Den Turmfalken gefällt es in Solnhofen

8.6.2021, 06:04 Uhr
Den Turmfalken gefällt es in Solnhofen

© Foto: Friedrich Hopf

Schon im vergangenen Jahr ließ sich ein Turmfalken-Pärchen im Kirchturm häuslich nieder. Da haben sie sich offenbar rundum wohlgefühlt, denn auch in diesem Jahr wird dort wieder Aufwuchs herangezogen. Turmfalken brüten etwa von April bis Mai, bei einer Dauer von etwa 27 bis 29 Tagen.

"Es waren fünf Küken, mittlerweile sind drei schon ausgeflogen", sagt Kirchenpfleger Friedrich Hopf, der die Tiere schon mit Fotos dokumentierte, als sie noch nicht mal aus den Eiern geschlüpft waren. Die ausgeflogenen Tiere werden von den Eltern derzeit noch ein wenig zugefüttert.

Gefüttert wird mehrfach am Tag

Die Nesthocker bekommen unterdessen reichlich Mäuse geliefert. "Meist morgens und am Nachmittag ist die Fütterung zu beobachten", so Hopf. Manchmal kämen die Turmfalken aber auch mehrmals pro Stunde mit ihrer Beute für den Nachwuchs ins Nest zurück. Es sei schon ein zeitraubendes Hobby, die faszinierenden Tiere zu beobachten, erzählt Hopf.

Dennoch würden die Falken die Kirchenfassade ganz schön in Mitleidenschaft ziehen. Auch am Boden unter dem Nest seien die Spuren der Tiere kaum zu übersehen. Das stört aber weder Kirchenpfleger noch Pfarrer Bauer-Störch großartig.

Ganz im Gegenteil: Auf das Hissen der Fahne hat man jetzt und während der Brutzeit zum Schutz der Tiere verzichtet. Auch will man sich nun einen Fahnenmast anschaffen, um die Tiere auch in Zukunft nicht zu stören.


Die vier Wanderfalken von der Kaiserburg sind nun ausgeflogen


"Wir beobachten nur, Zufüttern oder Ähnliches ist nicht notwendig." Am liebsten fressen die Turmfalken Mäuse und andere Kleintiere. Die Vögel werden etwa 30 bis 37 Zentimeter groß und wiegen weniger als 200 Gramm.

Turmfalken sind die häufigste Falkenart in Mitteleuropa. Laut dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) gibt es in Deutschland aktuell zwischen 42 000 und 68 000 Brutpaare. Sie halten sich gerne in halboffenen Landschaften, Siedlungen und Städten auf. Hopf hofft darauf, dass sich die Turmfalken auch dieses Jahr in Solnhofen wieder wohlfühlen. Sie wären an der St. Veitskirche auch 2022 willkommen.

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