Erstes Baby in Altmühlfranken kam pünktlich an Neujahr

4.1.2021, 05:28 Uhr
Erstes Baby in Altmühlfranken kam pünktlich an Neujahr

© Foto: Miriam Zöllich

Für die Eltern Kerstin und Stefan Weglehner aus Landersdorf im Landkreis Roth war es klar, dass die Entbindung im Weißenburger Krankenhaus stattfinden sollte. Mama Kerstin kommt gebürtig aus Wengen und empfindet Weißenburg-Gunzenhausen einfach als "ihren Landkreis", und außerdem ist das erstgeborene Töchterlein vor knapp anderthalb Jahren auch im Klinikum Altmühlfranken auf die Welt gekommen. "Die Geburtshilfe hier ist einfach top, wir fühlen uns sehr wohl", lobt Kerstin Weglehner.

Einziger Wermutstropfen sind die derzeit strengen Besuchsregelungen aufgrund der Infektionsschutzmaßnahmen. Nur eine Bezugsperson darf – nach einem negativen Schnelltest – bei der Entbindung dabei sein und auch nach der Geburt Mutter und Kind im Krankenhaus besuchen. In dem Fall war es Papa Stefan. In vielen anderen Kliniken ist Besucherregelung teilweise noch strenger.

"Es zerreist mir als Mama schon das Herz, dass die Große ihr kleines Geschwisterchen noch nicht sehen darf – sie ist ganz aufgeregt daheim", sagt Kerstin Weglehner. Die 15 Monate alte "große" Schwester musste aber nicht allzu lange warten, denn gestern durfte Baby Marlena mit ihren Eltern schon das Krankenhaus verlassen.

Neuer Geburtenrekord 2020

An Neujahr war das Baby der Weglehners die einzige Geburt im Weißenburger Krankenhaus, aber schon am 2. Januar folgte die nächste Entbindung und auch gestern war schon ein weiteres Baby unterwegs.

Der Trend aus dem Vorjahr setzt sich also fort: Im Klinikum Altmühlfranken werden wahnsinnig viele Kinder geboren. 2020 kam man auf die Rekordzahl von 789 – noch einmal fast 100 mehr als im Vorjahr (693), und schon damals war es ein Rekord. Acht bis zehn Babys sind in der Regel auf der Station, es waren aber sogar schon mal 16 gleichzeitig.

Vor rund zehn Jahren sah das noch anders aus. Der Tiefpunkt war 2007 erreicht, als nur 329 Kinder das Licht der Welt im Weißenburger Klinikum erblickten. 2011 dann schloss die Geburtshilfestation in Gunzenhausen, seitdem sind die Zahlen in Weißenburg gestiegen – aber daran allein liegt der Aufwärtstrend nicht. Das Weißenburger Haus wird auch für das gute Team, seine angenehme Atmosphäre und die neuen Zimmer sehr gelobt, erklärte das Klinikum auf Anfrage.

Guter Service in Weißenburg

Es gibt ein Stillzimmer als Rückzugsort für die Wöchnerinnern, zwei ansprechend eingerichtete Familienzimmer, die als Wahlleistung gebucht werden können, sowie zwei Kreißsäle, ein Wehenzimmer und ein Bad für eine Wassergeburt zur Verfügung. Außerdem gibt es seit etwa zehn Jahren die Hebammenstube für die Vor- und Nachsorge.

Für manche Eltern von außerhalb sei es auch ausschlaggebend, dass die Mütter in Weißenburg auch nach Kaiserschnitten ihr Kind unmittelbar bekommen, erklärt das Klinikum. In anderen Häuser würden die Mütter hier erst für einige Stunden in den Aufwachraum gebracht. Dann kam auch noch hinzu, dass im Eichstätter Klinikum die Geburtshilfe seit Ende 2019 aufgrund von Hebammenmangel und internen Problemen geschlossen ist. Einige Mütter aus dem Landkreis Eichstätt kommen daher seitdem auch nach Weißenburg zum Entbinden.

Ein Faktor ist aber natürlich auch, dass die Geburtenzahlen in Altmühlfranken an sich tatsächlich steigen. Das zumindest beobachten die Hebammen. Und auch laut Statistik wohnten – bedingt durch Geburten, aber auch durch Zuzug – im Jahr 2019 knapp 3000 Menschen mehr als noch vor zehn Jahren in Weißenburg-Gunzenhausen.

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