Ausstellung

Ein Bauernhof voller Kunst

8.9.2021, 06:05 Uhr
Ein Bauernhof voller Kunst

© Miriam Zöllich, NN

Der Hof, das ist der Hof von Bernd Gloßner. Und dieser Hof ist auch ohne das halbe Dutzend weiterer Künstler bis unter‘s Scheunendach mit Kunst vollgestellt. Das liegt daran, dass Bernd Gloßner sich auf ziemlich raumfüllende Werke spezialisiert hat: Mit seiner Motorsäge macht er Skulpturen, in der Regel sind es Frauenfiguren mit eher „barocken“ Rundungen.

„Wenn mich einer fragt, wieso, sage ich: Ich bin halt ein Mann, und mir gefallen Frauen“, erklärt Bernd Gloßner schulterzuckend.

Kunst als Selbstzweck, ohne sich in ein Muster pressen zu lassen, einfach nur, weil es Freude macht: Diese Einstellung zum eigenen Schaffen hat Bernd Gloßner, und sie eint vermutlich die meisten Künstlerinnen und Künstler, die auf Gloßners Hof ausstellen. Da ist zum Beispiel auch Willi Halbritter aus Ellingen mit seinen gedruckten Grafiken und Texten. „Die besten Sachen entstehen, wenn man einfach anfängt, ausprobiert, ohne Druck. Druck blockiert.“

Bunte Künstlertruppe stellt aus

Die Truppe, die im September in Hundsdorf ausstellt, ist bunt zusammengewürfelt. Es sind befreundete Künstler, aber auch Nachwuchstalente, die gerne gefördert werden. So ist heuer etwa erstmals die erst zwölfjährige Sarah Gagsteiger aus Markt Berolzheim dabei, die sehr talentiert Mode- und Portraitzeichnungen anfertigt.

Zum ersten Mal stellt auch Johanna Schlei aus Weißenburg ihre Bleistiftzeichnungen aus, Fabiola Diehl aus Pappenheim mit ihren Malereien ist auch neu dabei, und aus Ellingen kommt erstmalig Kerstin Hirt mit Filzarbeiten.

Bereits zur „Stammbesetzung“ hingegen gehört Birgit van der Gang aus Pappenheim, die ihre Kunstwerke und Keramiken ausstellt, sowie Barbara Dahms aus Ellingen mit Silberschmuck und Pulp-Art (Pappmaché-Kunstwerken).

Den weitesten Anreiseweg hat Illustratorin Gabriele Weigt aus Nürnberg. Die Zusammensetzung bei „Kunst am Hof“ wird jedes Jahr ein bisschen durchgemischt, erklärt Bernd Gloßner. „So bleibt es abwechslungsreich.“

Ungezwungene, urige Atmosphäre

Auf dem urigen Hofgelände bekommt jeder Aussteller einen eigenen Bereich, etwa im ehemaligen Stall oder in den Boxen. Bei gutem Wetter werden die Kunstwerke auch im Außenbereich aufgehängt, „da ist dann der ganze Hof voller Bilder“, freut sich Bernd Gloßner. Außerdem gibt es einen kleinen „Skulpturenweg“ und im Haus zeigt der Hausherr seine kleinen Holzkunstwerke.

Das Besondere bei „Kunst am Hof“ sei die ungezwungene, urige Atmosphäre, erklären Willi Halbritter und Bernd Gloßner. Das sei für viele Besucher auch ein niederschwelliger Zugang zur Kunst: Es ist eben ein Bauernhof und keine Galerie.

„Hier kommt man den Leuten einfach näher“, findet Halbritter. Und für die Künstler ist es eben eine gute Gelegenheit, ihre Arbeiten einem größeren Publikum zu präsentieren und mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen.


Info: „Kunst am Hof“: Samstag, 11. September und Sonntag, 12. September, jeweils 13-18 Uhr, Hundsdorf 6.