Basketball-Regionalliga

Kein Spiel in Schwabing: erneute Absage beim VfL Treuchtlingen

4.12.2021, 08:14 Uhr
Trainer Stephan Harlander zeigt es an: Vier Siege, inzwischen aber auch schon vier Absagen haben die VfL-Baskets Treuchtlingen im bisherigen Saisonverlauf in der 1. Regionalliga Südost zu verzeichnen.  

© Uwe Mühling, WT Trainer Stephan Harlander zeigt es an: Vier Siege, inzwischen aber auch schon vier Absagen haben die VfL-Baskets Treuchtlingen im bisherigen Saisonverlauf in der 1. Regionalliga Südost zu verzeichnen.  

Zu den abgesagten Spielen gehört auch das Match des VfL Treuchtlingen beim MTSV Schwabing, das für Samstag, 4. Dezember, um 15 Uhr geplant war. Das Hinspiel hatte der VfL mit 91:80 gewonnen. Nachdem der VfL zuletzt insgesamt vier Corona-Fälle beziehungsweise Verdachtsfälle in den Reihen seiner Spieler hatte (alle vier waren geimpft), wäre es laut Trainer Stephan Harlander und Abteilungsleiter Stefan Schmoll „unverantwortlich“ gewesen, in München anzutreten.

Noch ein Spiel am 17. Dezember?

Bereits abgesagt ist auch das nächste VfL-Heimspiel am Samstag, 11. Dezember, gegen Bad Aibling. Grund hierfür ist die hohe Inzidenz im Landkreis Rosenheim, zu dem Aibling gehört. Ein Spiel bleibt somit voraussichtlich noch vor Weihnachten für die Treuchtlinger Korbjäger und zwar am Freitag, 17. Dezember, um 20 Uhr das Nachholmatch zu Hause gegen die Haching Baskets.

Darauf bereitet sich der VfL vor, wenn er ab nächster Woche nach und nach das Training wieder aufnimmt. Ob und unter welchen Bedingungen am 17. Dezember tatsächlich gespielt wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Nach aktuellem Stand müsste die Begegnung ohne Zuschauer, als sogenanntes „Geisterspiel“ ausgetragen werden.

Der Bayerische Basketball-Verband versucht momentan als einzige größere Sportart den unter der 2Gplus-Regelung erlaubten Spielbetrieb weiter aufrechtzuerhalten. Die Entscheidung, ob gespielt wird, können die Vereine letztlich individuell treffen. In anderen Sportarten (zum Beispiel Handball, Tischtennis, Volleyball) hat man die Saison bis Anfang Januar ausgesetzt.

In der 1. Regionalliga Südost kann man derzeit von einem sanften Zwang sprechen. Es gibt einen Mehrheitsbeschluss der insgesamt 16 Vereine, wonach die Runde weiterlaufen soll, wobei Absagen und Verlegungen aber großzügig gehandhabt werden sollen. In der Süd-Gruppe wurden am achten Spieltag (4. und 5. Dezember) die Partien Schwabing gegen Treuchtlingen, Rosenheim gegen Vilsbiburg sowie Haching gegen Bad Aibling jeweils abgesagt. Gleichzeitig wurde das Spiel der Hachinger gegen Vilsbiburg vom zehnten Spieltag vorgezogen. Zudem steht am Sonntag, 5. Dezember, das Duell der BG Leitershofen/Stadtbergen gegen den FC Bayern München III am Plan.

Keine Zuschauer erlaubt

In der Nord-Gruppe war bislang ein rotes Kreuz als Symbol der Absage nur vor der Sonntags-Begegnung Aschaffenburg gegen Regnitztal zu sehen. Die drei weiteren Partien – Weimar/Jena II gegen Ansbach, Veitshöchheim gegen Bamberg und Würzburg gegen Breitengüßbach – sollen hingegen am Samstag durchgezogen werden, allerdings ohne Zuschauer.

Das Pro und Contra eines Spielbetriebs wird natürlich auch im Basketball heiß diskutiert. Der Treuchtlinger Trainer vertritt dabei folgenden Standpunkt: „Ich persönlich halte es gesellschaftspolitisch für das falsche Signal zu spielen“, sagt Stephan Harlander, fügt aber hinzu: „Natürlich hält sich der VfL an die mehrheitlichen Beschlüsse der 1. Regio und an die Vorgaben der Landesregierung“.

Aus seiner Sicht handelt es sich trotz allem um Amateursport – zumindest was die Treuchtlinger anbelangt – und von daher würde der VfL-Coach auch nicht „jedes Fitzelchen“ des Erlaubten ausnutzen. Die Corona-Fälle in den eigenen Reihen haben ihm vielmehr gezeigt, wie gefährlich die ganze Sache ist. Und noch etwas Persönliches kommt hinzu: Harlanders Schwester betreut Intensivpatienten und von daher will der 52-Jährige das Thema auf keinen Fall ausblenden, wie dies andere mitunter tun.

Oder anders formuliert: „Erkläre mal Menschen, die in der Pflege oder in der Medizin arbeiten, warum wir noch Basketball spielen“, sagt Stephan Harlander. Ungeachtet der ersten Mannschaft hat die Treuchtlinger Basketball-Abteilung mit Stefan Schmoll und Josef Ferschl an der Spitze auch alle Spiele der anderen Mannschaften und somit auch der Jugendteams abgesagt.

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