In der Regionalliga Südost

Ersatzgeschwächte VfL-Baskets Treuchtlingen erlebten in Nördlingen ein schlimmes Debakel

jf/wt

28.11.2022, 09:28 Uhr
Routinier Simon Geiselsöder (am Ball) und Co versuchten sich gegen die Pleite zu stemmen, mussten in Nördlingen aber letztlich ihren vielen Ausfällen Tribut zollen.

© Jan Stephan, WT Routinier Simon Geiselsöder (am Ball) und Co versuchten sich gegen die Pleite zu stemmen, mussten in Nördlingen aber letztlich ihren vielen Ausfällen Tribut zollen.

Ein Blick auf den Kader der VfL-Korbjäger verrät allerdings: Derart ersatzgeschwächt mussten die Treuchtlinger in den vergangenen Jahren wohl noch nie antreten, was die deutliche Niederlage zumindest in Teilen erklärt. Topscorer der Baskets war erneut Luca Wörrlein mit 17 Zählern. Dazu angelte sich der Centerspieler noch zehn Rebounds und verteilte vier Assists.

VfL sehr schnell weit hinten

Es fehlten der erkrankte Stefan Schmoll, der beruflich verhinderte Claudio Huhn und der weiterhin verletzte Florian Beierlein. Außerdem ging Moritz Schwarz angeschlagen ins Spiel und stand nur gut neun Minuten in der ersten Halbzeit auf dem Feld. So zog Nördlingen vom Sprungball weg davon, führte schnell mit 12:7 und lag nach sechs Minuten schon zum ersten Mal zweistellig vorne (19:9).

Angeführt von US-Guard Scott Stone (28 Punkte) sowie vom erfahrenen ehemaligen Profi und ProA-Spieler Josef Eichler (26 Punkte) entschied der Aufsteiger aus dem Ries das erste Viertel vor rund 400 Zuschauern in der Herrmann-Keßler-Halle mit 29:13 für sich. Den zweiten Durchgang konnten die Treuchtlinger dann ausgeglichener gestalten, trotzdem lag das Team von Trainer Stephan Harlander zur Pause schon mit 30:52 im Hintertreffen.

Und dann folgte ein Offensiv-Feuerwerk und ein wahrer Dreier-Regen des TSV Nördlingen im dritten Viertel, in dem sich Eichler und Co. in einen Rausch spielten. 41 Punkte erzielten die bayerischen Schwaben, acht Dreier fielen durch die Reuse (vier davon von Center Eichler). Der Nördlinger Kapitän besorgte im dritten Viertel insgesamt 15 Zähler. „Nördlingen war richtig gut. Dann muss man so ein Ergebnis auch respektieren”, gestand VfL-Coach Harlander.

Spieler "zu ängstlich"

Auf der anderen Seite schien der Korb dagegen wie vernagelt. Nur sieben Punkte gelangen den VfL-Baskets im dritten Abschnitt. „Die Spieler, die da waren, waren zu ängstlich und konnten ihr Talent am Samstag nicht aufs Feld bringen”, beschrieb Harlander die schwache offensive Ausbeute des VfL. Beim Stand von 93:37 nach dem dritten Durchgang war das Debakel schon perfekt.

Etwas versöhnlich war dann das Schlussviertel, als Stephan Harlander die Minuten breit verteilte und unter anderem Neuzugang Lukas Ecke aus Lauf – er spielt sonst in der „Zweiten“ – zu seinem Regionalliga-Debüt verhalf. Mit 21:21 endete das Schlussviertel letztlich unentschieden, das änderte jedoch nichts an der deutlichen Niederlage der Treuchtlinger.

Übermächtig war der TSV Nördlingen (Nr. 13 der Ex-Treuchtlinger Robin Seeberger) im Rückspiel gegen den VfL (rechts Luca Wörrlein, links Jonathan Schwarz) und siegte mit 114:58. Das Hinspiel hatte Treuchtlingen noch in der Verlängerung gewonnen. 

Übermächtig war der TSV Nördlingen (Nr. 13 der Ex-Treuchtlinger Robin Seeberger) im Rückspiel gegen den VfL (rechts Luca Wörrlein, links Jonathan Schwarz) und siegte mit 114:58. Das Hinspiel hatte Treuchtlingen noch in der Verlängerung gewonnen.  © Jan Stephan, WT

Der VfL muss nun im Kampf um die Play-offs hoffen, dass sich Nördlingen in Richtung Tabellenspitze verabschiedet, da die deutliche Niederlage in einem möglichen Dreiervergleich extrem negativ ins Gewicht fallen könnte. Bei einer Bilanz von drei Siegen und fünf Niederlagen sind die Treuchtlinger Korbjäger zwar aktuell nicht mehr auf einem Play-off-Rang. Allerdings haben sie mit den drei Heimspielen gegen Rosenheim, Ansbach und Vilsbiburg noch einen Joker in der Hinterhand.

„Wir brauchen eigentlich nicht über Play-offs reden, sondern darüber, ob wir wieder komplett sind und dann unsere Leistung vom vergangenen Wochenende wiederholen oder steigern können”, wünscht sich Stephan Harlander die Situation des zuletzt überzeugenden Heimsieges gegen Unterhaching zurück. Abgesehen davon glaubt er, dass eher drei Siege nötig wären, um den Sprung unter die ersten vier Plätze zu schaffen, die zur Teilnahme an den Aufstiegs-Play-offs berechtigen. jf

VfL Treuchtlingen: Yannick Rapke, Kevin Vogt (4 Punkte), Moritz Schwarz (4), Jakob Vitzethum (1), Simon Geiselsöder (12), Lukas Ecke, Tobias Hornn (3), Luca Wörrlein (17, 10 Rebounds), Jonathan Schwarz (6), Paul Mutterer (5), Moritz Rettner (6).

TSV Nördlingen (Bestwerte): Scott Stone (28 Punkte), Josef Eichler (26), Robin Seeberger (17).

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