Die Unterführung in Niederpappenheim bleibt dicht

14.12.2019, 07:13 Uhr
Die Unterführung in Niederpappenheim bleibt dicht

© Markus Steiner

Schlechte Nachrichten zum Jahresende. Es wird nichts werden mit einer Freigabe der Bahnunterführung Niederpappenheim für die Wintermonate. Die hatte man seitens der Stadt in Aussicht gestellt, sie wurde nun nach einer Begutachtung aber nicht genehmigt. Hinzu kommt, dass die Baumaßnahme nicht nur teurer wird, sondern möglicherweise auch länger dauert.

Jahrzehntelang führte die Unterführung den Verkehr von der Kernstadt in den kleinen Ortsteil. Nur dass aus dem kleinen Ortsteil irgendwann das Hauptindustriegebiet der Stadt geworden war. Mit Hunderten Arbeitsplätzen und Umsätzen von Dutzenden Millionen Euro. Die nur einspurig befahrbare Unterführung war zum Nadelöhr geworden.

Dass das auf Dauer kein Zustand ist, stellte man nicht nur in der Altmühlstadt bald fest. Das Ausbau der Engstelle tauchte in der langfristigen Finanzplanung des Landkreises auf – und stand dort dann vor allem langfristig. Allen Beteiligten war wohl bewusst, dass diese Baustelle anstrengend werden würde.

Die Arbeiten mussten im laufenden Zugverkehr erledigt und mit der Bahn abgestimmt werden. Sie sorgten für die zweijährige Sperrung einer Straße, für die es keine vernünftige Umfahrung gibt. Und die Bauarbeiten stellten sich als erwartet herausfordernd dar. Vor allem die nahe Altmühl samt hohem Grundwasserspiegel sorgt für erschwerte Bedingungen.

Es dürfte sich um die teuerste Straßenbaumaßnahme handeln, die derzeit im Landkreis läuft. Mit 8,5 Millionen Euro war sie zunächst veranschlagt. Das Geld allerdings wird nicht reichen. Es gibt eine Kostensteigerung um drei Millionen Euro, wie der Landkreis mitteilte. Der muss die Verbreiterung zahlen, weil es sich um eine Kreisstraße handelt, der Bauherr allerdings ist man nicht. Diese Rolle übernimmt die DB Netze AG, die mit dem Landkreis eine Vereinbarung hat.

Neben der Kostensteigerung sieht es derzeit danach aus, als könnte es auch zu einer Verlängerung der Bauzeit kommen. "Die Bauleistungen zum Bau der Grundwasserwanne sind noch nicht abgeschlossen", stellt das Landratsamt auf Anfrage unserer Zeitung fest. "Die Baufertigstellung ist stark witterungsabhängig und wird sich bis ins Frühjahr 2020 ziehen." Ursprünglich war der Abschluss der Maßnahme für Ende 2020 geplant, damit aber könnte es nun eng werden.

Es könnte länger dauern

"Durch die längere Bauzeit der Grundwasserwanne können sich die Arbeiten aber auch verlängern – was wir von Landkreisseite nicht hoffen", teilte das Landratsamt mit. Nach Fertigstellung der Unterführung sind vonseiten des Landkreises die Ausbauarbeiten an der Kreisstraße geplant, samt Gehwegen und Entwässerungseinrichtungen.

Um die Anwohner zu entlasten, hatte man in Pappenheim gehofft, dass die Baustelle zumindest in den Wintermonaten für den Verkehr freigegeben werden könnte. Diese Hoffnung hat sich nun erledigt. Nach einer Verkehrsschau Anfang der Woche senkte das Landratsamt den Daumen. Es sei teilweise keine Fahrbahn vorhanden und die geschotterten Flächen seien aus Sicht des Landratsamtes auch nicht verkehrssicher herzustellen. Damit sei der Fußweg weiter die einzige Möglichkeit für Fußgänger, um von Niederpappenheim nach Pappenheim zu kommen, teilte man mit.

Bei der Stadt Pappenheim ist man von dieser Entscheidung wenig begeistert. Man hält eine Freigabe durchaus für möglich und sieht keine Gefährdungen für den Verkehr. Speziell wenn man die Route mit der kürzesten Umgehungsvariante vergleicht. Die führt über Übermatzhofen eine steile Schotterpiste durch Wald und Steinbrüche Richtung Zimmern hinab.

Die offizielle Umfahrung ist dagegen recht komfortabel zu fahren, hat dafür aber einen anderen gewichtigen Nachteil. Sie führt über Langenaltheim und die B 2 nach Pappenheim. Will ein Niederpappenheimer also mit dem Auto zum Supermarkt muss er 18 Kilometer mit dem Auto fahren. Für eine Strecke, die Luftlinie gerade mal ein paar Hundert Meter beträgt.

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