Genetik soll den Weißenburger Wolf nachweisen

19.2.2021, 05:30 Uhr
Genetik soll den Weißenburger Wolf nachweisen

© Alexander Heinl/dpa

Die Vor-Ort-Untersuchung eines ehrenamtlichen Sachverständigen des Landesamts für Umwelt bestätigte den Verdacht, dass für den Riss ein Wolf verantwortlich gewesen sein könnte. "Er konnte es zumindest nicht ausschließen und jetzt wird in der nächsten Stufe ein genetischer Test durchgeführt."

Der kann allerdings dauern, wie eine Sprecherin des zuständigen Landesamts für Umwelt in Augsburg gegenüber unserer Zeitung feststellte. Die Rede war von einem Zeitraum von mindestens einer bis zu vier Wochen. Zudem ist nicht in jedem Fall klar, ob das genetische Material der genommenen Proben verwertbar ist.

Ergebnis wird mit Spannung erwartet

Das Ergebnis der Untersuchung dürfte vor Ort mit einiger Spannung erwartet werden. Ein Wolfsnachweis dürfte die Region zu einem sogenannten "Wolfsereignisgebiet" machen. Das bedeutet für Schäfer und andere Nutztierhalter, dass Schutzmaßnahmen wie Zäune oder spezielle Hütehunde staatlicherseits gefördert werden. Allerdings sind die Tierhalter auch in der Pflicht, dieses Angebot anzunehmen, wenn sie von den staatlichen Ausgleichszahlungen profitieren wollen, die es gibt, wenn ein Tier trotzdem gerissen wird.

Biss in die Kehle

Am Montag dieser Woche fand eine Schäfer-Familie auf einer umzäunten Weide am Weißenburger Rohrberg ein totes Schaf. Es starb durch einen Kehlbiss und war größerflächig angefressen. Als Verursacher in Frage kommt nur ein Wolf oder ein großer Hund. Laut der Schäferfamilie deuteten aber einige Indizien auf einen Wolf hin. Das sah nun offenbar auch das Landesamt für Umwelt so, die zunächst Fotos von dem Riss prüften, sich das Tier dann vor Ort ansahen und nun einen genetischen Test in Auftrag gegeben haben.


Schäfer zum Wolf: "Das wäre eine Katastrophe"


Teile der Landkreise Eichstätt und Weißenburg-Gunzenhausen sind seit November vergangenen Jahres Wolfsereignisgebiet. Damals war die Sesshaftigkeit einer Wölfin im Eichstätter de Altmühltals über Kotproben und Fotonachweise bestätigt worden. Und seit einigen Tagen kursiert in Jägerkreisen in der Region auch ein Video, das einen Wolf zeigt, der angeblich bei Treuchtlingen ein Schaf reißt (siehe auch Seite 3).

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