Corona-Infektionen

Dieser Landkreis in Franken knackt 1000er-Marke: Höchste Inzidenz in ganz Deutschland

Miriam Zöllich

Weißenburger Tagblatt

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11.6.2022, 20:17 Uhr
Laut Robert Koch-Institut (RKI) lag die bundesweite Inzidenz am Freitag bei 318,7.

© Federico Gambarini/dpa, NNZ Laut Robert Koch-Institut (RKI) lag die bundesweite Inzidenz am Freitag bei 318,7.

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen ist deutschlandweiter Spitzenreiter bei den Corona-Neuinfektionen mit einer 7-Tage-Inzidenz von 1037,7. Erst weit dahinter kommt der Landkreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen mit einem Wert von 904,8. Warum die Neuinfektionen in Altmühlfranken so durch die Decke gehen, kann das Landratsamt nicht erklären – allerdings gibt es lokale Schwerpunkte.

So konnte das Gesundheitsamt etwa feststellen, dass es insbesondere im Bereich des Hahnenkamms zu mehr Neuinfektionen gekommen ist, als in den Wochen zuvor. Weiter geht die Behörde nicht darauf ein, doch ein Zusammenhang mit dem großen Jubiläumsfest der Feuerwehr Degersheim-Rohrach liegt nahe.

Allerdings finden auch andernorts in Bayern und Deutschland Feste und Veranstaltungen statt. Zudem zeigt die Fallkarte auf der Homepage des Landkreises auch einen Schwerpunkt bei den Neuinfektionen in den großen Städten und Gemeinden des Landkreises: Gunzenhausen, Weißenburg, Treuchtlingen und Pleinfeld. Eben überall dort, wo sich viele Menschen aufhalten.

„Grund für die erhöhten Infektionen kann auch die zunehmende Ausbreitung der BA.5 Variante im Landkreis sein“, schreibt das Landratsamt zu den aktuellen Zahlen. Allerdings muss die Behörde auch hier einräumen, dass sich der Anteil der Virusvariante auch deutschlandweit in den vergangenen Wochen deutlich erhöht hat.

Schwankungen durch Meldeverzögerung?

Eine eindeutige Erklärung für die bedauerliche Spitzenposition von Weißenburg-Gunzenhausen gibt es also nicht. Landratsamt und Robert-Koch-Institut weisen darauf hin, dass auch die Meldepflicht für SARS-CoV-2-Infektionen zu den Schwankungen führen könnte. Viele Gesundheitsämter übermitteln die Daten von Sonn- und Feiertagen erst mit Verzögerung an das Robert-Koch-Institut und das Landesamt für Gesundheit. „Tagesaktuelle Schwankungen sollten daher - insbesondere am Wochenende und zu Wochenbeginn - nicht überbewertet werden“, erklärt das RKI.

In der hohen Inzidenz für Weißenburg-Gunzenhausen schlagen sich aktuell alle nachgemeldeten Neuinfektionen vom Pfingstwochenende nieder. Es waren laut Landratsamt über 400 Fälle, die am Dienstag nachgetragen wurden. Jedoch ist die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen in Altmühlfranken bereits seit mehreren Wochen recht hoch, verglichen mit umliegenden Landkreisen.

Das Gesundheitsamt empfiehlt nach wie vor ausdrücklich an Orten mit erhöhtem Ansteckungsrisiko, eine FFP2-Maske oder medizinische Maske zu tragen. Das gilt etwa in Innenräumen und überall dort, wo viele Menschen zusammenkommen. Auch das Einhalten des Mindestabstands hält die Behörde in solch einer Umgebung für sinnvoll.

Personen, die einen positiven Antigen-Schnelltest oder Selbsttest haben, müssen sich umgehend in häusliche Isolation begeben und zeitnah einen PCR-Test durchführen lassen. Ist der PCR-Test ebenfalls positiv, muss die Infektion online an das Gesundheitsamt gemeldet werden. Die Isolation kann nach fünf Tagen beendet werden – unter der Voraussetzung, dass 48 Stunden lang keine Symptome auftreten.

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