Trockenheit und Hitze: Der Wald im Weißenburger Land leidet

16.12.2019, 05:56 Uhr
Trockenheit und Hitze: Der Wald im Weißenburger Land leidet

© Benjamin Huck

Vom "Waldsterben 2.0" ist in Bayern bislang vor allem das nördliche Franken besonders stark betroffen. In Oberfranken lösen sich die Wälder durch Trockenheit und Borkenkäfer flächig auf. Aber auch in den Landkreisen Ansbach oder Fürth sterben ganze Kiefernbestände ab. Selbst die Buche als "Mutter des Waldes" hat Probleme mit der Trockenheit und den hohen Temperaturen, schreibt die FBG in einer Ankündigung.

Die in Bayern noch immer am häufigsten vorkommenden Baumarten sind Fichte und Kiefer. Diese werden besonders stark durch den Klimawandel geschädigt. Als Baumarten der nördlichen Region benötigen sie kühles und feuchtes Klima. Trocken- und Hitzeschäden nehmen zu, genauso wie Schäden durch Wind und Sturm. Auch die forstlichen Schädlinge wie Borkenkäfer oder Kiefernprachtkäfer profitieren von den höheren Temperaturen.

Auf dem forstlichen Praxistag der FBG Franken Süd demonstrieren FBG-Förster Fabian Röhnisch und Daniel Schürnbrand wie man Nadelholzbestände fit für den Klimawandel machen kann. Die FBG betreut seit über einem Jahrzehnt den Kirchenwald in Raitenbuch. Dort wurde mit dem aktiven Waldumbau durch die frühzeitige Unterpflanzung mit Buche und Tanne begonnen. Diese Pflanzungen dienen Waldbesitzern heute als Vorzeigeobjekt für einen erfolgreichen Waldumbau. Die fachmännische Pflege dieser Jungbestände wird Teil der Veranstaltung sein.

Mehr Licht und Niederschlag

Die Pflanzung und Pflege im Wald wird vom Freistaat finanziell unterstützt. Hierzu wird Georg Siegel, Revierleiter vom Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Weißenburg berichten. Eine fachgerechte Durchforstung von Altbeständen sorgt für einen erhöhten Zuwachs aber vor allem auch für mehr Licht und Niederschlag am Waldboden. Dadurch erhöht sich die Vitalität und die Widerstandskraft der Wälder. Das kann man auch von Lohnunternehmen oder der FBG erledigen lassen.

Auf dem Praxistag wird sowohl die maschinelle Holzernte mittels Harvester als auch die händische, motormanuelle Aufarbeitung vorgeführt. Auch die sachgerechte Aushaltung und Sortierung von Kurz- und Langholz wird Teil der Veranstaltung sein. Eine Besonderheit wird der Einsatz eines hydraulischen Fällhebers sein. Dieser ersetzt das aufwendige Umkeilen und senkt zudem die Unfallgefahr bei der Holzernte.

Der Fichtenholzpreis hat sich im Vergleich zum Sommer wieder etwas erholt. Insbesondere der deutlich erhöhte Langholzpreis führt zu vermehrten Holzeinschlägen im Privatwald. Die FBG wird an der Veranstaltung auch die aktuelle Situation auf dem Holzmarkt und Regeln zur Holzsortierung erläutern.

Der Praxistag findet am morgigen Dienstag ab 14 Uhr statt. Treffpunkt ist am Sportplatz in Raitenbuch. Von dort aus geht es im Konvoi in den Wald. Aus Sicherheitsgründen muss jeder Teilnehmer einen Schutzhelm mitbringen und tragen.

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