Entspannung im Klinikum Altmühlfranken

28.1.2021, 08:15 Uhr
Entspannung im Klinikum Altmühlfranken

© Foto: Peter Schafhauser

"Das ist leicht rückläufig", stellte Klinikvorstand Christoph Schneidewin auf Anfrage erleichtert fest. Die Entwicklung in den Krankenhäusern folge jenen der Neuinfektionen immer mit ein bis zwei Wochen Verspätung. Insofern zeichne sich eine weitere Entspannung in den beiden Häusern ab.

Insgesamt sind seit Beginn der zweiten Welle in Weißenburg 123 und in Gunzenhausen 137 Patienten mit Covid-19 behandelt worden. Die Zahl der Verstorbenen im Zusammenhang mit Corona-Erkrankungen liegt in Weißenburg bei elf und in Gunzenhausen bei 33.

"Auf Sicht fahren"

Aktuell liege der Schwerpunkt der Covid-19-Patienten eher in Weißenburg (17 der 28 Patienten). Deshalb können in Gunzenhausen schon seit drei Wochen wieder alle Eingriffe ohne Einschränkungen laufen.

Zu Beginn der zweiten Welle war die Situation noch anders herum. "Die Belastung auf der Intensiv ist in Weißenburg aktuell höher", schilderte der Klinikchef. Aber auch hier würden alle dringlichen Operationen durchgeführt und nur sogenannte elektive Eingriffe geschoben. Schneidewin: "Was gemacht werden muss, machen wir auch." Dem Klinikum bliebe nichts anderes übrig, als sich beständig den Entwicklungen anzupassen. "Man muss immer auf Sicht fahren."

Bislang gut durchgekommen

Generell ist der Klinikvorstand froh, wie die beiden Krankenhäuser bislang durch die Corona-Krise gekommen sind. "Die Situation, dass wir eine Station komplett schließen mussten, hatten wir gar nicht." Mit dem Problem, dass man Abteilungen zumachen musste, weil das Personal knapp wurde, hatten andere Häuser sehr wohl zu kämpfen.

Natürlich haben sich auch Beschäftigte des Klinikums Altmühlfranken mit dem Coronavirus angesteckt. Doch es sei zu keinem großen Ausbruch gekommen, so Schneidewin. Das Klinikum hat mit Beginn der zweiten Welle angefangen, täglich an alle Beschäftigten FFP2-Masken auszugeben, wie sie nun in Bayern auch im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen Pflicht sind. "Das hat sich bewährt, auch wenn es für uns nicht günstig ist", stellte Schneidewin nun fest. 


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Aus seiner Sicht ist inzwischen auch die Impfbereitschaft des Personals mehr und mehr gewachsen. Bei einer Umfrage unter den Beschäftigten im November sei sie noch unter 20 Prozent gelegen. Mitte Dezember war es schon doppelt so hoch, und jetzt geht er von mehr als 50 Prozent aus. Tendenz steigend.

Doch noch können nicht alle geimpft werden, die geimpft werden wollen. Denn das Problem bleibt der Engpass beim Impfstoff. Immerhin: Die Dosen für die erforderliche Zweitimpfung werden zuverlässig geliefert, stellte der Klinikvorstand, der auch Chef des Impfzentrums im Landkreis ist, fest. Doch ob genug Vakzin für neue Erstimpfungen komme, entscheide sich von Woche zu Woche. "Deshalb können wir aktuell auch keine Termine im Impfzentrum machen", betonte Schneidewin einmal mehr.


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Noch seien die mobilen Impfteams auch mit den Heimen im Landkreis noch nicht durch. Deshalb stünden zunächst diese weiterhin im Fokus. Diese Woche war das mobile Impfteam beispielsweise im Ellinger Altenheim St. Elisabeth und wurde dort unterstützt von der Ellinger Gemeinschaftspraxis. Es wurden rund 120 Mitarbeiter und Bewohner geimpft. Die Impfquote liegt damit bei gut 50 Prozent.

Aus Sicht von Schneidewin hat es sich bewährt, dass das Impfzentrum in Gunzenhausen in der Spitalfeldstraße vom Klinikum betrieben wird – auch wenn das eine "enorme Kraftanstrengung" mit sich brachte. Während andernorts große Betreiber zum Zuge kamen und mit ihren Teams anrückten, setzt man in Weißenburg-Gunzenhausen auf die Kompetenz vor Ort. Das erweist sich nun beispielsweise bei der Einbindung der niedergelassenen Ärzte ebenso als Vorteil wie bei der Koordination mit den Heimen – man kennt sich einfach.

 


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