Am Rohrberg

Der neue Weißenburger Trimm-Dich-Pfad

8.10.2021, 16:35 Uhr
Der neue Weißenburger Trimm-Dich-Pfad

© Robert Renner

Seit 1975 gibt es am Rohrberg einen Trimm-Dich-Pfad. Nur ist der ursprüngliche "Vita Parcours" in den vergangenen fast 50 Jahren doch ordentlich in die Jahre gekommen. Drei Stationen hatten aus Sicherheitsgründen schon abgebaut werden müssen. Die Instandsetzung wurde nun mit Mitteln des Regionalbudgets gefördert. „Dadurch soll eine engagierte und aktive eigenverantwortliche ländliche Entwicklung unterstützt und die regionale Identität gestärkt werden“, machte Forstamtsleiter Jürgen Fischer deutlich.

20 000 Euro investiert

Für den Trimm-Dich-Pfad am Rohrberg gab es 10 000 Euro aus dem Regionalbudget der ILE-Region Rezattal-Jura. Insgesamt schlug das Vorhaben mit rund 20 000 Euro zu Buche. Der 1,7 Kilometer lange Rundweg, der zum Teil auch auf Höttinger Gemeindegebiet verläuft, ist ein Kleinod in schönster Natur. Das Städtische Forstamt unterhält parallel dazu einen natur- und vogelkundlichen Pfad. Nicht weit entfernt davon ist der Bismarckturm als Aussichtspunkt und das Rohrberghaus der Naturfreunde, an dem auch Start und Ziel liegen.

Betreut wird der Trimm-Dich-Pfad von den Weißenburger Naturfreunden, fachlich zuständig ist das städtische Forstamt, das auch für die Sicherheit der Fitnessgeräte sorgen muss. Und dieser Aspekt stellte bis dato ein grundlegendes Problem dar, denn es war kein Zertifikat zu bekommen, das – ähnlich wie bei Spielplätzen – die Sicherheit der Einrichtung bescheinigt, sodass die Stadt bei korrekter Pflege und Wartung aus der Haftung ist. Daher wollte man eigentlich den Trimm-Dich-Pfad mit der Zeit auflassen, sprich defekte Stationen nicht mehr erneuern.

Freizeitangebot im Stadtwald

Doch durch die Maßnahme im Zuge der Regionalbudgetförderung hätten sich nun neue Möglichkeiten ergeben. Das Konzept für sportliche Bewegung im Freien und der Vita Parcours, entstanden in den 1970er-Jahren als Antwort auf verschiedene Wohlstandskrankheiten. Dies löste auch spätere Trends wie Joggen, Mountainbiken, Yoga und ähnliches aus. In jüngster Zeit, nicht zuletzt auch durch die Corona-Pandemie, erlebten leichte und für jedermann bewältigbare, sportliche Übungen im Freien, eine Renaissance.

Doch der Trimm-Dich-Pfad ist nur eine von vielen Freizeitnutzungen des Weißenburger Waldes. Der Zertifizierte Erholungswald bietet nach Auffassung von Fortsamtsleiter Fischer seinen Besuchern „einen besonderen Naturgenuss“. Dies habe allerdings seinen Preis. „Nicht selten kommen Klagen über zu hohes Gras, schlammige Pfützen oder fehlende Schilder oder Bänke, denen im Einzelfall nachgegangen werden muss“ schilderte er den Stadträten. Waldpädagogische Bildungsangebote seien in den zurückliegenden Monaten pandemiebedingt nur wenige möglich gewesen.


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Das Forstamt beschränke sich mittlerweile auf die fachkundigen Führungen. Freizeitangebote, wie Planwagenfahrten, Feriennachmittage und geführte Wanderungen werden seit diesem Jahr von der Tourist-Info durchgeführt. Das Naturschutz- und Erholungskonzept des Forstamtes wird „durch neue Erkenntnisse ergänzt und auf die Bedürfnisse der Gesellschaft abgestimmt“, sagte Fischer. Arbeiten des Landschaftspflegeverbandes Mittelfranken im Auftrag der Stadt und Fördergelder aus dem Vertragsnaturschutzprogramm, würden beim Erreichen der Ziele helfen. Erstmalig konnten in diesem Jahr Fördergelder über die Bundeswaldförderung für die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes abgerufen werden. Auch ein Ausgleich für das Erbringen von Gemeinwohlleistungen wurde wieder gewährt.

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