Ein Stadtmarketingverein für Weißenburg

25.7.2019, 05:09 Uhr
Ein Stadtmarketingverein für Weißenburg

© Foto: Robert Renner

Das Thema Citymanagement und Stadtmarketing wird lange schon in Weißenburg diskutiert. Auch im 2017 vorgelegten Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) gibt es zahlreiche Hinweise und Anregungen dazu. Vor allem den Einzelhändlern in der Stadt brennt das Thema unter den Nägeln, auch und gerade weil die Konkurrenz aus dem Internet immer stärker wird.

Gunzenhausener Modell

Beim Neujahrsempfang im Januar hatte Schröppel dann einen runden Tisch mitangekündigt, der zwischenzeitlich auch zweimal getagt hat. Die CSU-Stadtratsfraktion beantragte derweilen im Haushalt Mittel für die Konzepte zum City- und Standortmanagement bereitzustellen.

Bei der Jahreshauptversammlung der Werbegemeinschaft Anfang April berichtete der OB dann von Gesprächen in Gunzenhausen und verkündete, dass der dortige Stadtmarketingverein als "Blaupause" für Weißenburg genommen werden soll. Mittlerweile sind die Vorarbeiten weit fortgeschritten, eine Satzung für den Verein "Stadtmarketing Weißenburg i. Bay." hat Rechtsdirektor Heiko Stefke entworfen.

Der Termin für die Gründungsversammlung steht und der Stadtrat soll in seiner heutigen Sitzung ab 17 Uhr im Gotischen Rathaus auch beschließen, dass die Stadt dem Verein beitreten darf. Mit einer breiten Mehrheit ist hier zu rechnen, denn bei dem Thema herrscht breiter Konsens im Stadtrat.

An den beiden Treffen des runden Tisches zur Vorbereitung hatten Vertreter des Einzelhandels des Industrie- und Handelskammergremiums, Besitzer von Gewerbeimmobilien in der Altstadt sowie Bankenvertreter teilgenommen. Sie kamen überein, das Gunzenhausener Modell als Vorbild zu nehmen.

Der Vorsitzende des Stadtmarketingvereins kommt dort stets aus der Wirtschaft, sein Stellvertreter ist der jeweilige Bürgermeister. Diese Regelung sieht nun auch die Satzung für den Weißenburger Verein vor. Außerdem soll es einen hauptamtlichen Geschäftsführer geben. Dieser und die Vereinsarbeit sollen über die Mitgliedsbeiträge und eine städtische Förderung finanziert werden.

Gunzenhausen schießt seinem Verein jährlich 50 000 Euro zu. "Das könnten wir genauso machen, aber die Entscheidung liegt beim Stadtrat", sagte der OB. Für den Posten des Geschäftsführers wird eine geeignete Kraft gesucht. Ausgeschrieben werden kann die Stelle aber natürlich erst, wenn der Verein gegründet ist und rechtmäßig besteht. Geeignet seien Kräfte aus der Regionalfördererszene, so Jürgen Schröppel. Dazu gebe es einschlägige Studiengänge.

"Breit aufgestellt"

Bis zur Gründung im September gelte es zunächst "das Personaltableau für die Vereinsführung" zusammenzustellen. "Ich kann nur jeden motivieren, dass er sich outet, wenn er ein Amt übernehmen will", warb der Rathauschef. Nach der Gründung wird aller Voraussicht nach die Werbegemeinschaft in den Stadtmarketingverein übergeführt. Deren "Keimzelle war der Einzelhandel", sagte Schröppel. Aus diesem heraus verspricht er sich für den Stadtmarketingverein denn auch "eine gute Basis".

Gleichwohl müsse der Verein "breiter aufgestellt" werden. Der OB: "Die Sache kann nur funktionieren, wenn wir die Vermarktung unserer Stadt zu einem Wir-Thema machen."

 

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