktuell keine Kindertagesstätten oder Schulen im Landkreis betroffen. Zudem wurden im Haus Altmühltal in Pappenheim vier Bewohnerinnen und Bewohner in der vergangenen Woche positiv auf Covid-19 getestet. Die übrigen Testungen in dem Heim waren alle negativ.


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Sobald feststeht, ob und wie weitere Lockerungen bayernweit oder auch nur landkreisweit umgesetzt werden, wird das Landratsamt mit einer Pressemitteilung auf der Homepage des Landratamtes darüber informieren.

Das Gesundheitsamt bittet die Bevölkerung trotz weiterer Lockerungen die Kontakte so konstant und niedrig wie möglich zu halten und die Hygieneregeln zu beachten. Das Infektionsgeschehen könne durch unvorsichtiges Verhalten erneut aufflackern, gibt Dr. Rank zu bedenken.

Neue Quarantäne-Regelung

Auch das Auftreten von Virusmutationen beobachte das Gesundheitsamt sehr genau. Bisher wurde bei fünf Landkreisbürgern die britische Variante nachgewiesen. Eine Mutation lasse sich bei den übrigen positiv Getesteten labortechnisch nicht in jedem Einzelfall ausschließen.

Deshalb wurde auch die Allgemeinverfügung für Isolationen mit Wirkung vom 25. Februar neu geregelt: Ab sofort muss jede Kontaktperson eines Infizierten 14 Tage in Quarantäne bleiben und am 14. Tag einen PCR-Test oder Antigen-Schnelltest durchführen lassen. Die Quarantäne endet ab sofort erst bei Vorliegen eines negativen Tests.

Mittlerweile wurden im Landkreis insgesamt 5550 Personen erst- und 2334 Personen zweitgeimpft. Die mobilen Impfteams führen vor allem die Zweitimpfungen in Senioren- und Pflegeeinrichtungen sowie in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung durch.

Mehr Termine am Impfzentrum

Am Impfzentrum in Gunzenhausen wird sowohl mit Astrazeneca (für Personen unter 65 Jahren) als auch mit Biontech (für Personen ab 65 Jahren) geimpft, sagte Christoph Schneidewin, der Leiter des Impfzentrums. In den nächsten Wochen erwarte das Impfzentrum vermehrte Impfstofflieferungen, sodass hier nach und nach immer mehr Termine angeboten werden können.

Aktuell werden mindestens 250 und bis zu 380 Impfungen am Tag durchgeführt. Weil die Kapazitäten derzeit ausgebaut werden, können künftig fast dreimal so viele geimpft werden.


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Schneidewin betonte erneut, dass die Software automatisch aufgrund der abgefragten Daten bei der Registrierung die Priorisierung vornimmt und zur Vergabe von Impfterminen die registrierten Personen anhand ihrer angegebenen Daten in eine Liste eingereiht werden. Dafür seien vor allem die Faktoren Alter, berufliche Tätigkeiten, Heimunterbringung oder medizinische Indikationen maßgeblich.

Je nach angekündigten Liefermengen oder den tatsächlich vorhandenen Impfstoffmengen kann das Impfzentrum eine entsprechende Anzahl von Impfterminen freigeben. Das System wählt dann die entsprechende Anzahl von Impflingen automatisch aus.

Kein Einfluss auf den Termin

Das Impfzentrum oder das Landratsamt hätten keine Möglichkeit, im System festzulegen, wer für die Impfungen ausgewählt wird. Die Auswahl erfolgt automatisch und primär anhand des Alters. Das Registrierungsdatum spielt dagegen keine Rolle.

Erstmalig wird am kommenden Samstag am Impfzentrum eine Reihenimpfung für Lehrkräfte stattfinden, weil noch genügend Impfstoff von Astrazeneca vorhanden ist und die Lehrer/innen in der Priorisierung aufgerückt sind. Dies hat zur Folge, dass "quietschfidele 40-Jährige" jetzt bereits geimpft sind, während kranke 80-Jährige noch auf ihren Impftermin warten, beschreibt es Schneidewin ein wenig flapsig.

Impfwillige können sich weiterhin online unter www.impfzentren.bayern registrieren. Alternativ steht die Telefon-Hotline des Impfzentrums zur Verfügung 09831/52 - 20 41. Dort kann es allerdings zu Wartezeiten kommen. Die Hotline steht ausschließlich zur Registrierung zur Verfügung, andere Auskünfte können dort nicht gegeben werden.


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