Weißenburg-Gunzenhausen: Corona-Top-Vier in Bayern

11.2.2021, 15:40 Uhr
Weißenburg-Gunzenhausen: Corona-Top-Vier in Bayern

© Foto: Isabel-Marie Köppel

"Die Entwicklung der vergangenen Tage geht in die richtige Richtung. Auch in den Pflegeheimen im Landkreis sind keine neuen Corona-Ausbrüche hinzugekommen. Vielen Dank an alle Landkreisbürgerinnen und -bürger für das weitere Durchhalten und dass Sie sich an die bestehenden Einschränkungen halten", freute sich Landrat Manuel Westphal. Trotz der guten Entwicklung müsse jeder aber weiterhin vorsichtig sein, da in der vergangenen Woche die erste Corona-Mutation auch im Landkreis entdeckt wurde.

Zweiter Mutations-Fall

Zwischenzeitlich wurde auch bei dem positiv getesteten Familienmitglied der betroffenen jungen Frau aus Treuchtlingen eine Mutation festgestellt. Die Sequenzierung steht derzeit noch aus, sodass noch nicht feststeht, um welchen Virustyp es sich handelt. Die Betroffenen sowie die ermittelten Kontaktpersonen befinden sich in häuslicher Quarantäne.

Das für den Landkreis beauftragte Labor habe zudem mitgeteilt, dass ab sofort alle positiven Testbefunde auch auf Mutationen untersucht werden. Die Situation in den Pflegeheimen im Landkreis scheint sich laut dem Landratsamt derzeit etwas zu entspannen. Die meisten betroffenen Personen, die durch die Ausbrüche in den Einrichtungen infiziert waren, konnten aus der Quarantäne entlassen werden. In den vergangenen Tagen sind keine neuen Corona-Ausbrüche bekannt geworden.

Der Lockdown war entscheidend

Gesundheitsamtsleiter Dr. Johannes Rank erklärte in dertelefonischen Pressekonferenz am Donnerstag, dass die Lage sich vor allem deshalb in den Heimen entspannt habe, weil auch außerhalb der Heime die Infektionen deutlich abgenommen haben. Für ihn steht zweifelsfrei fest, dass der Lockdown "eine sehr große und entscheidende Rolle" spiele, vor allem weil in der Folge die Anzahl der Kontakte deutlich reduziert werde und damit das Ansteckungsrisiko sinke: "Das ist ein ganz einfacher statistischer Effekt." Dass die Effekte sich dieses Mal langsamer als beim ersten Lockdown eingestellt haben, hänge damit zusammen, dass der erste Lockdown strenger und konsequenter gewesen sei.

Noch keine Prognose für die Kirchweih

Dass der Landkreis aufgrund der derzeit niedrigen Zahlen aber auf einer "Insel der Glückseligen" sei, glaube er noch lange nicht. Man müsse nur rund 150 Kilometer nordöstlich zum Landkreis Tirschenreuth schauen, wo von Entspannung überhaupt keine Rede sei und bei einer Inzidenz von 333 am gestrigen Donnerstag noch niemand laut über Lockerungen nachdenke.


Das Weißenburger Altstadtfest wackelt


Aufgrund der schwankenden Entwicklung traute sich Rank auch keine Prognose für den Sommer zu. Ob Großveranstaltungen wie Kirchweih oder Open Airs möglich seien, könne man jetzt noch nicht verlässlich sagen – vor allem auch, weil keiner wisse, wie sich die Mutationen auswirkten. Generell geht der Gesundheitsamtsleiter davon aus, dass die Pandemie das Verhalten der Menschen langfristig verändern wird und sich etliche auch danach schwer mit Enge und Nähe tun könnten.

Mehr Impfstoff für den Landkreis

Inzwischen werden im Landkreis auch wieder die Corona-Impfungen fortgesetzt, da wieder mehr Impfstoff geliefert werden konnte, berichtete gestern der Leiter des Impfzentrums, Christoph Schneidewin. So seien fast alle Heime bereits an der Reihe gewesen, bis auf eines: Erstgeimpft sind mittlerweile 2385 Personen, zweitgeimpft 1176 Personen (Stand: 10. Februar). Am 10. Februar wurde auch mit der Impfung in der ersten Einrichtung für behinderte Menschen im Landkreis begonnen.

Alle hätten die Erstimpfung ohne gravierende Nebenwirkungen gut vertragen. Ab der nächsten Woche könnten unter 65-Jährige auch mit dem Impfstoff von Astra-Zeneca immunisiert werden. Allein gestern wurde im Impfzentrum 192 Landkreisbürgerinnen und -bürgern ein Angebot im Impfzentrum gemacht. Bis gestern verzeichnete der Landkreis seit Beginn der Pandemie 2544 Corona-Infektionen. 98 Menschen sind in Verbindung mit einer Corona-Infektion laut dem RKI bislang verstorben.

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