Kathrin Pollack und Mathias Hertlein

Doppelspitze für die SPD im Unterbezirk Ansbach

6.7.2021, 19:40 Uhr
Norbert Ringler (Heilsbronn) hat die Führung des SPD-Unterbezirks Ansbach schon vor einigen Wochen abgegeben. Nun wurden in Treuchtingen Kathrin Pollack (Ansbach) und Mathias Hertlein (Markt Berolzheim) als seine offiziellen Nachfolger bestimmt. Pollack hatte den Unterbezirk die vergangenen Wochen kommissarisch geführt.

© Robert Maurer, NN Norbert Ringler (Heilsbronn) hat die Führung des SPD-Unterbezirks Ansbach schon vor einigen Wochen abgegeben. Nun wurden in Treuchtingen Kathrin Pollack (Ansbach) und Mathias Hertlein (Markt Berolzheim) als seine offiziellen Nachfolger bestimmt. Pollack hatte den Unterbezirk die vergangenen Wochen kommissarisch geführt.

In der mehrstündigen Tagung ging es nicht um Themen für die Region zwischen Langenaltheim und Rothenburg, sondern darum, mit welchen Themen und Anliegen die Sozialdemokraten bei den Wählerinnen und Wählern in Westmittelfranken punkten können und wie sie Kanzlerkandidat Olaf Scholz damit Rückenwind verschaffen können. Dazu passte auch, dass mit Uli Grötsch der Spitzenkandidat der bayerischen SPD nach Treuchtlingen gekommen war und eine Rede hielt, mit der er bei den Genossen durchaus ein wenig Aufbruchstimmung erzeugte.

Nach eineinhalb Jahren nahezu ohne Präsenzveranstaltungen lief manches noch ein bisschen holprig und der Versuch, sich gegenseitig Mut zuzusprechen kam nicht ganz so energiegeladen an wie vermutlich beabsichtigt. Aber im Großen und Ganzen waren die Genossen froh, sich endlich mal wieder nicht nur am Bildschirm in die Augen schauen zu können und sie nutzten den Tag, um ein wenig Kraft zu tanken.

Endlich wieder in Präsenz

Das zog sich auch wie ein roter Faden durch die Reden. Das Parteileben sei bedingt durch die Corona-Pandemie mit dem Tag der Kommunalwahl nahezu auf Null heruntergesackt, blickte Sebastian Hartl zurück, der als Vorsitzender der gastgebenden Treuchtlinger SPD ein Grußwort sprach. Werner Baum, der frühere Bürgermeister von Treuchtlingen, der seit vergangenem Jahr weiterer Landratsstellvertreter ist, stellte fest: „Das ist mein erster öffentlicher Auftritt in diesem Jahr.“

Der riesige Unterbezirk, der deckungsgleich mit dem Bundeswahlkreis Ansbach-Weißenburg ist, sei geradezu prädestiniert dafür „von zwei gleichberechtigten Vorsitzenden betreut und geführt zu werden“, warb Kathrin Pollack. Sie habe im Kommunalwahlkampf festgestellt, dass es in Weißenburg-Gunzenhausen mit Mathias Hertlein jemanden gibt, mit dem sie oft die Ansichten und Werte teilt. Damals war sie Oberbürgermeisterkandidatin in Ansbach und er Landratskandidat in Weißenburg-Gunzenhausen. Sie kamen zu dem Schluss, dass es eine gute Lösung wäre, den Unterbezirk gemeinsam zu führen.

Satzungsänderung erforderlich

Dazu musste die Versammlung allerdings noch eine Satzungsänderung vornehmen. Denn bislang war eine solche Doppelspitze nicht vorgesehen. Die geänderte Satzung, die bei zwei Enthaltungen (und zwei Gegenstimmen bei einem der zu ändernden Abschnitte) mit großer Mehrheit der Delegierten angenommen wurde, sieht nun vor, dass alle zwei Jahre bei den Neuwahlen entschieden werden kann, ob es eine Doppelspitze oder ein einzelner Vorsitzender oder eine einzelne Vorsitzende wird. In Fall einer Doppelspitze muss zwingend eine Frau mit dabei sein.

Die entsprechenden Formulierungen hat die Bundespartei vorgegeben. Sie sind inhaltsgleich mit den Regelungen, die beim Kreisverband der SPD gelten. Dieser wird ja auch seit dem vergangenen Jahr von der Doppelspitze Anette Pappler und Harald Dösel geführt.

Kommissarisch schon im Amt

Kathrin Pollack hat bereits in den vergangenen Wochen die Geschäfte des SPD-Unterbezirks als kommissarische Vorsitzende erledigt. Der bisherige Vorsitzende Norbert Ringler, der schon länger angekündigt hatte, nicht mehr anzutreten, hatte das Amt Ende März abgegeben, damit der Bundestagswahlkampf aus einem Guss läuft und nicht mittendrin die Verantwortung wechselt. Pollack als stellvertretende Vorsitzende rückte damit nach.

„Das war kein Rücktritt im Zorn“, betonte Ringler. Er stehe auch gerne mit Rat und Tat weiterhin zur Verfügung. Nach der ursprünglichen Planung hätten die Neuwahlen schon deutlich früher stattfinden sollen, doch die Corona-Pandemie hat dies immer wieder verhindert.

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