Weißenburg bekommt sein Ganzjahresbad

1.4.2020, 05:57 Uhr
Weißenburg bekommt sein Ganzjahresbad

© Foto: Robert Renner

Allerdings an ganz anderer Stelle als ursprünglich geplant – nämlich in Hagenbuch. Damit soll dieser Stadtteil eine Aufwertung erfahren, war man sich in weiten Teilen des Stadtrats einig. Der Standort unmittelbar am Rohrbach bietet darüber hinaus einige weitere Vorteile gegenüber dem bisher favorisierten Gelände.

Rückblende. Die Stadtwerke als Betreiber der beiden Bäder in Weißenburg hatten das Thema Ganzjahresbad ins Spiel gebracht, weil auf Dauer der Unterhalt zweier solcher Freizeiteinrichtungen zu aufwendig und kostspielig ist. Daher sollte anstelle des bisherigen Limesbades ein Ganzjahresbad entstehen. Die Mogetissa-Therme, in der es ebenso wie im Freibad in den nächsten Jahren einen relativ großen Sanierungsbedarf gibt, sollte nach dem Umbau des Limesbades zum Ganzjahresbad abgerissen werden.

Ökologisches 100-Meter-Becken im Rohrbach

Was etliche Bürger gegen diese Pläne aufbrachte, war der Planungsvorschlag, das 50-Meter-Becken des Limesbades aufzugeben und nur noch ein 25-Meter-Becken anzubieten. Am neuen Standort in Hagenbuch wäre aber auch nur Platz für ein 25-Meter-Becken. Doch die Stadtwerke, seit Jahren schon bemüht, nachhaltig und ökologisch zu handeln, haben dort eine naturnahe Lösung gefunden. "Es wird eine Schleuse vom Innenbecken hinaus in den Rohrbach geben", erläuterte André Goldfuß-Wolf, der technische Geschäftsführer der Stadtwerke, auf Nachfrage unserer Zeitung.

Das kleine, aber munter sprudelnde Gewässer wird auf einer Länge von fast 100 Metern aufgestaut, sodass sportliche Schwimmer dort durch eine noch deutlich längere Schwimmbahn in natürlicher Umgebung pflügen können. Einzig die Wassertemperatur könnte im Winterhalbjahr ein Problem darstellen. Aber wirklich sportlichen Schwimmern dürfte dies in der Regel nichts ausmachen. Und viele von ihnen haben ja auch Neoprenanzüge, die gegen Kälte schützen.

Großes Erlebnisbecken und Rohrberg-Rutsche

Ansonsten wird es ein großes Erlebnisbecken geben. Die Betonarbeiten dafür sind auf dem Areal an der Ecke Weiboldshausener Straße und Eichbrunnenweg schon relativ weit vorangeschritten. Gut zu erkennen ist das große runde Erlebnisbecken, das quasi das Herz des neuen Ganzjahresbades werden soll. Es wird viele Ausstattungsdetails wie Schwallduschen, Massagedüsen und vieles mehr bieten. In einem anschließenden flacheren Beckenteil wird es wieder die beliebten Sprudelliegen geben. Auch an die Gastronomie ist gedacht. Anders als bisher wird ein Erlebnisrestaurant angesiedelt. Dazu wird eine Holzhütte, die sich auf dem Grundstück befindet, als Basis genutzt, die aber deutlich vergrößert wird. Es soll ein uriges, einer Almhütte nachempfundenes Lokal entstehen, in dem es neben deftigen Gerichten für die Genussschwimmer auch Vitalkost für die Sportschwimmer aus dem Rohrbach geben soll.

Highlight des Bades aber wird die längste Wasserrutsche eines Erlebnisbades in ganz Bayern. Sie wird ein Stück den Rohrberg hinaufgeführt. Der Einstieg soll unterhalb des Bismarckturms sein, weshalb dort auch ein kleines Nebengebäude mit einem zusätzlichen Eingangsbereich zu dem Ganzjahresbad sowie Umkleidekabinen errichtet werden.

So soll ein gerade von Touristikern immer wieder gefordertes saisonverlängerndes Angebot an der Schnittstelle zwischen den beiden Urlaubs- und Freizeitdestinationen Fränkisches Seenland und Naturpark Altmühltal entstehen, das auf die gesamte Region ausstrahlen und gezielt Besucher außerhalb der klassischen Urlaubszeiten anlocken soll.

Die Mogetissa-Therme wird im Übrigen nun nicht abgebrochen, sondern zu einem großen Saunazentrum umgestaltet, um für die vielen Saunafreunde ebenfalls ein Highlight zu bieten. Das Limesbad hingegen wird aufgelassen. Hier sind künftig drei Nutzungsvarianten denkbar: ein weiteres stadtnahes Parkhaus, eine Erweiterung der benachbarten Schulsportanlagen, nachdem durch die Vierfachsporthalle ein Teil davon wegfällt, oder aber der Umbau zu einem hochwertigen Wohnmobilstellplatz. Der ist bisher ja schon vor dem Freibad am Kirchweihplatz angesiedelt, aber wenig attraktiv gestaltet. Ein Sanitärgebäude wäre schon vorhanden.

Keine Kommentare