Eine Geburt fast wie in Bethlehem

27.6.2020, 06:56 Uhr
Eine Geburt fast wie in Bethlehem

© Foto: Thomas Philipp

Doch der Reihe nach. Charlott Philipp war mit ihrem Mann Thomas und der fast dreijährigen Tochter Elisabeth morgens zu Hause, als bei der Hochschwangeren, die schon ein paar Tage über den eigentlich errechneten Geburtstermin war, die Fruchtblase platzte.

Ihr Gatte verständigte sofort seine Mutter, weil diese auf die Tochter aufpassen sollte, während er mit seiner Frau ins Krankenhaus zur Entbindung fahren wollte. Charlott Philipp ging derweilen schon mal runter zum Auto, ihr Mann wartete in der Wohnung noch mit der Tochter, bis die Oma kam.

Dann eilte auch er zum Auto. "Als ich jedoch meine Frau nicht sah, aber die geöffnete Beifahrertür, wurde ich stutzig", schildert der Weißenburger. Offen gestanden sei auch die Tür des Holzschuppens neben der Garage. "Ich ging rein, und da sah ich meine Frau auf allen Vieren kniend und vor ihr wohlauf unser Baby liegen, eingehüllt in die Hose meiner Frau", erzählt Thomas Philipp noch ganz aufgeregt.

Seine Frau habe ihm gesagt, dass es ihr leidtue und dass er doch bitte Hilfe rufen solle, was er auch sofort tat. Thomas Philipp rannte zurück in die Wohnung, rief der Oma zu, dass das Baby im Holzschuppen zur Welt gekommen sei, und schickte sie mit Handtüchern runter in den Schuppen.

Dann rief er im Kreißsaal an, um von der Geburt in der Holzlege zu berichten. Die Hebamme bat ihn, über die 112 die Rettungsleitstelle zu verständigen. Nach dem Anruf sammelt Thomas Philipp rasch seine Tochter ein und eilte mit ihr zu Mama und Neugeborenem. Und die kleine Elisabeth kommentierte die Situation ebenso erfreut wie treffend mit den Worten: "Oh, ein Baby."

Kurz darauf war dann auch der Notarzt samt Rettungsteam da. "Sie haben sehr gute Arbeit getan und alles war gut, Mutter und Baby sind wohlauf", strahlt der glückliche Vater.

Arzt und Sanitäter seien sehr nett gewesen. Zur Kontrolle und Nachsorge hätten sie Mutter und Helena, wie das neugeborene Mädchen heißt, in die Kreisklinik mitgenommen und der Mediziner habe gemeint: "Jetzt fehlt nur noch die Krippe, dann haben wir ein zweites Bethlehem."

"Himmlisch", kommentiert Thomas Philipp, und meint damit sicher nicht nur die Worte des Arztes, sondern die ganze Geschichte. "In der heutigen Zeit", glaubt er, "ist sowas doch eher ein kleines Wunder."

 

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