Jubiläum in einer ganz besonderen Einrichtung

4.10.2010, 08:54 Uhr
Jubiläum in einer ganz besonderen Einrichtung

© Leykamm

Zu denen, die von Beginn an dabei sind, zählt auch  Einrichtungsleiterin Irmgard Orterer. Sie führte den Erfolg der Einrichtung für psychisch kranke Menschen auch auf ein gut funktionierendes Netzwerk zurück. Dem guten Ruf, den man sich im Team in Wengen erarbeitet habe, „wollen wir auch künftig gerecht werden“, betonte Orterer.

Hier sei eben „etwas ganz Besonders“ entstanden, lobte Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, der sich als „ein großer Freund des Hauses“ outete. Den AWO-Kreisverband Roth-Schwabach würdigte er als „mutigen Träger“ des Heims, da die damalige Eröffnung durchaus auf Skepsis gestoßen war. Doch jene Stimmen sind nach 20 Jahren erfolgreicher Geschichte der Einrichtung längst verstummt.

Arbeitsplätze sind sicher

Im Jubiläumsjahr verfügt sie über 70 Mitarbeiter, 60 stationäre Betreuungsplätze im Heim und darüber hinaus über 38 Plätze in betreuten Außenwohngruppen, an der Arbeitstherapie können zudem bis zu zehn externe Besucher partizipieren (wir berichteten). Das Verhältnis zwischen Mitarbeitern, Heimbewohnern und Dorfbevölkerung ist glänzend, was auch die Jubiläumsfeier verdeutlichte. Die positiven Faktoren wirken sich auch günstig auf die psychisch Kranken aus. Für viele sei das Heim so auch „ein Sprungbrett in die Selbstständigkeit“, erklärte Bartsch.

Diesen Sprung erfolgreich gewagt haben etwa Ludwig Daschner und Joachim Kokula, die beide in Außenwohngruppen zu Hause sind. Beide bereicherten zudem den Festakt zum Jubiläum – Daschner mit Live-Musik am Keyboard und Kokula mit einem Gedicht. In ihm verlieh er seinem Wunsch Ausdruck, „dass der Stern des Heims nie sinkt!“ Einst hatte Kokula sogar Bartsch persönlich einen Brief geschrieben und sich dort für die gute Betreuung in Wengen bedankt – schließlich ist der Bezirk Hauptkos-tenträger der Einrichtung. Diesbezüglich konnte Bartsch auch eine frohe Botschaft überbringen: Den Fortbestand der Wengener Arbeitsplätze „kann ich Ihnen zusichern“ – auch wenn der Bezirk bekanntermaßen klamm in der Kasse ist.

Darüber zeigte sich auch Günter Obermeyer als Nennslingens Bürgermeister erfreut, schließlich ist die Einrichtung der größte Arbeitgeber seiner Gemeinde. Und nicht nur das: Sie verfügt auch über einen sehr hohen Anteil weiblicher Beschäftigter. Für das aus zwei Frauen bestehende Führungsduo hatte Obermeyer ein Sonderlob übrig: Heimleiterin Irmgard Orterer und Pflegedienstleiterin Brigitte Kirchdorffer (ebenso seit 20 Jahren in Wengen tätig) „sind ein Glücksfall für das Heim“, würdigte der Rathauschef das Engagement der beiden. Auch für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sei das Haus von großer Bedeutung, unterstrich er als Kreisrat im Namen des ebenso anwesenden Landrats Franz Xaver Uhl.

Lob für Heimleiterin

Seine besten Glückwünsche zum Jubiläum überbrachte auch der  Roth-Schwabacher AWO-Kreisvorsitzende Edgar Überall. Er lobte die Vorreiterfunktion des Heimes und zeigte sich überdies äußerst zufrieden darüber, dass Orterer noch lange nicht daran denkt, ihren Posten als Leiterin zur Verfügung zu stellen.

Glücklich hierüber erwies sich auch das Mitarbeiterteam selbst, dessen Sprecher Jürgen Soukup im Namen seiner Kollegen der Chefin nur gute Eigenschaften attes-tierte: Sie werde für ihre Menschlichkeit geschätzt, sei persönlich um das Wohl aller im Hause bemüht und beweise großen Ideenreichtum bei der Weiterentwicklung des Heims.

Neben Orterer und Kirchdorffer konnten zum Höhepunkt der Feierlichkeit auch ein Dutzend weiterer Mitarbeiter der ersten Stunde für 20-jähriges Engagement um die Einrichtung geehrt werden. Es sind dies Werner Bauer, Brigitte Bergmann, Monika Emmerling, Anni Hölzlwimmer, Margarete Jagielski, Fritz Leyerer, Miriam Pfaller, Robert Pletanek, Bernhard Schneider, Evi Siegert, Marianne Spiegl und Lilli Wagner. Eine Bildervorführung mit Einblicken in zwei Jahrzehnten Heimgeschichte, Aufführungen der „Truchtelinger Danserey“ und Aktionen in einem mobilen Erfahrungsfeld der Sinne rundeten das Jubiläumsfest ab.