Das Parkplatzprojekt in Weißenburg bleibt umstritten

10.3.2021, 08:48 Uhr
Das Parkplatzprojekt in Weißenburg bleibt umstritten

© Foto: Robert Renner

Wie berichtet, hat die CSU dazu einen Antrag für die März-Sitzung des Stadtrats gestellt, der am Donnerstag, 11. März, im Bauausschuss vorberaten wird. Beschlossen werden soll, dass die Verwaltung bis zur Stadtratssitzung im Mai über den Kaufpreis des Gasslabauer-Anwesens, die voraussichtlichen Kosten des Gebäudeabrisses und die "voraussichtlichen Kosten im Falle einer Schotterung des Geländes zur Verwendung als Behelfsparkplatz gemäß aktueller Beschlusslage" berichtet.

Ferner soll über die voraussichtlichen Kosten für einen naturnahen Parkplatz sowie die Fördermöglichkeiten sowohl für eine einfache Schotterung als auch für einen "naturnahen Parkplatz" informiert werden. Und schließlich will die CSU über "die zeitliche Bindung der Förderung bei Erstellung eines ,naturnahen Parkplatzes‘" unterrichtet werden, heißt es in dem Schreiben der Fraktion.

CSU: Innenstadtfrequenz durch Parkplätze

Zur Begründung bemüht Drotziger in seiner Haushaltsrede unter anderem die Folgen der Corona-Pandemie. "Wenn wir wollen, dass unsere Corona-gebeutelte Geschäftswelt sich erholt, wenn wir wollen, dass ausreichend Menschen aus dem Umland zum Einkaufen zu uns kommen, wenn wir gleichzeitig wollen, dass in unserer Altstadt weniger Autoverkehr herrscht, wenn wir wollen, dass man sich ungefährdet zu Fuß oder mit dem Rad in der Altstadt bewegen kann, dann müssen wir an der Grenze zur Altstadt ausreichend Parkplätze vorhalten", sagt der Christsoziale. So soll "den aus den umliegenden Gemeinden kommenden Menschen das Abstellen ihrer Pkws" ermöglicht werden.

In die Parade fährt ihm Victor Rother, der sein Nein zum Investitionsplan  eben mit den "weiteren Abbruch-Geldern für das Parkplatz-Provisorium auf dem Gasslabauer-Gelände bei ungeklärter Förderfrage in Höhe von insgesamt mindestens 360 000 Euro" begründete. "Das nenne ich mal wirklich eine drohende Verschwendung von städtischen Geldern, wo wir doch einen kommunalen Wohnungsbau quasi für lau bekommen hätten", wettert der Linke.


Beschluss: Parkplatzprovisorium am Gassla-Areal entsteht


Beim geplanten kommunalen Wohnungsbau an der Hohenmühle werde in diesem Jahr "kein einziger Stein bewegt", aber beim Gasslabauer-Gelände sollten genauso wie bei der Umgestaltung des Plerrers "baldmöglichst Fakten für Parkplatzprojekte geschaffen werden. "Ich würde lieber Parkplätze für mehr Radwege tauschen", unterstreicht Rother.

Rother: "Falsche Prioritäten"

Seiner Meinung nach "werden die falschen Prioritäten gesetzt". "Wir brauchen nicht mehr Raum für Autos, sondern für den Radverkehr und für Menschen, die auf bezahlbaren Wohnraum in dieser Stadt angewiesen sind", ist der Linke überzeugt. Auch ein grüner Parkplatz bleibe ein Parkplatz.

Ähnlich sieht dies Andre Bengel. Die SPD-Fraktion sieht das Gassla-bauer-Anwesen – ungeachtet des neuen Projekts am Hohenmühlweg – immer noch "als beste Wohnmöglichkeit" an, sagt er und schiebt bedauernd nach: "Aber die Mehrheit will hier parkende Autos anstatt wohnende Familien."

Zu dieser Mehrheit gehört auch Wolfgang Hauber. "Wir sind der Meinung, dass dieser Parkplatz nicht nur als Provisorium angelegt werden sollte, sondern die Örtlichkeit dauerhaft als Parkplatz dienen kann", schildert er die Auffassung der Freien Wähler (FW). Bis zu 60 Fahrzeuge hätten dort, am Eingang zur Altstadt, Platz.

Es könnte sich dadurch und durch die weiteren Parkplätze, die am Zettlmeissl-Gelände entstehen könnten, "das Potenzial ergeben, den Kfz-Verkehr in der Altstadt zu reduzieren". Hauber: "Das Charmante an dieser Lösung wäre, dass nicht mit Verboten (zur Einfahrt in die Altstadt), sondern mit einem Parkplatzangebot am Rande der Altstadt das Ziel erreicht werden könnte."


Ergebnis unserer Online-Umfrage: Mehrheit für Wohnraum auf dem Gassla-Areal


 

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