Weißenburg gibt Zuschüsse zu Zisternen

17.10.2019, 11:28 Uhr
Weißenburg gibt Zuschüsse zu Zisternen

© Foto: Robert Renner

Für eine Zisterne, die rein zur Gartenbewässerung dient, wird es ab 2020 auf Antrag 600 Euro von der Stadt geben. Für eine solche, aus der auch die Toilettenspülung und Waschwasser gefördert wird, werden es 900 Euro sein. Jährlich werden in Zukunft von der Stadt für das Programm 15 000 Euro bereitgestellt. Zwischen 16 und 25 Zisternen können so pro Jahr bezuschusst werden.

Die Grünen im Stadtrat wollen ein Umdenken beim Wasserverbrauch erreichen. Ziel des Förderprogramms soll "die Verwendung von Regenwasser zur Schonung der Trinkwasservorräte" sein, schrieb Stadtrat Maximilian Hetzner im Antrag. Die Nutzung von Regenwasser zur Gartenbewässerung und/oder Toilettenspülung könne bei Ein- und Mehrfamilienhäusern "erhebliche Mengen Trinkwasser einsparen". Ein positiver Nebeneffekt sei die Rückhaltung von Regenwasser bei Starkregen.

Die Grünen begründeten ihren Antrag damit, dass Wasser "ein zunehmend knapper werdendes Gut, auch in unserer Region", ist. Die Grundwasservorräte, aus denen Weißenburg sein Trinkwasser beziehe, seien nicht unerschöpflich. Doch nur ein kleiner Teil davon werde tatsächlich getrunken oder zum Kochen verwendet, der weitaus größere zum Toilettenspülen, Garten bewässern, Auto waschen und anderem mehr. Hier bestehe ein großes Potenzial, Trinkwasser einzusparen und beispielsweise durch Regenwasser zu ersetzen. Die Stadt könne dies mit dem Förderprogramm unterstützen.

Eine Frage des Verwaltungsaufwands

Vorgeschlagen hatten die Grünen auch, die Förderung je nach Größe der Zisterne zu staffeln und nach dem Verwendungszweck zu unterscheiden. Wer auch die Toilettenspülung und die Waschmaschine mit Regenwasser versorge, solle mehr erhalten als jemand, der lediglich den Garten mit Regenwasser gieße.

Das wollte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel anfänglich so nicht umsetzen. Um der Verwaltung die Abwicklung so einfach wie möglich zu machen, wollte er nur einen Pauschalbetrag pro Zisterne gewähren. Denn die Kosten könnten sowieso durch die Zuschüsse nicht gedeckt werden, und die Förderung sei lediglich als Anreiz zu verstehen, argumentierte er.

Heinz Gruber sieht Zisternen generell als sinnvoll an, hätte aber gerne zusätzlich zur Förderung die verpflichtende Vorschrift, künftig bei Um- und Neubauten Zisternen einbauen zu müssen. Der Zuschuss alleine reiche nicht als "Lockmittel". Der Freie Wähler: "Das sind Peanuts."

OB Schröppel wies im Gegenzug darauf hin, dass Regenwasserzisternen in Weißenburg durch die gesplittete Abwasserabgabe schon gefördert werden. Generell hat er aber aus der Diskussion um die Tiefengrundwassernutzung eine Lehre gezogen: "Mit Wasser müssen wir alle sorgfältiger umgehen." Er habe schon während dieser Gespräche angekündigt, dass eine Regelung zu Zisternen künftig in Bebauungsplänen festgeschrieben werden soll. "Da rennen sie bei mir offene Türen ein", meinte der OB.

Die Förderung könne man als zusätzlichen Anreiz gewähren, nur eben mit möglichst geringem Verwaltungsaufwand, sagte er. Auf die Zuschussstaffelung nach Zisternengröße könne man verzichten, entgegnete Hetzner. Ein Unterscheidung nach dem Verwendungszweck des Wassers wolle er aber unbedingt in den Richtlinien stehen habe.

Letztlich folgte der Bausenat diesem Wunsch, weil sich die "Wassersituation generell verändern wird", wie SPD-Fraktionsvorsitzender Andre Bengel sagte, und weil "wir gut daran tun, mit Wasser aufmerksam umzugehen", wie sein Parteifreund Harald Dösel anmerkte. Auch CSU-Fraktionsvorsitzender Klaus Drotziger war zufrieden: "Wir fördern so wünschenswertes Handeln."

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