Ein echtes Vorbild in Sachen Hygiene

18.5.2020, 14:51 Uhr
Die kleine Aria musste schon vor Corona immer einen Mundschutz tragen udn auf eine gute Handhygiene achten. 

© Privat Die kleine Aria musste schon vor Corona immer einen Mundschutz tragen udn auf eine gute Handhygiene achten. 

Damit ihr Spenderherz nicht abgestoßen wird, muss das lebenslustige Mädchen ein Leben lang Immunsupressiva nehmen. Das hat zur Folge, dass Aria damit auch anfälliger für Virusinfektionen aller Art wird. Das Coronavirus versetzt die Stopfenheimer Familie (verwunderlicherweise) dennoch nicht in Panik.

„Wir passen sowieso schon immer sehr gut auf und achten auf eine gute Handhygiene, da auch die Grippe oder ein Norovirus für Aria gefährlich werden könnten“, sagt Mutter Sabrina am Telefon. Im Hintergrund kann man hören, dass es Aria aktuell gut geht. Genau genommen sogar besser als sonst: Denn während sie normalerweise in der üblichen Infektzeit häufig von Husten und Schnupfen geplagt wird, ist Aria, seitdem sie aus Sicherheitsgründen nicht mehr in den Kindergarten geht, laut ihrer Mutter „topfit und quietschfidel“.

Vor der Corona-Pandemie ist das Mädchen voller Freude in den Kindergarten gegangen und hat sich dort sehr gut eingelebt. Und jetzt findet es die bald Dreijährige toll, dass nicht nur sie, wenn sie zum Arzt oder ins Krankenhaus geht, einen Mund-Nasen-Schutz trägt, sondern alle anderen auch. „Wir brechen nicht in Panik aufgrund des Coronavirus aus“, sagt Mutter Sabrina. „Es ist und bleibt ein Erkältungsvirus, der für einen gesunden Menschen mit gutem Immunsystem meist einen milden Verlauf hat.“

Die Stopfenheimerin hofft indes sogar, dass die Corona-Pandemie vielleicht ja sogar langfristig auch positive Effekte haben kann. Zum Beispiel den, dass sich die Menschen auch in Zukunft immer gut die Hände waschen. Eine Angewohnheit, die bei der kleinen Aria schon in Fleisch und Blut übergegangen ist. „In Sachen Handdesinfektion ist Aria ein echter Profi“, bestätigt Sabrina Draffin, die es traurig findet, dass erst ein Virus kommen muss, damit sich die Menschen sorgfältig die Hände waschen.

Die anhaltend hohe Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Mund-Nasen-Schutz ist für die Stopfenheimer Familie dramatisch: „Unser Problem ist, dass viele Menschen in Panik ausbrechen und Mundschutz und Händedesinfektionsmittel nicht mehr lieferbar sind, was für chronisch kranke Menschen wie Aria und beim Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen zum echten Problem werden kann, da wir immer auf diese Hilfsmittel angewiesen sind.“ So gehe langsam auch der angelegte Vorrat an Masken zur Neige, die Aria in einer speziellen Kindergröße braucht.

Weil Sabrina Draffin sich ein gutes Netzwerk aufgebaut hat, würden sich betroffene Eltern mittlerweile untereinander mit Masken und allem anderen, was sie sonst so brauchen, aushelfen. Erst vor ein paar Tagen war Aria wieder bei der Routinekontrolle in der Herztransplantations-Sprechstunde, die alle vier bis sechs Wochen stattfindet. „Alle Ergebnisse waren wie immer super“, freut sich Sabrina Draffin, die für sich ein ganz einfaches und doch für viele schwer umsetzbares Lebensmotto hat: „Leben wir unser Leben entspannt weiter und versuchen jeden Tag, so gut es geht, zu genießen.“