Große Mehrheit für Bernd Drescher

19.12.2019, 14:09 Uhr
Große Mehrheit für Bernd Drescher

© Foto: Rainer Heubeck

Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass Bernd Drescher, der sich schon in den vergangenen Bürgerversammlungen vorgestellt hatte, der einzige Kandidat für den Chefsessel im Nennslinger Gemeindeamt bleiben wird. Er will am Mai 2020 Günter Obermeyer beerben, der dann zwölf Jahre lang hauptamtlicher Bürgermeister der Jura-Gemeinde war und vor einigen Wochen offiziell seinen Rückzug angekündigt hat.

Drescher ist gebürtiger Nennslinger, dort verheiratet und hat zwei Kinder. Seit mittlerweile 18 Jahren ist er im Marktgemeinderat und dankte Günter Seidel, der ihn damals für den Gemeinderat vorgeschlagen hatte. "Ohne ihn wäre ich heute wohl nicht hier", bekundete Drescher freimütig. 2014 wurde Drescher zum dritten Bürgermeister gewählt, insgesamt mache ihm die Arbeit im Gemeinderat und als Bürgermeister-Stellvertreter sehr viel Spaß – "ich habe gesehen, dass ich hier was bewegen und erreichen kann für Nennslingen".

Vor der eigentlichen Nominierung stellte Drescher kurz seine Ziele vor. Ein großes Anliegen ist ihm die Innenentwicklung der Orte, denn nur mit einem funktionierenden und attraktiven Mittelpunkt blieben die Orte lebenswert und die jungen Bürger auch vor Ort. Die Entwicklung der Dorfkerne ist ihm wichtiger als die Ausweisung neuer Baugebiete, betonte Drescher. Die Bauareale, die zur Verfügung stehen oder auf den Weg gebracht sind, "erachte ich als momentan ausreichend."

Auch im Umwelt- und Naturschutz möchte er seitens der Marktgemeinde einen Beitrag leisten: "Die Möglichkeiten dazu sind auch auf kommunaler Seite gegeben". Drescher kündigte an, sich auch für ein Tempolimit am Kindergarten und an der Schule einzusetzen. "Lieber habe ich da einen Schilderwald, als einen schweren Unfall."

Finanziell, so Drescher, könne Nennslingen keine großen Sprünge machen. Zwar sei die Gemeinde seit 18 Jahren schuldenfrei, habe aber jetzt für die Erschließung des Baugebietes am Galgenberg ein Darlehen aufnehmen müssen. Wenn Kredite aufgenommen würden, müsse auch die Tilgung in einer bestimmten Zeit anvisiert werden.

Als Bürgermeister will sich Drescher auch um ein besseres Verhältnis der vier Jura- und VG-Gemeinden untereinander bemühen. Die Chancen dazu stünden seiner Ansicht nach gut, da auch in Raitenbuch und Burgsalach neue Rathauschefs gewählt werden. "Ziel muss es sein, dass der Jura wieder mit einer Stimme spricht", sagte Drescher unter spontanem Beifall der 65 wahlberechtigten Nennslinger. Die votierten dann mit großer Mehrheit von 58 Stimmen für den Nennslinger, der im Fall seiner Wahl unbedingt eine Frau als Stellvertreterin und einen 3. Bürgermeister aus einem der drei Ortsteile haben möchte.

Dass dazu gute Chancen bestehen, zeigte die Kandidaten-Aufstellung und anschließende Wahl durch die anwesenden Bürger. Zwölf Frauen und Männer stehen auf der Liste der Wählergruppe A (Nennslingen), entsprechend hatte jeder Wahlberechtigte zwölf Stimmen und durfte maximal drei pro Bewerber vergeben. Am Ende bekam mit Anke Oberhuber, eine Frau, den meisten Zuspruch. Die Nennslingerin war bislang noch nicht im Gemeinderat engagiert, wurde aber mit 108 Stimmen auf Platz eins der Liste gewählt. Ihr folgte mit Sonja Gloßner (97 Stimmen) eine erfahrene Gemeinderätin – sie ist seit zwölf Jahren im Amt.

Gleiches gilt für Andre Koch, der mit 81 Stimmen auf dem dritten Listenplatz steht. Dahinter folgen Gemeinderat Fritz Gloßner (77 Stimmen), Norbert Buckl ( neu, 76 Stimmen), Gemeinderat Daniel Schuster (68 Stimmen), Andreas Obermeyer (neu, 68 Stimmen), Christoph Färber (neu, 48 Stimmen), Michael Baumgartner (neu, 40 Stimmen), Gemeinderat Mario Grimm (40 Stimmen) sowie die Neulinge Walter Fellner (29 Stimmen) und Philipp Drescher (13 Stimmen).

Aktuell sind acht Nennslinger im Marktgemeinderat vertreten, hinzu kommen im Zwölfer-Gremium (plus Bürgermeister) noch zwei Gersdorfer, ein Biburger und Wengener, was in etwa der Verteilung der Bevölkerung in der Marktgemeinde entspricht.

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