Degenkolb im Pech

10.4.2012, 08:27 Uhr

„Ich bin ein wenig enttäuscht“, gab Degenkolb in einem Interview unumwunden zu. Der 23-Jährige, der sich zum Ziel gesetzt hat, einmal die Schlacht auf den Kopfsteinpflaster-Stecken zwischen der französischen Hauptstadt und Roubaix zu gewinnen, steckte enormen Aufwand in die Vorbereitungen auf den Radklassiker, doch am Ostersonntag hatte er sein Pulver schon vor dem Wald von Arenberg verschossen. Durch einen Sturz vor ihm wurde Degenkolb von der 30-köpfigen Spitze getrennt. Das Feld fuhr die Lücke allerdings wieder zu.

Auf einem Pflaster-Abschnitt platzte Degenkolb dann aber auch noch der Hinterreifen. Das Argos-Shimano-Team, für das der Polizeimeister seit diesem Jahr in die Pedale tritt, war jedoch schnell zur Stelle. Mit neuem Hinterrad und der Unterstützung seiner Mannschaftskameraden kam Degenkolb erneut heran. Doch vor Arenberg war klar, dass er nicht die Kraft haben würde, mit dem Sieger Tom Boonen mitzuhalten.

Boonen war an diesem Tag „unschlagbar“, so Degenkolb. Der Belgier vom Team Omega Pharma-Quickstep triumphierte in der „Hölle des Nordens“ nach 257,5 Kilometern und ei­ner 53 Kilometer langen Solofahrt und fuhr nach 2005, 2008 sowie 2009 seinen vierten Sieg bei dem Rad-Klassiker ein.

Die Frühjahrs-Rennsaison bezeichnete Degenkolb aus seiner Sicht als „gut“ – er hat beim Klassiker Mailand–San Remo den fünften Rang belegt und war auf der Rundfahrt Paris–Nizza bei zwei Etappen als jeweils Dritter auf dem Treppchen gestanden. „Ich habe gezeigt, dass bei den Klassikern mit mir zu rechnen ist“, so der 23-jährige Radprofi.

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