Berufsorientierung

Realschule will enger mit Betrieben kooperieren

Markus Steiner

Weißenburger Tagblatt

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7.12.2022, 15:20 Uhr
Die Realschule Weißenburg will den achten und neunten Klassen eine bessere berufliche Orientierung ermöglichen und kooperiert mit regionalen Betrieben, die für die Schüler Praktika anbieten.   

© Markus Steiner, NN Die Realschule Weißenburg will den achten und neunten Klassen eine bessere berufliche Orientierung ermöglichen und kooperiert mit regionalen Betrieben, die für die Schüler Praktika anbieten.  

Für Astrid Knoll-Feil liegen die Vorteile der Praktikumswoche, die ab der achten Klasse absolviert werden, klar auf der Hand: „Man kann sich hier richtig kennenlernen.“ Sowohl Betrieb als auch Praktikant könnten sich in dieser Zeit überlegen, ob sie zueinander passen und ein Ausbildungsvertrag zustande kommt.

Praktika als „Azubi-Geber“

Britta Strunz weiß aus langjähriger Erfahrung als Geschäftsführerin: „Praktika sind für uns zu 90 Prozent der Azubi-Geber.“ Während die meisten Bewerbungsschreiben standardisiert und allgemein erwartbare Formulierungen enthielten, könne man bei einem Praktikum schnell erkennen, ob Betrieb und Praktikant zueinander passen.

Drei Betriebe pro Schuljahr

Weil die Praktika, anders als an anderen Schulen, an der Realschule nicht im Lehrplan verankert sind, hat sich die Weißenburger Realschule für dieses Kooperationsmodell entschieden, das eigentlich nur Gewinner kennt. „Der Bedarf an Azubis in der Region ist riesig“, weiß Strunz, die auch die Vorteile für die Praktikanten kennt: „Man kann in den drei mal zwei Tage dauernden Praktika im Lauf des Schuljahres gleich drei verschiedene Betriebe kennenlernen.“ Ein freiwilliges Praktikum in den Ferien könne die Eindrücke noch vertiefen und zusätzliche Sicherheit bringen.

Liste mit Ansprechpartnern

Astrid Knoll-Feil wünscht sich natürlich, dass die Schüler vor allem Betriebe im Landkreis fragen, ob sie ein Praktikum anbieten. Inzwischen liegt der Realschule eine Liste vor, auf der rund 30 Unternehmen samt jeweiligem Ansprechpartner stehen, die Schülerpraktika anbieten. Die dort angebotenen Ausbildungsberufe reichen vom Anlagenmechaniker bis zum Zerspanungsmechaniker und sollen, so wünschen es sich die Schule und die Betriebe, nach Möglichkeit noch kräftig erweitert werden.

Einfach mal ausprobieren

Angeregt haben die Kooperation Astrid Knoll-Feil und Britta Strunz, die nicht nur Unternehmerinnen, sondern auch Mitglied im Elternbeirat der Realschule sind. Bei Lehrerin Simone Neubauer, die die Koordinatorin für die berufliche Orientierung ist, und bei Schulleiter Iser stießen sie mit ihrem Anliegen auf offene Ohren. Knoll-Feil ist überzeugt, dass die Schüler wesentlich offener durch die Welt gehen und ihre eigenen Talente besser kennenlernen, wenn sie einen angestrebten Beruf einmal konkret für mehrere Tage in der Praxis ausprobieren können.

Lehrerin Simone Neubauer sieht das ähnlich: „Das sind drei Chancen mehr für die Schüler.“

Interessierte Firmen, die Praktika für Schüler/innen anbieten wollen, sollen sich an diese E-Mail-Adresse wenden: Berufsorientierung@rswug.de

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