Pappenheimer Abwasser

Feuchttücher sorgen immer wieder für hohe Schäden

25.10.2021, 06:00 Uhr
Feuchttücher sorgen immer wieder für hohe Schäden

© Stadtwerke Pappenheim, NN

Die Stadt Pappenheim will ihr Hebewerk Auf der Lach – das sogenannte U-Boot – vermutlich um ein Häckselwerk ergänzen, damit die Anlage nicht mehr so oft ausfällt. Hintergrund sind die regelmäßigen Verstopfungen, die vor allem durch Feuchttücher und andere Dinge entstehen, die im Abwasser nichts zu suchen haben.

Mit Gewalt gegen die Tücher-Knäuel

Feuchttücher und Co. bleiben in den Pumpen des Hebewerks hängen, sammeln sich dort, verknoten sich und bilden irgendwann ein festes Knäuel, das alles blockiert. Die Pumpen dann wieder flott zu bekommen, ist mühsam. Oft müssen die Klärwärter Gewalt anwenden, um die Verstopfungen zu beseitigen. Und natürlich halten sich Verstopfungen auch nicht an die üblichen Arbeitszeiten, sondern treten auch nachts oder an Wochenenden auf. Mindestens einmal im Monat müssen die Klärwärter ran, um die Anlage wieder flott zu bekommen.

Sogar Handtücher landen im Kanal

Alle Aufklärungsversuche durch die Stadt blieben erfolglos. Trotz Informationen im Mitteilungsblatt, einem Bericht im Weißenburger Tagblatt und mehrsprachigen Flyern, landeten in der Vergangenheit weiterhin Feuchttücher, Lappen und Handtücher im Abwasser. Das Hebewerk in der Wiese östlich der Wohnbebauung Auf der Lach pumpt das Abwasser aus der Stadt hoch, damit es im natürlichen Gefälle zur Kläranlage fließt. An sich funktioniert das U-Boot einwandfrei, auch wenn es betagt ist und die Ersatzteilbeschaffung immer schwerer wird. Doch die regelmäßigen Verstopfungen sind ein Problem, das gelöst werden muss. Dazu kommen schwergängige oder gar defekte Absperrschieber und Rückschlagklappen.

Ein Häcksler könnte die Lösung sein

In einer Grundsatzentscheidung hat sich der Stadtrat nun einstimmig dafür ausgesprochen, das Pleinfelder Ingenieurbüro Vulpius damit zu beauftragen nach einer langfristigen und kostengünstigen Lösung zu suchen. So ist angedacht, eine weitere Hochleistungspumpe zu installieren, um bei Störungen das Abwasser umpumpen zu können. Außerdem soll der Einbau eines Häckselwerkes geprüft werden. Dieser sogenannte Mazerator würde die festen Stoffe im Abwasser zerstückeln, bevor sie in die Pumpen gelangen können. So soll es seltener zu Verstopfungen kommen. Das Problem dabei ist, dass im U-Boot eigentlich kein Platz mehr dafür ist. Die Tatsache, dass es mehrere Zuläufe gibt, macht es nicht einfacher. Und natürlich hätte die Stadt gerne eine kostengünstige Lösung.

Allein in den vergangenen beiden Jahren hat die Stadt vier Millionen Euro in die Abwasserbeseitigung investiert. Und die Liste der Forderungen, die das Wasserwirtschaftsamt Ansbach aufgestellt hat, ist noch lange nicht abgearbeitet.
Mit dem Stadtratsbeschluss liegt der Ball nun erst einmal beim Ingenieurbüro in Pleinfeld. Das soll konkrete Lösungsvorschläge erarbeiten. Dann werden diese erst im Bauausschuss und schließlich im Stadtrat behandelt. Im Haushalt für 2022 soll dann ein entsprechender Betrag eingeplant werden, um die Maßnahmen auch direkt umsetzen zu können.

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