Nachhaltigkeit in Altmühlfranken genießen

20.2.2020, 11:49 Uhr
Nachhaltigkeit in Altmühlfranken genießen

© Foto: Jürgen Leykamm

Von März bis November warten ein halbes Dutzend Aktionen zum Genießen. Am Samstag, 14. März, dürfen sich die Gäste etwa auf einen "Erlebnis-Wein-Menüabend" im Landgasthof "Zum Schnapsbrenner" in Großweingarten freuen, der von der Familie Walther betrieben wird. Ein rosa gebratener Rehrücken verwöhnt dann unter anderem den Gaumen, zur Verdauung gibt es einen Obstler aus selbst angebauten Früchten.

In der Deutschordensstadt ließ man sich bei der Eröffnung der Aktionen (zu denen meist Reservierung erforderlich ist) aus dem Menü eine Topinambur-Cremesuppe munden. Christa Walther versprach "einen lehrreichen und unterhaltsamen" Abend.

Beides gilt wohl auch für das "Live-Cooking" am Weißenburger Marktplatz am Samstag, 6. Juni, von 10 bis 12 Uhr. Matthias und Alfons Pröls (Restaurant-Hotel "Schwarzer Bär", Weißenburg) kochen dort ein Buchweizenrisotto mit Geflügeleinlage, das Fleisch dazu stammt vom Hofladen Rebelein in Dettenheim. Ausgeschenkt dazu wird dazu ein neues, naturtrübes Hausbier – das alte Braurecht des Hauses erfährt so eine Reaktivierung. Die Vorstellung des Getränks erfolgt durch Braumeister Christopher Pröls persönlich.

"Der Erlös der Aktion kommt wieder einer sozialen Einrichtung in der Region zugute", kündigte beim Aktionsjahrsauftakt in Ellingen Renate Schwarz an, die beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Weißenburg (AELF) das Regionalbuffetprojekt begleitet.

Zum "Kochen mit Bier" lädt ein Kurs am Dienstag, 21. April, ab 19 Uhr ins Gasthaus "Bayerischer Hof" in Spalt ein. Unter Anleitung von Chefkoch Martin Scheuerlein dürfen die Gäste vier Gerichte auf die Teller zaubern – darunter das berühmte "Albrecht-Achilles-Schnitzel". Die Kombinationen reichen von der Zwiebelsuppe mit Pils bis zum Weißbier-Tiramisu.

Zur Vorfreude darauf kamen die Ehrengäste bei der Eröffnung des Aktionsreigens in den Genuss von panierten Schweinefilet-Häppchen mit Kartoffelchip. Beim Auftakt in Ellingen oblag es zudem der gastgebenden Einrichtung, mit dem Hauptgericht zu verwöhnen, das Brau-stüberl-Küchenchef Willy Altkofer vorstellte: gebratenes Hähnchenbrustfilet in bunter Pfeffersoße, dazu Buchweizenspätzle mit gefüllten Zucchiniröllchen. Ein Gericht, das den Höhepunkt des Menüabends am Samstag, 14. November, bildet.

Die Bierempfehlung dazu gab Katalin Fürstin von Wrede von der Geschäftsführung der Schlossbrauerei. Sie kann nämlich mit einem "Franken Ale" punkten: kaltgehopft und mit prickelnder, fruchtiger Note. Ein echtes "Craft Beer", das statt mit exotischen mit heimischen Hopfen gebraut wird, der nur einen kurzen Spaziergang von der Brauerei entfernt angebaut wird.

Bierig wird es auch am Sonntag, 26. April, beim Brauereifest der Felsenbräu in Thalmannsfeld (10 bis 18 Uhr), bei dem Mitglieder des Regionalbuffet sich auf einer Marktmeile präsentieren und eine Sudhausführung angeboten wird. Zum Vorgeschmack verteilte bei der Auftaktveranstaltung Brauereichef Walter Gloßner Kostproben aus seinem Hause.

Dabei lobte er die gute Zusammenarbeit im Rahmen der Initiative: "Jedes regional erzeugte Bier ist auch ein gutes", betonte er ganz diplomatisch. Denn durch die dazugehörigen Brauereien werde die Region an sich gestärkt. Dass der Chef einer Brauerei im Bräustüberl einer anderen sein Bier präsentieren dürfe, sei vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar gewesen, würdigte er den Fortschritt dank der Kooperation.

Das Menü in Ellingen rundete eine Eisspezialität vom Werzingerhof in Wernfels ab. Von dort reiste Claudia Herzog-Pfahler an, die ein Früchteeis live zubereitete. Die Milch dazu lieferten natürlich die 18 Tiere des Betriebs. Kredenzt wurde der kühle Genuss im Waffelbecher aus heimischem Getreide. Ihn gilt es bei den stündlichen Aktionen am Sonntag, 19. April, (13 bis 17 Uhr) selbst herzustellen – ebenso wie das Eis. Neben der Eiswerkstatt lernen die Teilnehmer dann auch den Bauernhof näher kennen.

Insgesamt sind es heuer an die drei Dutzend Veranstaltungen, die vom Regionalbuffet Fränkisches Seenland entweder selbst durchgeführt werden oder an denen es beteiligt ist, worauf Sprecher Thomas Winkler verwies. Und dazu noch auf die Reihe "kulinarische Schätze Altmühlfrankens". Heuer stehe dabei das Getreide im Fokus. Der Startschuss hierzu fällt am Donnerstag, 26. März, am Betrieb Auernhammer in Indernbuch.

Lob für die Initiative gab es in Ellingen von Landratstellvertreter Robert Westphal, der die exemplarische und genussvolle Darstellung der heimischen Erzeugungskette vom Rohstoff bis zum Gericht auf dem Teller würdigte. So werde ein "Bewusstsein geschaffen, was bei uns Tolles geleistet wird."

Die Direktvermarktung selbst "ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken", betonte der stellvertretende AELF-Chef Jürgen Stemmer. Die Produkte seien "an Frische und Qualität nicht zu übertreffen". Die Erzeugnisse zeichneten sich durch hohe Transparenz, die Herstellung durch kurze Wege aus. Kleinbäuerliche Betriebe und die heimische Wirtschaft würden unterstützt. Kurzum: Nachhaltigkeit, die durch Genießen gefördert wird.

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