Basketball-Regionalliga

Die VfL-Korbjäger ließen sich auch vom FC Bayern nicht stoppen

22.11.2021, 17:02 Uhr
Treuchtlingens Moritz Schwarz (am Ball) steuerte zwölf Punkte und vier Rebounds zum VfL-Sieg bei.  

© Uwe Mühling, WT Treuchtlingens Moritz Schwarz (am Ball) steuerte zwölf Punkte und vier Rebounds zum VfL-Sieg bei.  

Der bisherige Minusrekord an Zuschauern in der 1. Regionalliga Südost dürfte weniger damit zu tun haben, dass es „nur“ die dritte Mannschaft der Bayern war, die in Treuchtlingen mit einer extrem jungen Truppe und mehreren 16- und 17-jährigen Spielern auflief. Auch an den VfL-Korbjägern wird es nicht gelegen haben, denn sie spielen bislang eine blitzsaubere Saison mit vier Siegen aus vier Spielen.

Vielmehr dürften vor allem die explodierenden Corona-Inzidenzen und die damit verbundene zunehmende Unsicherheit und Vorsicht gewaltig auf die Besucherzahlen drücken. Derzeit wird es ohnehin immer fraglicher, ob die Saison in der geplanten Weise weitergehen kann.

Trainer Harlander: "Solider Sieg"

Unabhängig davon hat der VfL seine weiße Weste gewahrt und blieb auch im vierten Match ungeschlagen. Letztlich war es ein ungefährdeter Heimerfolg. Oder wie es VfL-Trainer Stephan Harlander ausdrückte: „Es war ein solider Sieg mit zu vielen Ballverlusten.“ In der Tat wirkte der Auftritt der Treuchtlinger nicht so konzentriert wie in den ersten Heimspielen gegen Schwabing und Rosenheim. Die Aktionen waren mitunter recht fahrig und auch die Wurfquote hatte man schon besser erlebt.

Allerdings hatten die VfL-Jungs zuletzt auch an zwei Spieltagen Corona-bedingte Zwangspause. Dass dadurch der Rhythmus ein Stück weit verloren gegangen ist, lässt sich nachvollziehen. Hinzu kam ein Gegner mit bestens ausgebildeten Spielern, die unter anderem mit einem Pressing über das ganze Feld gut dagegenhielten. Umso mehr zählte unterm Stich für Harlander und sein Team der Sieg – und der war auf jeden Fall verdient.

Nur in der Anfangsphase konnte Bayern III kurzzeitig in Führung gehen. Ansonsten lag immer der VfL vorne, was nicht zuletzt an einem zwischenzeitlichen 16:0-Lauf lag. Das erste Viertel ging mit 24:13 an die Hausherren. Der zweite Durchgang verlief am ausgeglichensten. 28:27 lautete hier das Resultat für die Treuchtlinger, die folglich mit 52:40 zur Halbzeit führten.

Knapp an der Hundert

In den Vierteln Nummer drei und vier (18:14, 27:21) hielt der VfL die FCB-Youngster nicht nur auf Abstand, sondern konnte seine Führung noch ausbauen. Am Ende waren es 22 Punkte Vorsprung. Die begehrte „Hundert“ wurde dabei nicht mehr ganz voll: 97:75 leuchtete nach 40 Minuten von der elektronischen Anzeigentafel in der „Sene“.

VfL-Kapitän und Abteilungsleiter Stefan Schmoll (re.) steuerte 23 Punkte zum Sieg bei und sprach nach Spielschluss noch nachdenkliche Worte.  

VfL-Kapitän und Abteilungsleiter Stefan Schmoll (re.) steuerte 23 Punkte zum Sieg bei und sprach nach Spielschluss noch nachdenkliche Worte.   © Uwe Mühling, WT

Topscorer bei den Gastgebern waren einmal mehr Kapitän Stefan Schmoll (23 Punkte) und dessen „Co“ Claudio Huhn (21). Zweistellig punkteten auch Florian Beierlein (13) sowie die beiden erneut starken Brüder Jonathan (14) und Moritz (12) Schwarz. Alle zwölf Spieler kamen bei Treuchtlingen zum Einsatz – auch Arne Stecher, der seine Saisonpremiere feierte und gleich einen umjubelten Dreier versenkte.

Bei den Münchnern war Darian Djukic mit 13 Punkten der erfolgreichste Werfer. Bei den Gästen verteilten sich die Körbe relativ gleichmäßig. Ein Name stach dabei besonders heraus, nämlich der von Luka Pesic (4 Zähler). Der 17-Jährige ist der Sohn von Marko Pesic, dem früheren Nationalspieler und heutigen Sportdirektor sowie Geschäftsführer der FC Bayern-Basketballer.

Topspiel am 27. November?

Mit dem Sieg haben die VfL-Baskets ihren zweiten Tabellenplatz untermauert. Vorne bleibt in der Südgruppe der 1. Regio Südost die BG Leitershofen/Stadtbergen, die das Topspiel bei den Haching Baskets klar mit 102:79 gewann und nun schon sechs Siege hat. Für kommenden Samstag, 27. November, um 19.30 Uhr steht das Gipfeltreffen zwischen Leitershofen und Treuchtlingen im Spielplan. Ob es angesichts der aktuellen Entwicklung tatsächlich stattfindet, wird sich zeigen. Am Wochenende musste bereits das Match Vilsbiburg gegen Bad Aibling abgesagt werden: Vilsbiburg gehört zum Landkreis Landshut, dessen Inzidenz über 1000 liegt.

Weißenburg-Gunzenhausen ist davon nicht mehr allzu weit entfernt. Auch deshalb sprach VfL-Kapitän und Spartenleiter Stefan Schmoll in seinen emotionalen Schlussworten an die Fans von sehr schwierigen Zeiten und dankte allen Anhängern für die Unterstützung und die Treue. „Der Sieg gehört Euch“, sagte Schmoll zu den Fans. Und fügte noch hinzu: „Ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen.“ Das alles klang ein bisschen so, als wäre es bereits das letzte Spiel des Jahres in der Senefelder-Halle gewesen . . . UWE MÜHLING

Die Spielstatistik

VfL Treuchtlingen: Stefan Schmoll (23 Punkte, 9 Rebounds, 4 Assists), Claudio Huhn (21 Punkte, 4 Rebounds, 6 Assists), Jonathan Schwarz (14 Punkte), Florian Beierlein (13 Punkte, 4 Rebounds), Moritz Schwarz (12 Punkte, 4 Rebounds), Moritz Rettner (6 Punkte), Arne Stecher (3), Kevin Vogt (2), Tobias Hornn (2), Simon Geiselsöder (1 Punkt, 5 Rebounds), Yannick Rapke, Paul Mutterer.

FC Bayern München III: Darin Djukic (13 Punkte), Amar Lucina (9), Robbie Groh (9), Jannis Grussendorf (8), Kyle Varner (7), Ognjen Cocic (7), Kevin Kollmar (6), Georg Mast (6 Punkte, 7 Rebounds), Tarik Joriz (6), Luca Pesic (4), Jakob Vigneault.

Die einzelnen Viertel: 24:13, 28:27, 18:14 und 27:21.

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