Mittelschule reagiert: Meningitisfall in Weißenburg

6.3.2020, 10:17 Uhr
Mittelschule reagiert: Meningitisfall in Weißenburg

© Archivfoto WT

Demzufolge erkrankte das Mädchen am Mittwoch, 4. März. Als am darauffolgenden Tag die Infektion mit den Meningokokken-Bakterien bestätigt wurde, schaltete sich auch das Gesundheitsamt ein. "Noch am selben Tag wurden die Mitschüler und sonstige Kontaktpersonen ermittelt und informiert", berichtet die Behörde in einer Pressemitteilung. "Sie erhalten nun über ihren Hausarzt eine Antibiotika-Prophylaxe."

Die Meningokokken–Bakterien werden bei engem Kontakt über Sekrete aus dem Nasen- und Rachenraum durch Tröpfcheninfektion übertragen. "Eine Gefahr für Menschen ohne unmittelbaren Kontakt zum Infizierten besteht somit nicht",beruhigt das Gesundheitsamt. Tatsächlich seien die Bakterien sogar bei jedem Zehnten bereits im Nasen- und Rachenraum vorhanden, ohne, dass die Meningitis zum Ausbruch kommt.

"Dennoch haben wir einen größeren Personenkreis informiert und die Prophylaxe nahegelegt, als vom Robert-Koch-Institut empfohlen wird", erklärt Dr. Johannes Rank vom Gesundheitsamt. Die Schüler und Eltern seien umgehend mit einem Brief über die aktuelle Lage in Kenntnis gesetzt worden, berichtet Mittelschulleiter Markus Scharrer. Bei den Haus- und Kinderärzten erhalten die Personen nun die Antibiotika als Vorsorge, einige Eltern hätten ihre Kinder am Freitag auch zu Hause gelassen. "Das ist in Ordnung, wir nehmen die Sorgen der Eltern ernst", sagt Scharrer. "Aber insgesamt sind diejenigen, die betroffen sind, recht entspannt."

Die Inkubationszeit dauert bei Meningitis drei bis vier Tage, in manchen Fällen können es aber auch zehn Tage sein. Zunächst treten Symptome wie bei einer beginnenden Erkältung auf, dann folgen oft Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Schwindel, Erbrechen und Nackensteifigkeit. "Wenn man tatsächlich erkrankt ist, wird man das merken, das geht schlagartig innerhalb von Stunden", klärt Dr. Rank auf. Dann komme es auch zu einer Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung. Wichtig sei, dass dann beim Arzt auf Meningokokken getestet werde, um eine Behandlung einzuleiten.