Was kostet ein neues Radwegekonzept für Weißenburg?

1.10.2020, 06:07 Uhr
Wird das Radwegekonzept in Weißenburg überarbeitet? Darüber entscheidet der Stadtrat, wenn die Angebote der Ingenieurbüros vorliegen.

© Wolfgang Kumm/dpa Wird das Radwegekonzept in Weißenburg überarbeitet? Darüber entscheidet der Stadtrat, wenn die Angebote der Ingenieurbüros vorliegen.

Grundlage war ein SPD-Antrag. Demzufolge soll das bestehende Radwegekonzept von einem externen Büro überarbeitet werden. Schwerpunkte sollen auf die Verbindungen am Ende bestehender Radwege gesetzt werden, sodass ein schlüssiges Gesamtkonzept entsteht. Damit sollen Gefahrenpunkte beseitigt werden.

Die SPD begründete dies damit, dass für das Stadtbauamt eine zusätzliche Stelle unter anderem zum Ausbau der Radwege ausgeschrieben worden war, aber nicht besetzt werden konnte. Das Geld dafür sei im Haushalt aber vorhanden, argumentieren die Sozialdemokraten.

Obwohl weitgehend Einigkeit im Stadtrat besteht, dass die Radwegeinfrastruktur verbessert und der aktuellen Situation angepasst werden muss, ergab sich, wie schon im vorberatenden Bauausschuss, eine längere Diskussion. Tobias Kamm wiederholte seine Forderung, vorab zu definieren, welche Schwerpunkte das Gutachten setzen soll.

Ferner sollen seiner Meinung nach die Erkenntnisse zum Radverkehr des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) einfließen. Es müssten außerdem die Belange der anderen Verkehrsteilnehmer berücksichtigt werden. Und der Christsoziale würde es begrüßen, wenn die Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) "mit ins Boot geholt" würde.

Radwegekonzept als "Gesamtschau"

Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD) merkte an, dass er sich bereits mit drei Vorstandsmitgliedern "intensiv ausgetauscht" hat. Inge Pfitzinger-Miedel (gleichfalls SPD) sieht ein Radwegekonzept grundsätzlich als "Gesamtschau", die die übrigen Verkehrsteilnehmer berücksichtige. Und ihr Parteifreund Uwe Döbler meinte, dass ein Radwegekonzept nicht differenziere zwischen sportlichen Fahrern, Touristen, E-Bikern oder sonstigen Radlern. Das Setzen von Schwerpunkten sei also nicht nötig.

Doch "ein Konzept alleine hilft auch nichts", merkte Maximilian Hetzner an. Das bisherige Vorgehen, immer erst dann sich über einen Radweg Gedanken zu machen, wenn eine Straße erneuert oder gebaut werde, lasse die Stadt "zum Teil Jahrzehnte auf Maßnahmen warten". Es müssten Mittel für den Radwegebau bereitgestellt werden und ein Umdenken stattfinden, forderte der Grüne.

Victor Rother begrüßte es, dass Bewegung in die Radwegethematik kommt. Dies hätte man aber schon vor zwei Jahren haben können, befand er, hätte der Stadtrat damals für einen Antrag seines Vorgängers als Linken-Stadtrat gestimmt. "Wir wären jetzt vielleicht schon einen Schritt weiter", meint er. Erkan Dinar hatte seinerzeit vorgeschlagen, sich als fahrradfreundliche Kommune zu bewerben.

Gruber gegen externen Radwegeplaner

Bei seiner ablehnenden Haltung blieb Heinz Gruber. Er hatte schon im vorberatenden Bauausschuss erklärt, dass es keines externen Planers bedürfe. Die Stadträte kennen seiner Ansicht nach ihre Stadt und die Radwege so gut, dass sie selbst sagen können, wo der Schuh drückt. So entstehe nur ein Konzept mehr. Der Freie Wähler: "Ich bin gespannt, welches Gutachten wir in der übernächsten Sitzung in Auftrag geben."

Gegen seine Stimme sprach sich der Stadtrat schließlich dafür aus, drei Angebote für Radwegekonzepte einzuholen. Auf dieser Grundlage wird dann entschieden, ob der Auftrag für ein entsprechendes Papier vergeben wird.

 

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