Senioren-WG in Bieswang kommt voran

6.8.2017, 06:00 Uhr
Senioren-WG in Bieswang kommt voran

© WT-Archiv

Es muss eine einigermaßen turbulente Veranstaltung gewesen sein, wie man von Augen- und Ohrenzeugen hö­ren konnte. Neben der allgemeinen Information zu dem Projekt ging es nämlich unter anderem darum, woran es denn eigentlich hakt, dass man nicht vorwärtskommt. Pappenheims Bürgermeister Uwe Sinn verwies in der Sitzung darauf, dass der Stadt nicht alle Unterlagen vorlägen, um die Sache zur Entscheidung in den Stadt­rat zu bringen.

Das sorgte unter anderem bei Pappenheims Dekan Wolfgang Popp für einigen Unmut. Er verließ den Raum, telefonierte mit dem zuständigen Architekten und stellte Bürgermeister Sinn anschließend zur Rede. Die Un­terlagen seien sehr wohl im Rathaus, und zwar zum damaligen Zeitpunkt seit zwei, drei Wochen. Sinn musste schließlich einräumen, dass Unterlagen vorliegen, sie aber nicht komplett seien. Das ist richtig, entpuppte sich im Nachhinein allerdings als etwas kleinlich.

Tatsächlich lagen die Planungen und Kostenberechnungen offenbar elektronisch vor, waren aber nicht in gedruckter Form, in der entsprechenden Mappe mit Plänen im Großformat eingereicht worden. Tatsächlich gilt diese Form der Abgabe den Behörden als der Moment der Planfertigstellung. „Das war nicht komplett da, das ist so, aber, ja, wir hätten vielleicht auch mal nachfragen sollen, wo der Rest bleibt“, räumte Verwaltungsleiter Stefan Eberle ein. „Allerdings muss ich auch sagen, dass wir im Moment so viel Arbeit haben, dass ich neuer Arbeit nicht unbedingt aktiv hinterherrennen muss.“

Inzwischen haben sich die Ausei­nandersetzungen weitgehend gelegt, denn man ist einen entscheidenden Schritt weiter. Der Stadtrat hat grünes Licht für das Projekt und die damit verbundenen Planungen und Investitionen in das ehemalige Schulhaus in Bieswang gegeben. Voraussetzung ist allerdings, dass die Stadt mit Diakonie den monatlichen Mietbetrag nachverhandelt. Das soll nun in den nächsten Wochen geschehen.

In der Heimat alt werden

Die Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen ist der Träger, der die Senioreneinrichtung in Bieswang betreiben soll. Vorgesehen ist eine ambulante betreute Wohngemeinschaft mit separatem Angebot der Tagespflege. Mit diesem Modell sollen pflegende Ange­hörige entlastet werden, die eine Tagesbeschäftigung in der Einrichtung buchen können, aber auch Pflegefälle mit 24-Stunden-Betreuungsbedarf versorgt werden können. Vor allem Bewohnern von Bieswang und der näheren Umgebung soll so die Möglichkeit gegeben werden, in einem vertrauten Umfeld alt zu werden.

In der Wohngemeinschaft können Senioren leben, die noch komplett selbstständig sind, genauso wie Menschen, die Hilfe im Alltag brauchen. Das ambulant betreute WG-Modell bietet die Möglichkeit, den Grad der Unterstützung individuell festzulegen. Zudem wird mit der Einrichtung ein Gebäude wieder in eine Nutzung gebracht. Neben der Verwaltung hatte vor allem der Bieswanger CSU-Stadt­rat Florian Gallus das Projekt in den vergangenen Jahren aktiv vorange-trieben.

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