Sanierung der Friedrich-Ebert-Straße ist beschlossen

10.4.2021, 05:34 Uhr
Sanierung der Friedrich-Ebert-Straße ist beschlossen

© Foto: Robert Renner

Oberbürgermeister Jürgen Schröppel erinnerte daran, dass diese zur Kompensation für die bei der Marktplatzerneuerung weggefallenen Stellplätze angelegt wurden. Er wolle jetzt nicht auch noch "das Fass aufmachen", über Innenstadtparkplätze zu diskutieren.

Außerdem vergebe man sich mit der Sanierung der rund 100 Meter langen Straße nichts. Denn Radler könnten die Einbahnstraße sowieso aufgrund der entsprechenden Regelung auch gegen die eigentliche Fahrtrichtung nutzen. Es sei aber wohl sinnvoll, die Parkplätze nicht durch andersfarbige Pflaster zu markieren, sondern durch Aufmalungen. Damit sei man bei eventuellen Änderungsvorschlägen durch das Radwegekonzept flexibler.

Maximilian Hetzner (Grüne) und Inge Pfitzinger-Miedel fragten nach den Bordsteinhöhen. Der Höhenunterschied zur rund 50 Zentimeter breiten Wasserablaufrinne werde nur zwei bis drei Zentimeter ausmachen, erklärte der zuständige Bauamtsmitarbeiter.

Damit sei beinahe Höhengleichheit gegeben, und es werde so auch nichts für Radler verbaut, meinte Pfitzinger-Miedel. Und Sonja Strunz (CSU) ergänzte, dass eine gewisse Absenkung gerade für sehbehinderte Menschen wichtig sei, um die Abgrenzung vom Gehweg zur Fahrbahn wahrnehmen zu können.

Fahrradclub kam mit seinem Schreiben zu spät

Um das Vertagen der Entscheidung hatte der Ortsverband Weißenburg des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) gebeten. Allerdings ging die Mail bei den Stadträten erst ein paar Stunden vor der Sitzung ein – denkbar knapp. Der ADFC-Ortsvorstand schrieb darin: "Weißenburg hat bei dem Ausbau und Neubau von Radwegen sehr viel Luft nach oben, und das sollten wir ab sofort nutzen."

Die Friedrich-Ebert-Straße sollte nach ADFC-Vorstellungen "völlig neu – nach den Prinzipien der gleichberechtigten Mobilität gestaltet werden". Dies sei aber nach den vorgelegten Planungen nicht der Fall.

In der Friedrich-Ebert-Straße könnten nicht nur Radwege integriert werden, sondern auch überdachte Radparkplätze und Ladestationen für E-Bikes, die für Einheimische ebenso wichtig seien wie für Touristen. So könnte "in diesem Bereich ein Modell für Radfahrer" verwirklicht werden, befand die ADFC-Ortsspitze. Es mache "wenig Sinn, heute zu sanieren und übermorgen die Straße wieder aufzureißen, um dann Radwege neu zu bauen".

Ferner erinnerte der ADFC in seinem Schreiben an die vom Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) vorgegebenen Leitlinien und Grundlagen. All dies zusammen sollte bei der Stadtratssitzung "sehr ernst genommen werden und in die Diskussion mit einfließen", meinte der Vorstand.

Gestaltungsprinzip der Altstadthauptwege

Trotzdem stimmte die große Mehrheit des Stadtrates dafür, die Friedrich-Ebert-Straße zwischen der Kreuzung vor der Stadtbibliothek und der Unteren Stadtmühlgasse zu sanieren. Es handelt sich um eines der letzten Teilstücke, in denen die seit den 1990er-Jahren laufende Sanierung aller Straßen, Plätze und Gassen in der Altstadt noch nicht erfolgt ist.

Die Fahrbahn und die Parkplätze sollen mit grauem Granitgroßsteinpflaster – wie auch am Saumarkt oder in der Friedrich-Ebert-Straße nördlich des Spitaltores – gestaltet werden. Die Gehsteige werden mit dem dunkelroten Betonpflaster ausgelegt, das schon in weiten Teilen der Altstadt verwendet wird. Damit werde "das Gestaltungsprinzip der Altstadthauptwege wiederholt", heißt es in den Stadtratsunterlagen.

Zwei kleine Veränderungen wird es bei den Parkplätzen geben. Vorgesehen sind 14 Autostellplätze und ein Busparkplatz. Dieser soll vor dem Hotel Wittelsbacher Hof anstatt zweier bisheriger Pkw-Stellplätze ausgewiesen werden. Im weiteren Verlauf werden auf der Ostseite – wie bisher schon – Autoparkplätze entlang der Fahrbahn bis zur Einmündung der Wildbadstraße zur Verfügung stehen. Die Parkbucht vor dem ehemaligen Augustinerkloster (Landratsamt) wird so weit verlängert, dass dort ein Parkplatz mehr entsteht.

Im Untergrund wird ein größeres Kanalrohr eingebaut, um das "Überstaurisiko im ,tiefsten Punkt‘ Weißenburgs" zu verringern, heißt es in Sitzungspapieren weiter. Für den Kanalbau sind 366 000 Euro an Ausgaben veranschlagt. Der Straßenausbau wird voraussichtlich mit knapp 510 000 Euro zu Buche schlagen. Für den Straßenbau gibt es einen 60-Prozent-Zuschuss.

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