Der Ellinger Bauboom geht auf die Zielgerade

10.11.2019, 16:22 Uhr
Der Ellinger Bauboom geht auf die Zielgerade

Rund 180 Bauplätze hätte man dann binnen der drei Amtszeiten von Walter Hasl an den Mann und die Frau bekommen. "Das sind knapp 600 Menschen, die dann da oben wohnen", erklärt der Bürgermeister nicht ohne Stolz. "Das ist wie ein eigener Ortsteil, ein großer Ortsteil." Dass die Stadt auch ihre letzten Bauplätze in den kommenden Jahren noch verkauft bekommt, da hat das scheidende Stadtoberhaupt keine Zweifel.

"Ich schaue schon gar nicht mehr gerne in meinen Computer. Jeden Tag kommen ein oder zwei neue Anfragen." Und die Namen schreibt Hasl dann auf die stetig wachsende Liste der Interessenten. Für die rund 30 Bauplätze für das Gebiet Windhofplateau West II habe man derzeit 61 Interessenten. Ohne dass man dafür irgendwo groß Werbung gemacht hätte, so der Bürgermeister.

Anschließend folge das Gebiet West III, das mit Einfamilienhäusern, aber auch mit einer verdichteten Bebauung aus Reihenhäusern und Mietswohnblöcken belegt werden soll. Hier müsse man die Flächen noch erwerben, habe mit den Eigentümern aber Einigkeit erzielt. Nur der Notartermin stehe aus.

Damit ist zum Ende der Amtszeit von Hasl der Abschluss eines Erfolgsprojekts in greifbarer Nähe. Vor knapp 18 Jahren hatte der SPD-Mann eine Stadt übernommen, die finanziell klamm dastand. Die Ausweisung von Bauflächen auf eigenem Grund war die Möglichkeit, sich zu konsolidieren. In Absprache mit dem Landratsamt drückte Hasl das Projekt durch und sorgte so für einen ungeahnten Bauboom.

"Ich habe dem Landrat Rosenbauer und dem Kreisbaumeister damals versprochen, dass wir das Baugebiet dann bis vorne an die Kernstadt heranführen", erinnert sich Hasl. "Aber dass das so schnell geht, dass ich mein Versprechen halten kann, hätte ich auch nicht gedacht", erzählt der Bürgermeister lächelnd.

Der Erfolg hat mehrere Gründe. Ellingen punktet mit einer kompletten Infrastruktur mit Schule, Kindergarten, Arzt, Apotheke, Supermarkt und Bahnanschluss. Außerdem liegt man nahe an Weißenburg, ist beim Quadratmeterpreis aber deutlich unter dem Niveau in der Großen Kreisstadt, wo es zudem seit Jahren wenig Bauplätze gibt. Während Weißenburg immer wieder mit Verzögerungen bei der Ausweisung von Baugebieten leben musste, wies man in Ellingen beinahe im Jahrestakt neue Areale aus. Hinzu kam auch noch eine Art historisches Glück. Die Niedrigzins-Phase samt Wirtschaftsaufschwung bescherte der Region einen ungeahnten Bauboom. Und den griff im Weißenburger Land vor allem Ellingen ab.

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