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Die B2-Kurve bei Dettenheim ist unbeliebt

1.10.2021, 05:50 Uhr
Beim schwersten Unfall im Weißenburger Land seit langem sind auf der Bundesstraße 2 nahe Dettenheim drei Menschen verstorben. Auf der dreispurigen Fahrbahn kam ein Fahrzeug aus noch ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn und krachet frontal mit hoher Geschwindigkeit in einen Kleinwagen. 

© Robert Renner, NN Beim schwersten Unfall im Weißenburger Land seit langem sind auf der Bundesstraße 2 nahe Dettenheim drei Menschen verstorben. Auf der dreispurigen Fahrbahn kam ein Fahrzeug aus noch ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn und krachet frontal mit hoher Geschwindigkeit in einen Kleinwagen. 

Dass man eine Überholspur mitten in eine Kurve platziert, wird immer wieder kritisiert. Zumal man auf der Überholspur in die Kurve beschleunigen muss und die nach außen wirkenden Fliehkräfte in den Gegenverkehr ziehen würden, argumentieren etliche Nutzer. Außerdem wird überhöhte Geschwindigkeit auch von vielen Nutzern als Problem genannt. Immer wieder seien hier Autos mit 140 und 150 Km/h unterwegs.

Aber auch der Radius der Kurve wird von einigen Usern als problematisch empfunden. Die Kurve sei zu langgezogen und drücke zu stark nach außen, heißt es mehrfach. Ein Spurwechsel in diesem Bereich, wie ihn die Überholspur herausfordere, sei eine Gefahr. Erst recht, nachdem der Gegenverkehr ohne bauliche Trennung direkt an der Überholspur vorbei führe.

Tatsächlich haben sich auf dem Dettenheimer Abschitt der B2, der im August 2017 eingeweiht wurde, bereits einige schwere Unfälle ereignet. Etwas mehr als einmal pro Jahr kracht es dort heftig. Das Ergebnis sind bislang mehrere Totalschäden, einige Schwerverletzte und seit vergangener Woche auch die ersten drei Toten.

Subjektive Wahrnehmung ist anders

Das Straßenbauamt Ansbach gab auf Anfrage unserer Zeitung allerdings an, keinen Unfallschwerpunkt an der Stelle erkennen zu können. Statistisch betrachtet sei das korrekt, stellte auch die Weißenburger Polizei fest.

Die subjektive Wahrnehmung sei allerdings ein andere, räumte auch Weißenburgs Polizeichef Rolf Rabus ein. Bei einer Umfrage des Weißenbruger Tagblatts auf Instagram gaben zwei Drittel der Abstimmenden an, dass sie ein erhöhtes Gefahrenpotential in der Kurve sehen würden.

Eine ganze Reihe von Nutzern machte auch gleich Vorschläge, wie der Abschnitt zu entschärfen sei. Am häufigsten kam die Forderung nach einer Mittelleitplanke, die Überholspur und Gegenverkehrsbahn trennt. Das allerdings dürfte baulich schwierig umzusetzen sei, da man hierfür eine breitere Fahrbahn bräuchte, was nicht zuletzt durch die Brücken über diesen Bereich ein Problem sein dürfte.

Was kann man tun?

Aber auch eine Geschwindigkeitsreduzierung oder ein dauerhafter Blitzer, wurden in der Diskussion immer wieder vorgeschlagen. Das gilt auch für eine Umkehr der Richtung der Überholspur. Damit sollte erreicht werden, dass die Fliehkräfte auf der Überholspur, wo schneller gefahren wird, nicht in den Gegenverkehr ziehen können.

In einer Anfrage an das Staatliche Bauamt und die zugehörigen Verkehrsbehörden hat das Weißenburger Tagblatt nochmal nachgehakt und um eine Stellungnahme zu möglichen baulichen Verbesserungen gebeten. Wir berichten über den weitern Fortgang.