Begabter Nachwuchs

Jugendliteraturpreis Altmühlfranken geht an Julia Friedrich

Markus Steiner

Weißenburger Tagblatt

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13.11.2022, 15:12 Uhr
Die Sieger des Literaturpreises Altmühlfranken mit den Bankenvertretern als Sponsoren und dem Vorsitzenden der Kulturinitiative Hans-Heinrich Häffner.

© Markus Steiner/WT Die Sieger des Literaturpreises Altmühlfranken mit den Bankenvertretern als Sponsoren und dem Vorsitzenden der Kulturinitiative Hans-Heinrich Häffner.

Yildiz war bestens geeignet, die Laudatio beim diesjährigen Jugendliteraturpreis zu halten, weil sie vor fünf Jahren selbst eine der Preisträgerinnen war und inzwischen als Journalistik-Studentin in Eichstätt anstrebt, das Schreiben auch zu ihrem Beruf zu machen.
Für die Laudatorin steht jedenfalls fest: „Schreiben ist eine Superpower.“ Vor allem, weil wir uns beim Schreiben mit unseren eigenen Gedanken auseinandersetzen müssen und nicht nur in eine Welt einsinken, sondern sogar eine neue Welt erschaffen könnten.

Ihr habt alle diese Superpower

„Ihr alle seid dieser Superpower mächtig“, machte die junge Frau den Nachwuchsautorinnen und -autoren im Wildbadsaal Mut. Dass sich so viele, insgesamt 27, getraut haben, ihre Kurzgeschichten auch einzureichen und einer großen Öffentlichkeit vorzustellen, sei ebenfalls „noch einmal mutiger“.

Jeder, der im Rahmen eines Wettbewerbs schreibe, sei sehr mutig, weil er sich „mit jedem Satz und jeder Zeile ein Stück verletzlicher macht“, sagte Selina Yildiz, die auch der Jury angehörte. Die habe auch in diesem Jahr keine leichte Aufgabe gehabt. Es sei für sie aber eine Ehre gewesen, dass sie als Vertreterin des Jugendparlaments die eingereichten Texte der jungen Autoren lesen durfte, die sehr unterschiedlich gewesen seien.

Glaube an eine gute Zukunft

Laudatorin Selina Yildiz (19) machte den jungen Autoren und Autorinnen Mut: "Schreiben ist eine Superpower!" 

Laudatorin Selina Yildiz (19) machte den jungen Autoren und Autorinnen Mut: "Schreiben ist eine Superpower!"  © Markus Steiner

„Was lässt Euch an eine gute Zukunft glauben?“, lautete heuer die Frage, die die Autoren mit einer selbst geschriebenen Kurzgeschichte beantworten sollten. In einer Zeit, die von Corona und Ukraine-Krieg geprägt ist, wurden Geschichten und Utopien gesucht, die Mut für eine bessere Zukunft machen. Eingereicht wurden insgesamt 26 nach Ansicht der Jury „bemerkenswerte“ Kurzgeschichten . Die Autoren waren zwischen 10 und 19 Jahre alt.

Siebenköpfige Jury

Die Jury, der neben Yildiz noch sechs weitere Juroren (Bettina Balz, Mathias Meyer, Milana Renner, Sandra Buchholz-Reinberger, Karl-Friedrich Ossberger und Hans-Heinrich Häffner) angehörten, hätte sich nach der Aussage von Häffner keinen besseren Rahmen als die Bücherschau für die Verleihung des Preises denken können. Der Landkreis bringe viele junge literarische Talente hervor, lobte Häffner. Er hoffe, dass die eine oder der andere, nachdem sie in der Welt unterwegs waren, vielleicht wieder nach Altmühlfranken zurück kehren. Auch Juror Mathias Meyer meinte: „Ihr habt alle eine tolle Leistung vollbracht , weil ihr euch getraut und etwas abgegeben habt. Ich bin beeindruckt und begeistert!“

1000 Euro als Hauptpreis

Vor der Verleihung der drei Hauptpreise (1000, 500 und 250 Euro) ergriff noch Karl-Friedrich Ossberger das Wort und dankte Landrat Manuel Westphal, der Schirmherr des Jugendliteraturpreises ist, für die Wertschätzung und Unterstützung. Den vier Sponsoren (Volksbank Bayern Mitte, Raffeisenbank Weißenburg-Gunzenhausen, Sparkasse Mittelfranken-Süd und Sparkasse Gunzenhausen) galt ebenfalls sein Dank, bevor er zur Verleihung der drei Hauptpreise schritt. Der dritte Preis ging heuer an den erst zwölf Jahre alten Johann Loy, der die spannende Agentengeschicjhte „Ultimative Agentos“ einreichte, in der zwei Agenten des Geheimdienstes BAUMS (Besonders Auffällig Unorganisierte Mörder Suche) dem Bösen die Stirn bieten. Die Geschichte habe „viel Energie“ und sei mit großer Fähigkeit geschrieben, lobte Ossberger.

Eine deutliche Begabung

Den zweiten Preis erhielt die 17-jährige Linda Scheler für ihre Geschichte „Wir, die das Feuer sahen“, in der eine Gruppe von Gymnasiasten, die mit der Schule in einem Skilager sind, in einer Hütte eingeschneit werden und dort, während draußen ein Schneesturm tobt, über den Sinn des Lebens philosophieren und sich zerfleischen. „Eine deutliche Begabung“ attestierte Ossberger der jungen Autorin.

Erster Preis für Julia Friedrich

Der erste Preis ging an die 18-jährige Pleinfelder Abiturientin Julia Friedrich, die mit „Über uns der Himmel und unter uns die Sterne“ die Jury restlos überzeugte. „Eine sehr dichte und überzeugende Erzählung“, die noch einen Tick besser gewesen sei als alle anderen, befand Ossberger. Und eine Geschichte, die trotz ihrer Dramatik Hoffnung auf eine bessere Zukunft macht.

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