Die Weißenburger Bücherschau ist abgesagt

3.11.2020, 06:04 Uhr
Die Weißenburger Bücherschau ist abgesagt

© Foto: Miriam Zöllich

"Wir sind am Suchen und Versuchen", erklärt Mathias Meyer von der Buchhandlung Meyer. "Wir suchen eine Örtlichkeit, und wir versuchen dann dort an einem Nachholtermin eine Bücherschau zu machen."

Ursprünglich hätte die rund einwöchige Buchausstellung mit Neuerscheinungen und Highlights aus der Verlagsbranche ab kommender Woche im Wildbadsaal stattgefunden. Weil der seit gestern geltende Lockdown jedoch auch Ausstellungen, Messen und Kulturveranstaltungen bis Ende November einen Riegel vorschiebt, gab es kein Szenario, in dem die Bücherschau derzeit hätte stattfinden können.

"Wir geben aber nicht auf", sagt Bettina Balz von der Buchhandlung Stoll voller Überzeugung. Die Organisatoren möchten – sofern es dann tatsächlich wieder Lockerungen im Bereich Kulturveranstaltungen gibt – die Bücherschau Anfang Dezember nachholen.

Der Wildbadsaal stünde dann allerdings nicht mehr zur Verfügung, daher werden alternative Räumlichkeiten diskutiert. Etwa die Schranne, die in Bezug auf Größe und Luftigkeit gut geeignet wäre, demnächst aber wieder den Wochenmarkt beherbergen soll.

Möglicher Nachholtermin im Söller

"Eine Möglichkeit wäre auch der Söller im Gotischen Rathaus, wo die Bücherschau ursprünglich ja auch herkommt, bevor sie zu groß wurde und in den Wildbadsaal umziehen musste", sinniert Mathias Meyer. Da allerdings müsste man noch klären, ob Aufgänge und Räumlichkeiten für ein wasserdichtes Hygienekonzept ausreichen.

"Außerdem müssten wir uns überlegen, wie wir das personell stemmen", gibt Bettina Balz zu bedenken. "Schließlich sind wir Anfang Dezember schon mitten im Weihnachtsgeschäft." Die beiden Buchhändler fassen also zusammen: "Wir sind Kämpfer bis zum Schluss, aber die Planungen sind noch recht vage."

Vage Ideen gibt es auch in Bezug auf die Begleitveranstaltungen der Bücherschau. Hanns Zischler hatte seine Lesung ja ohnehin schon abgesagt, doch die beliebte Buchvorstellung "Wer liest, genießt" und die Doppel-Lesung über das römische Weißenburg standen bis zuletzt auf dem Programm. "Das Gute an Corona ist ja: Die Kreativität ist gefordert", sagt Meyer und berichtet über Ideen, die beiden Veranstaltungen zumindest digital über die Bühne zu bringen – als Video oder Podcast.

Auch in der Couchkultur-Rubrik des Weißenburger Tagblatts werden die heiß ersehnten Literaturtipps der Buchhändler und Bibliotheksmitarbeiter erscheinen. "Unsere Buchempfehlungen, unsere Lieblinge werden den Weg zum Publikum finden", verspricht Bettina Balz.

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