Regionalliga-Auftakt

VfL-Baskets Treuchtlingen: Das lange Warten hat ein Ende

16.10.2021, 12:03 Uhr
Das offizielle Mannschaftsfoto der VfL-Baskets Treuchtlingen für die neue Saison 2021/2022. Mit dieser Truppe gehen die Korbjäger aus dem Altmühltal in ihre bereits elfte Spielzeit in der 1. Regionalliga Südost.  

© VfL Treuchtlingen/Montage Sven Katheder, WT Das offizielle Mannschaftsfoto der VfL-Baskets Treuchtlingen für die neue Saison 2021/2022. Mit dieser Truppe gehen die Korbjäger aus dem Altmühltal in ihre bereits elfte Spielzeit in der 1. Regionalliga Südost.  

„Alle sind heiß auf Basketball“, sagt der Coach mit Blick auf die neue Spielzeit. Es ist bereits die elfte Saison, in der der VfL mit seinem Amateur- und Nachwuchskonzept die Herausforderungen in der semiprofessionellen 1. Regio schultert. Insgesamt 16 Mannschaften sind in der Südost-Gruppe dabei. Bereits in der ausgefallenen Vorsaison hatte man eine Teilung in einen Nord- und einen Südbereich vorgenommen. So wird nun bis Anfang Februar mit je acht Teams mit Vor- und Rückrunde gespielt. Dann machen die jeweils ersten vier den Aufstieg unter sich aus, während die Vereine der unteren Tabellenhälfte um den Klassenerhalt kämpfen.

Der Größte ist verletzt

Die VfL-Baskets wären natürlich gerne in der oberen Riege dabei. Sie müssen aber auf einen Spieler verzichten, der genau den Anschlag für „oben“ oder „unten“ geben könnte: Topscorer Luca Wörrlein hat sich im Training einen Kreuzbandriss zugezogen, wurde Anfang September operiert und fällt die kommenden Monaten aus. Selbst bei einem optimalen Verlauf rechnet Harlander frühestens Anfang März wieder mit dem größten Mann im VfL-Team (2,04 Meter). Der Coach macht aber keinerlei Druck auf Wörrlein, der nächsten Freitag 21 Jahre alt wird: „Luca hat alle Zeit der Welt“, betont Harlander.

Ein Bild vom letzten Duell zwischen dem VfL und Schwabing: Damals im Dezember 2019 mussten sich die Treuchtlinger (am Ball Moritz Rettner) zu Hause geschlagen geben.

Ein Bild vom letzten Duell zwischen dem VfL und Schwabing: Damals im Dezember 2019 mussten sich die Treuchtlinger (am Ball Moritz Rettner) zu Hause geschlagen geben. © Uwe Mühling, WT

Klar ist, dass die Treuchtlinger nun erst einmal ohne ihren „dominanten Big Man“ auskommen müssen. Das verändert natürlich auch die Spielweise. „Wir sind kleiner – und hoffentlich auch gemeiner“, sagt Stephan Harlander mit einem Augenzwinkern. Durch ihre offensive Spielanlage wollen die VfL-Baskets dem jeweiligen Gegner einiges „an Denksportaufgaben verpassen“.

„Wir haben uns unsere Art zu spielen bewahrt und das macht es für die Gegner auch schwierig, gegen uns zu verteidigen“, sagt Harlander. An den bisherigen Laufwegen werde sich nichts ändern, wohl aber an der Interpretation durch die kleineren Akteure auf dem Feld. Wie gewohnt wollen die VfL-Baskets aber auch variabel bleiben. „Wir können uns auch groß machen“, sagt der Coach mit Blick auf Spieler wie zum Beispiel die Schwarz-Brüder Jonathan (2,03 Meter) und Moritz (1,98).

Talent wechselte zu den Falcons

Neben dem Ausfall von Wörrlein haben die VfL-Baskets in personeller Hinsicht den Weggang von Moritz Eckert zu den Falcons Nürnberg zu verzeichnen. Der Youngster wird dort in der Nachwuchs-Bundesliga spielen und soll auch beim Falcons-Kooperationspartner Ansbach in der 1. Regionalliga zum Einsatz kommen.

Neu im Treuchtlinger Kader sind Paul Mutterer und Jakob Vitzethum aus dem eigenen Nachwuchsbereich. Ebenfalls noch ein neues Gesicht ist aufgrund der langen Pause Aaron Lyuverovych, der bereits vergangenes Jahr von Lauf zum VfL gekommen ist. Des Weiteren dürfte sich auch noch Fabian Göbel (17) aus Ingolstadt den Treuchtlingern anschließen.

Das sind alles talentierte Spieler, die jedoch noch Zeit brauchen, wie Trainer Harlander deutlich macht. Sie werden sicher ihre Einsatzzeiten bekommen, der Coach wird und muss aber vor allem auf den harten VfL-Kern bauen, der schon seit Jahren zusammenspielt. Stefan Schmoll und Claudio Huhn sind die Anführer und Kapitäne. Sie sind auch am längsten dabei (seit ca. 2002) und haben zuletzt beim Testspielsieg gegen Bamberg „exzellente Leistungen“ gezeigt, wie der Coach lobt.

Auch viele weitere Akteure wie Simon Geiselsöder, Florian Beierlein, Arne Stecher, Kevin Vogt oder Jonathan Schwarz bringen schon reichlich Regionalliga-Erfahrung mit und haben sich über Jahre auf diesem Niveau bewiesen. Sie haben sich – ebenso wie der gesamte Kader – in den vergangenen Wochen mit einer intensiven Vorbereitung, „sukzessive körperlich weiterentwickelt“, so Stephan Harlander. Jetzt gehe es darum, die beste taktischen Varianten und die nötige Balance im Spiel zu finden. Und: „Wir brauchen diesen Wettkampfflow, der den VfL ausmacht.“

Juniorennationalspieler dabei

Dabei gibt es kein langsames Herantasten, sondern es geht gleich richtig zur Sache: „Schwabing ist sicherlich der schwierigste Gegner“, sagt Stephan Harlander über das Treuchtlinger Auftaktspiel am 16. Oktober in der „Sene“. Bei den Gästen aus der Landeshauptstadt stehen mit Nick Freer und Patrick Horstmann zwei herausragende und erfahrene Regionalliga-Cracks ebenso auf dem Parkett wie etliche Juniorennationalspieler, die für Schwabing in der Nachwuchs-Bundesliga auflaufen und in der IBAM („International Basketball Academy Munich“) ausgebildet werden.

Den Korb und die neue Saison voll im Blick: Simon Geiselsöder (links) und Florian Beierlein (rechts) von den VfL-Baskets Treuchtlingen, hier im jüngsten Testspiel gegen TTL Bamberg.

Den Korb und die neue Saison voll im Blick: Simon Geiselsöder (links) und Florian Beierlein (rechts) von den VfL-Baskets Treuchtlingen, hier im jüngsten Testspiel gegen TTL Bamberg. © Uwe Mühling, WT

Stephan Harlander, 52, der seit Kurzem als Bayerischer Landestrainer im Basketball-Nachwuchsbereich tätig ist und die Senefelder-Schule in Treuchtlingen als Lehrer verlassen hat, geht davon aus, dass Schwabing in die 2. Bundesliga ProB aufsteigen will. Insofern handle es sich um einen Gegner, gegen den man hoch verlieren kann. „Gegen den man mit einer Wahnsinnsleistung aber auch gewinnen kann“, wie es der VfL-Coach formuliert.

Viel organisatorischer Aufwand

Harlander und seine Truppe freuen sich auf jeden Fall, dass es endlich wieder losgeht und dass sie vor (hoffentlich) großer Zuschauerkulisse spielen dürfen. In Zeiten der Pandemie ist ein Heimspiel mit viel zusätzlichem organisatorischen Aufwand verbunden. Die VfL-Baskets und ihre vielen fleißigen Helfer werden aber versuchen, für einen möglichst reibungslosen Ablauf unter Einhaltung den geltenden Vorgaben zu sorgen.

Sie bitten alle Zuschauer, rechtzeitig zu kommen, damit dann bei Spielbeginn alle ganz stressfrei auf ihren Plätzen sind und den Neustart genießen können. Wie gesagt: Das lange Warten hat ein Ende . . .

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