Epic Ingwer Productions aus Weißenburg arbeiten an neuem Film

1.9.2019, 09:25 Uhr
Epic Ingwer Productions aus Weißenburg arbeiten an neuem Film

© Foto: Leah Mühlöder

Dass das keine kurzweilige Hobby-Nummer ist, merkt man schon beim Betrachten des Drehplans. Eine komplette Woche hat sich das Team dafür geblockt. Und das zu quasi jeder Tages- und Nachtzeit. Drehs bis fast zum Morgengrauen gehörten auch dazu.

Gerrit Raabe schrieb das Drehbuch und führte die Regie für den neuen Film. Noch hat das Werk keinen Namen. Aber die Handlung steht fest: Alles beginnt auf dem Dach eines Hochhauses. Ein junger Mann namens Linus (Lukas Flierler) hat beschlossen, sich das Leben zu nehmen, und will in die Tiefe springen. Doch dabei übersieht er, dass sich noch eine weitere Person auf dem Dach befindet: Clara (Clarisse Jähn) sitzt auf einer Decke und liest. Sie spricht Linus an. Die beiden kennen sich flüchtig von einer Party. Nach und nach beginnt Linus seine Geschichte zu erzählen – was in seinem Leben alles schiefging.

Epic Ingwer Productions aus Weißenburg arbeiten an neuem Film

© Foto: Leah Mühlöder

In Rückblenden bekommt der Zuschauer Einblicke vermittelt, was den jungen Mann dazu bewegte, sich das Leben nehmen zu wollen. Das Drama kommt mit nur fünf Schauspielern aus. Jan Cumme, Viktoria Weninger und Gerrit Raabe besetzen die restlichen Rollen. Dazu kommen einige Statisten.

Aber auch hinter den Kulissen sind viele Menschen im Einsatz, die dafür sorgen, dass alles läuft. Mit drei Kameras fangen Jonas Schmidt (Director of Photography), Volker Uffelmann und Fabian Lensing die Szenen ein. Lukas Kamm und Simon Schön sind für den Ton zuständig.

Der Aufwand ist gigantisch, wenn man bedenkt, dass am Ende ein Kurzfilm herauskommen wird. Aber nach dem eigens auferlegten Motto "Quantität schafft Qualität" ist dem Team keine Hürde zu hoch. Sie würden dieses Mal deutlich mehr Wert auf die technische Umsetzung legen, stellt das Epic Ingwer Team fest. Insgesamt gab es beim Dreh zwar einige "Hoppler", aber insgesamt liefe alles deutlich besser als bei den letzten Malen, geben sich sie sich zufrieden.

Allein an der eingangs beschriebene Szene auf dem Dach des Awo-Seniorenzentrums in Weißenburg drehte das Team für Filmlaien eine gefühlte Ewigkeit. Die Szenen wurden mehrfach wiederholt und aus unterschiedlichen Perspektiven eingefangen. Erschwerend hinzu kam das Wetter. Die Hitze und die intensive Sonneneinstrahlung auf dem schwarzen Flachdach machte allen zu schaffen. Die Kameramänner verbrannten sich die Knie am heißen Untergrund. Man hielt sich gegenseitig Regenschirme als Sonnenschutz über den Kopf. Trotzdem mussten "Eincremepausen" eingelegt werden. Da zu diesem Zeitpunkt aber schon fast jeder einen ordentlichen Sonnenbrand vorweisen konnte, half der nachträgliche Schutz nicht viel.

Ein ungünstiger Zufall sorgte zudem für angeschlagene Stimmung. Denn zeitgleich zum Dreh fand im Innenhof des Altenheims eine Feier statt. Die Musik düdelte lautstark bis aufs Dach, pausenlos. Die Folge für Epic Ingwer: Alle Tonaufnahmen des Tages sind nicht verwendbar und müssen nachvertont werden.

Und auch sonst lief nicht alles nach Plan. Ein Drehtag fiel komplett ins Wasser. Und zwar wortwörtlich. Da es einfach nicht aufhörte zu regnen, aber ein Außendreh anstand, musste das Team nach ein paar Stunden abbrechen. Denn die Schauspieler konnten bei so starkem Regen keine ausdrucksstarke Mimik entfalten, daher war kein Weitermachen möglich.

Letztendlich hat Epic Ingwer nach der Drehwoche aber fast alles im Kasten. Die Premiere des Films ist für Dezember geplant – im Weißenburger Kino. Später wird der Film auch wieder auf Youtube zu finden sein (Kanal Ingwer Productions). Doch bis das Ergebnis gezeigt werden kann, wird noch ein dreistelliger Stundenbereich in die Postproduktion fließen.

Für den Schnitt ist Produzent Kai Uffelmann zuständig, Fabian Lensing übernimmt Color Grading, Simon Schön Sounddesign und Soundmixing. Einen weiteren riesigen Beitrag zum Gelingen des Films trugen Tanja Kattinger (Überblick, Klappe), Katja Uffelmann (Dokumentation, Setdesign) und Sarah Engeler (Setdesign, Kostüm, Maske) bei.

Wenn man die vielen Gedanken und Stunden der Vor- und Nachbereitung sieht, kann man nur gespannt sein, was am Ende rauskommt. Jedenfalls darf man bei all der Professionalität nicht vergessen, dass alle den Film eigentlich so ganz nebenbei machen.

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