Tibor Baumann liest in Weißenburg aus "Drei Minuten"

12.2.2019, 11:08 Uhr
Tibor Baumann liest in Weißenburg aus

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Das Buch erzählt die Geschichte  zweier junger Menschen, die nach Ruhm und künstlerischer Selbstverwirklichung suchen. Inspiriert wurden Baumanns „Drei Minuten“ vom Statisten-Casting zum Tatort, als sich zwei Tage lang Bewerber im Drei-Minuten-Takt ihm und seinem Team vorstellten.

Die Lesung dürfte außergewöhnlich werden, denn neben den rein literarischen Passagen gibt es Musik dazu. Zwei mit Baumann befreundete Musiker sorgen für die Umrahmung der Texte. Musik und Literatur gehen in  dieser Veranstaltung immer wieder ineinander über, was einen sehr intensiven Eindruck macht.

Inhaltlich geht es um Mika und Lisa, die beide auf der Suche sind. Mika ist Independent-Filmermacher – ganz wie Tibor Baumann selbst – und bekommt erstmals die Chance, sich an einem größeren Projekt zu beteiligen.

Die Beobachtungen, die Baumann selbst in seiner Karriere gemacht hat, die Kluft, die es in der Künstlerwelt immer auch gibt, zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen Idealen und den Erfordernissen des Marktes, sind in seinen ersten Roman direkt eingeflossen.

Es geht um eine Generation von Träumern, die dem Ruhm nachjagt. Von einem spannenden Projekt zum nächsten schlecht bezahlten Aushilfsjob. Und am Ende steht schon auch immer die Frage, ob dieses Leben voller Beschwernisse und mit unsicheren Aussichten auf Erfolg nicht auch ein oder vielleicht sogar das Richtige sein kann.

Der Titel des Romans bezieht sich im Übrigen auf die Andy Warholes  berühmte Aussage, dass jeder Mensch 15 Minuten des Ruhms in seinem Leben hat. Tja, jetzt sind es nur noch drei. Die Welt ist schneller geworden, das Publikum auch. Wer gestern noch ganz groß war, ist heute schon wieder verschwunden. Ein spannender Roman über die Künstlerwelt und ihre Menschen und eine reizvolle Versuchsanordnung bezüglich der Veranstaltung. Ein literarisch-musikalischer Blick hinter die Kulissen.

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