Modernisierung der Weißenburger Klinik bleibt im Zeitplan

11.8.2020, 05:27 Uhr
Modernisierung der Weißenburger Klinik bleibt im Zeitplan

© Foto: Uwe Mühling

Landrat Manuel Westphal hat nun gegenüber unserer Zeitung bekräftigt, dass er die Modernisierung trotz der Pandemie und der Gefahr einer zweiten Welle auf keinen Fall verzögern will. Aber natürlich sei es sinnvoll, die Pläne zu hinterfragen.

Da geht es beispielsweise um die Frage, ob Untersuchungsräume und Labor nicht strenger voneinander getrennt werden müssen, um eine Verteilung des Virus möglichst zu verhindern. Oder darum, ob es unter den neuen Umständen nicht sinnvoll wäre, mehr Einzelzimmer für Quarantänepatienten vorzusehen.

Fragen mit Fachleuten besprochen

Landrat Westphal ist mit Klinikvorstand Christoph Schneidewin eigens ins Gesundheitsministerium nach München gefahren, um mit den Fachleuten dort solche Fragen zu besprechen. Ein Projekt dieser Größenordnung steht natürlich ständig auf dem Prüfstand, weil man in der langen Bauphase immer wieder schaut, ob die Planung auch den tatsächlichen Anforderungen entspricht. Schließlich ist die jetzige Planung auch schon vier Jahre alt.

Größere Änderungen wären freilich dennoch schwierig, wenn der Zeitplan nicht gefährdet werden soll. Doch im Ministerium zeigte man sich weitgehend gelassen. Die Mitarbeiter von Melanie Huml wollen das Vorhaben zwar noch mal prüfen und über den ein oder anderen Punkt nachdenken, doch insgesamt sehen sie keinen Grund dafür, etwas Grundlegendes zu ändern.

Baubeginn 2021 möglich

Landrat Manuel Westphal wirkt spürbar erleichtert ob dieser Nachricht. "Eine komplette neue Planung in der jetzigen Phase wäre schwierig. Aber natürlich wollen wir auch nichts bauen, was schon vor der Fertigstellung den Anforderungen nicht mehr gerecht wird."

Im aktuellen Haushalt des Landkreises sind erstmals zwei Millionen Euro für das Projekt eingestellt, nachdem es das Vorhaben in diesem Jahr auch in das Krankenhausbauprogramm des Freistaats geschafft hat.

Ein Baubeginn in diesem Jahr ist aber utopisch. Wenn es sehr gut läuft, kann es im nächsten Jahr losgehen. Der erste Bauabschnitt soll nach den jüngsten Schätzungen grob 65 Millionen Euro kosten und etwa acht Jahre Zeit in Anspruch nehmen.

Auch Patientenzimmer werden umgestaltet

Das Krankenhaus in Weißenburg ist vor 35 Jahren in Betrieb genommen worden. Das Gebäude wirkt zwar noch immer schick und modern. Dennoch ist eine Modernisierung zwingend erforderlich. Es geht darum, mehr Nutzfläche im Funktionstrakt für Labor, Röntgen, Endoskopie und Notaufnahme zu schaffen.

Außerdem sollen die Patientenzimmer umgestaltet werden, sodass es nur noch Zweibettzimmer mit eigener Dusche geben wird. Auch in Sachen Gebäudetechnik muss etwas passieren, weil die Belüftung an ihre Grenzen stößt.

Nachdem in den vergangenen Jahren der Standort Gunzenhausen auf Vordermann gebracht worden ist, steht nun die Sanierung und Erweiterung in Weißenburg an. Die Investition hat die volle Rückendeckung der Kreispolitik. Das hat sich Ende 2019 in den Haushaltsreden klar gezeigt. Und trotz der Corona-Pandemie hat bislang keine Partei dieses Bekenntnis öffentlich infrage gestellt.

Für die 85 Millionen Euro teure Sanierung in Gunzenhausen konnte sich der Landkreis noch entspannt zurücklehnen. Die Kosten, die nicht durch Zuschüsse gedeckt waren, konnte man aus den Rücklagen entnehmen. Das wird in Weißenburg nicht funktionieren. Aber immerhin hat Corona die finanzielle Situation des Klinikums Altmühlfranken nicht verschlechtert.

Jährlich rund 34 000 Patienten

2002 hat man unter Landrat Georg Rosenbauer die beiden Krankenhäuser zusammengefasst und sich spezialisiert. Knochen macht Gunzenhausen, Inneres Weißenburg. Ganz einfach gesagt. Seit 2013 wurde der Zusammenschluss auch im Namen deutlich, seitdem heißen die Krankenhäuser Klinikum Altmühlfranken und der jeweilige Standort hintendran.

Die beiden Kreiskliniken in Weißenburg und Gunzenhausen haben zusammen rund 380 Betten und beschäftigen mehr als 900 Mitarbeiter. Jährlich werden nach eigenen Angaben rund 34 000 Patienten behandelt, jeweils etwa die Hälfte stationär und ambulant. Außerdem betreibt das Klinikum ein Facharztzentrum mit sechs Praxen.

 

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