Stromausfall: Eine halbe Stunde Stille in Weißenburg

22.3.2021, 16:29 Uhr
Stromausfall: Eine halbe Stunde Stille in Weißenburg

© Foto: Miriam Zöllich

"Die ganze Stadt war betroffen – das ist schon ein besonderer Umstand, den wir sehr selten haben", gibt André Goldfuß-Wolf, technischer Leiter der Weißenburger Stadtwerke, zu. Hagenbuch, Hattenhof, Emetzheim, Dettenheim und die Wülzburg: Überall war die Energieversorgung erst einmal gekappt. Auch das Telefon- und Mobilfunknetz war deswegen vielerorts lahmgelegt, denn nur wenige Funkmasten verfügen über eine autarke Energieversorgung.

Stromschwankungen im Umland

Vereinzelt berichteten Leser auf unserer Facebookseite auch von Stromausfällen in Ellingen und Pleinfeld. Dies sei vermutlich auf die Schwankungen im Netz zurückzuführen, erklärte der Energieversorger N-Ergie auf Nachfrage unserer Zeitung. Einige Anlagen würden sensibel auf Stromspitzen reagieren und die Sicherung auslösen. Einen größeren Ausfall habe es im Stromnetz der Gemeinden außerhalb Weißenburgs aber nicht gegeben, hieß es von der N-Ergie.

Dass ein Kurzschluss zum Totalausfall geführt hat, war schnell klar – der betreffende Schalter sei im wahrsten Sinne des Wortes "in Rauch aufgegangen", berichtete Goldfuß-Wolf gegenüber unserer Zeitung. Die Mitarbeiter im Umspannwerk wurden glücklicherweise nicht ernsthaft verletzt, drei von ihnen mussten jedoch aufgrund der Rauchentwicklung mit einer Atemwegsreizung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht werden.

"Da ist ja eine Riesenenergie dahinter – wir können froh sein, dass nicht mehr passiert ist", sagt der technische Leiter der Stadtwerke. Warum es überhaupt zum Kurzschluss kam, sei allerdings nach wie vor "nicht nachvollziehbar". Man habe Wartungsarbeiten ausgeführt und im Anschluss den Schalter betätigt, wobei es zum Kurzschluss gekommen sei.

Erneuter Stromausfall für Reparaturarbeiten

Schritt für Schritt haben die Stadtwerke die Stromkreise vorsichtig wieder zugeschaltet. Da die Stromversorgung in Weißenburg über ein Doppelschienensystem funktioniert, wird nun vorerst ausschließlich die "gesunde Seite" genutzt, erklärte André Goldfuß-Wolf. Der Defekt muss nun von einer Fachfirma untersucht und behoben werden, hierfür muss in näherer Zukunft noch einmal die ganze Stadt bewusst vom Netz genommen werden. "Das werden wir dann natürlich in einer Zeit planen, in der wenig Betrieb ist", versprach Goldfuß-Wolf.

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