"Ausbruchsgeschehen eingedämmt"

Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen: Elf Fälle der Delta-Variante nachgewiesen

24.6.2021, 09:56 Uhr

Bei einem Corona-Ausbruchsgeschehen im Landkreis in der zweiten Maihälfte wurden dem Gesundheitsamt im Nachgang mit Zeitverzögerung von einigen Wochen bei elf Personen von den entsprechenden Laboren der Befund einer Delta-Variante gemeldet. Die betroffenen Personen konnten mittlerweile als genesen aus der Quarantäne entlassen werden. Aus deren Umfeld wurden in den vergangenen vier Wochen keine weiteren Fälle bekannt. "Das Ausbruchsgeschehen ist damit eingedämmt", schreibt das Weißenburger Landratsamt in einer Pressemitteilung.
Die Delta-Variante gilt nach derzeitigem Kenntnisstand, nicht unbedingt als gefährlicher als das ursprüngliche Coronavirus.

Aber: Die Ansteckungsgefahr ist deutlich höher, da sich schon ein starker Befall im Mund- und Rachenraum entwickelt, wenn der Betroffene noch gar keine Symptome hat. Den Befund über das konkrete Vorliegen der Delta-Virusvariante bekommt das Gesundheitsamt aufgrund der notwendigen Gesamtgenomsequenzierung, die sehr aufwendig ist, jeweils erst nach zwei bis drei Wochen.

Bei dieser Untersuchung wird das gesamte Genmaterial des Virus entschlüsselt. Das ist entsprechend aufwendig und wird nicht routinemäßig durchgeführt, sondern nur bei ausgewählten Proben. Auch ist nicht jedes Labor in der Lage, diese Untersuchung vorzunehmen.


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Die britische Variante, die inzwischen als Alpha-Variante bezeichnet wird, war viel einfacher nachzuweisen. Sie war zuletzt dievorherrschende Corona-Variante in Weißenburg-Gunzenhausen. Durch die nahezu zeitgleich zum Ausbruchsgeschehen im Mai erfolgte Software-Umstellung auf das Programm Sormas X und der damit verbundenen Umstellung der bisherigen Meldesystematik konnten diese Delta-Nachbefunde nur nachträglich zu den Fällen hinzugefügt, jedoch nicht umgehend gemeldet werden. Daher fanden sich bisher auch nur vier von elf Delta-Fällen in der offiziellen Statistik des LGL.

Das Gesundheitsamt in Weißenburg arbeitet als einziges Gesundheitsamt in Mittelfranken seit Mitte Mai mit Sormas X. In Zukunft sollen mehr Gesundheitsämter auf dieses Programm umgestellt werden, das auch über eine Schnittstelle zur Luca-App verfügt.
Über eine Schnittstelle werden die täglichen Neuinfektionen an das RKI übermittelt. Hier kam es leider insbesondere zwischen dem 19. und 21. Juni zu Fehlern.

Die Ursache musste erst in Abstimmung mit dem RKI gefunden und bereinigt werden, so dass am 22. Juni drei Fälle nachgemeldet werden mussten, heißt es vom Landratsamt. In diesem Zug konnten auch sechs weitere Befunde der Delta-Variante aus der zeiten Maihälfte nachgemeldet werden.

Auch in den nächsten Tagen ist mit nachträglichen Korrekturen der Corona-Fallzahlen beim LGL und RKI zu rechnen, da derzeit noch einmal alle Daten zwischen dem Gesundheitsamt und dem LGL abgeglichen werden."Wir hoffen, in Zukunft ohne weitere Probleme mit dem Programm Sormas X arbeiten zu können und alle Meldungen auch wieder zeitnah übermitteln zu können", so die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Miriam Schneider.

Das Weißenburger Gesundheitsamt musste aus mehreren Gründen Fälle ans RKI nachmelden. (Symbolbild) 

Das Weißenburger Gesundheitsamt musste aus mehreren Gründen Fälle ans RKI nachmelden. (Symbolbild)  © Paulo Mumia, dpa