Ein gutes Jahr für die Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen

6.5.2020, 16:09 Uhr
Ein gutes Jahr für die Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen

© Foto: Robert Renner

Wiedemann verwies auf deutlich gestiegene Werte bei der Bilanzsumme, den Einlagen und den ausgereichten Krediten. Bei der Bilanzsumme legte die hiesige Raiba um 100 Millionen Euro auf 1,527 Milliarden Euro zu. Das bedeutet ein Plus von sieben Prozent. Der Durchschnitt der bayerischen Raiffeisenbanken lag bei 4,9 Prozent Steigerung. Die Einlagen der Kunden wuchsen um 83 Millionen Euro auf 1,134 Milliarden an. Dies ist ein Plus von 7,9 Prozent (bayernweiter Durchschnitt: fünf Prozent).

Kredite hat die Genossenschaftsbank in Höhe von 844 Millionen Euro ausgegeben. Es ergab sich 2019 ein Zuwachs um 66 Millionen Euro. Auch hier legte die altmühlfränkische Raiffeisenbank überdurchschnittlich um 8,5 Prozent zu. Zum Vergleich: bayernweit waren es 6,2 Prozent. Diese Entwicklung bezeichnet Wiedemann denn auch als "wirklich fulminant", vor allem vor dem Hintergrund, dass die hiesige Region "nicht die wirtschaftsstärkste" sei.

Zu den bilanziellen Kundeneinlagen in Höhe von 1,134 Milliarden Euro kommen noch außerbilanzielle (zum Beispiel Wertpapiere) im Wert von 852 Millionen Euro hinzu, sodass sich das von der Raiba Weißenburg-Gunzenhausen betreute Kundenanlagevolumen auf 1,986 Milliarden Euro summiert.

Bilanzielle Kundenkredite hat die Bank in Höhe von 844 Millionen Euro ausgegeben, hinzu kommen 86 Millionen Euro an außerbilanziellen Krediten (zum Beispiel Bauspardarlehen), sodass die Raiba insgesamt ein Kundenkreditvolumen von 930 Millionen Euro betreut.

In den Depots ihrer Kunden lagen Wertpapiere im Wert von 427 Millionen Euro, was einem Plus gegenüber dem Vorjahr von fast 20 Prozent entspricht oder anders ausgedrückt einem Zuwachs von 71 Millionen Euro. "Das ist die Marktsituation", begründete Wiedemann. Schließlich gebe es auf herkömmliche Anlagen kaum mehr Zinsen. Er findet es "beachtlich", dass sich in den Kundendepots seines Hauses alleine Aktien im Wert von 117 Millionen Euro befinden. "Wir sind ja keine Bank, die Großindustrielle bedient", sagte er bei der Vorstellung der Bilanz für das Geschäftsjahr 2019.

Rekord bei Lebensversicherungen

Doch auch das Geschäft bei den Verbundpartnern der Raiba lief gut. So haben sich über 1200 Kunden im vergangenen Jahr ein Bausparkonto eingerichtet. Die vermittelte Bausparsumme belief sich auf 57,9 Millionen Euro (2018: 54,3 Millionen Euro). Mehr als 1700 Kunden haben 2019 bei der Raiba Versorgungslücken im Rentenalter versucht zu reduzieren oder zu schließen. Die vermittelten Lebensversicherungen summierten sich auf 36,8 Millionen Euro (2018: 30,9 Millionen Euro). Wiedemann: "So viele waren es noch nie." Und fast 5380 Kunden schlossen Sachversicherungen mit einem Volumen von 1,4 Milliarden Euro ab (2018: 1,23 Milliarden):

Ebenfalls positiv entwickelte sich das Immobiliengeschäft, egal ob es um Häuser, Wohnungen, Grundstücke, Renditeobjekte, Wohn- und Geschäftsanlagen, Gewerbegrundstücke oder Gastronomieobjekte handelte. Die Raiba verzeichnete einen vermittelten Umsatz von 30,3 Millionen Euro (2018: 27,1 Millionen Euro).

Bei all diesen positiven Daten verwundert es nicht, dass auch das Betriebsergebnis passt. Lag es im Vorjahr bei 1,12 Prozent, betrug es 2019 1,11 Prozent. Auch verzeichnet die Raiffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen einen Wert "deutlich über dem bayerischen Durchschnitt", unterstreicht Vorstand Gerhard Meyer, der auch auf eine höheres Eigenkapital von 175,2 Millionen Euro verweist (2018: 159 Millionen Euro).

Zugleich habe sein Haus die Region gefördert, beispielsweise durch Steuerzahlungen in Höhe von 5,2 Millionen Euro, wobei alleine 2,2 Millionen Euro durch Gewerbe- und Grundsteuerzahlungen direkt bei hiesigen Kommunen verblieben. Außerdem habe die Raiba in Altmühlfranken im vergangenen Jahr 243 000 Euro für soziale Projekte gespendet. Eine größere Aktion habe es mit den Feuerwehren im Landkreis gegeben, aber auch viele Vereine seien mit kleineren Summen unterstützt worden.

Das "wichtigste Kapital" seines Hauses seien aber die 272 Mitarbeiter, 253 davon im Bankenbereich und 19 davon als Auszubildende. Etwa sieben junge Menschen würden jährlich zur Lehre eingestellt. Allerdings geriet die Bewerberzahl zuletzt durch Corona ins Stocken. Außerdem seien unter den derzeit gegebenen Umständen auch Bewerbungsgespräche schwierig. Für 2021 suche die Raiba daher noch nach Azubis. Die Genossenschaftsbank hat darüber hinaus in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investiert. Deren Fortbildungstage summierten sich 2019 auf 948.

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