Weißenburg sucht neue Wege für Radfahrer

23.10.2018, 06:23 Uhr
Weißenburg sucht neue Wege für Radfahrer

© Robert Renner

Dabei soll geklärt werden, welche Varianten möglich sind. Beginnen beziehungsweise enden soll die Radfahrverbindung im Norden Weißenburgs etwa dort, wo die Galgenberg- in die Nürnberger Straße einmündet. Verschiedene Varianten der Wegeführung – diese muss nicht unbedingt unmittelbar an der Nürnberger Straße entlang erfolgen – sollen inklusive der Kosten im Stadtrat vorgestellt werden. Zugrunde liegt dem Beschluss ein Antrag der SPD-Fraktion.

Deren Vorsitzender Andre Bengel schreibt in der Antragsbegründung: „Die stark von Autos befahrene Nürnberger Straße stellt eine Gefährdung für Radfahrer dar, solange keine geeignete Radverbindung ab der Einmündung Galgenbergstraße in die Nürnberger Straße bis zum Bahnhof besteht.“

Vorstöße gab es in dieser Angelegenheit in der Vergangenheit schon häufiger. Einig war man sich im Stadtrat bisher, dass Verbesserungen im Radwegenetz sukzessive, wenn sich Möglichkeiten dazu ergeben, beispielsweise bei Straßensanierungen, vorgenommen werden. Daher hielt sich die Begeisterung für den SPD-Vorstoß im Bauausschuss zunächst in Grenzen. Maximilian Hetzner von den Grünen sprach gar von einem „populistischem Antrag“, was Gerhard Naß (SPD) aber postwendend zurückwies.

Bernhard Amend erinnerte daran, dass es bisher stets hieß, in der Nürnberger Straße sei nicht genug Platz für einen Radweg. Der Christsoziale: „Dann haben wir acht oder zehn Jahre lang gesagt, es geht nicht und es wäre doch gegangen.“ Das könne nicht sein. Ähnlich äußerte sich Heinz Gruber (FW). Er wolle der Verwaltung keine unnötige Arbeit machen, denn es sei offensichtlich, dass in der Nürnberger Straße ohne größeren Umbau kein Radweg angelegt werden könne. Daher kenne er die Antwort und stimme gegen den Antrag, sagte der Freie Wähler.

Oberbürgermeister Jürgen Schöppel (SPD) hielt dem entgegen: „Vielleicht geht es ja doch mit Radfahrschutzstreifen.“ Diese seien bisher nicht diskutiert worden. Mit diesen gebe es gute Erfahrungen in der Jahn- und der Rothenburger Straße, vielleicht seien sie auch in der Nürnberger Straße machbar. Außerdem habe sich die Sachlage geändert. Im Zuge der Neubebauung des Aurnhammer+Benedict-Areals habe die Stadt Flächen gekauft, sodass zwischen der Zentralschule und der neuen Wohnbebauung ein Weg angelegt werden kann.

Maximilian Hetzner wies ebenfalls auf „Möglichkeiten, die Nürnberger Straße zu umgehen“ hin, beispielsweise durch die Schwärzgasse, und bestätigte, dass die Radfahrschutzstreifen „eine relativ frische Sache“ sind. Diese hätten generell viel bewirkt, meinte Inge Pfitzigner-Miedel. Wo die Schutzstreifen eingerichtet worden seien, werde auch von den Autofahrern rücksichtsvoller gefahren. Die SPD-Stadträtin: „Ein Schutzstreifen an der Nürnberger Straße wäre eine tolle Sache.“ Aber auch alternative Routen seien eine Überlegung wert. Dies sieht auch Hetzner so und verwies besonders auf den Bereich am Ellinger Tor: „Viele wollen über diese Kreuzung nicht mit dem Fahrrad fahren“, machte er deutlich.

Klaus Drotziger (CSU) gab bei aller Euphorie für Alternativrouten, die in der Schulhausstraße enden, zu bedenken, dass es dort mehrere neuralgische Stellen gebe – angefangen von der Kreuzung am Ellinger Tor, über die Kreuzung vor dem Parkhaus und die Einmündung zum Lidl-Markt bis zur Zollamtskurve. Der Bereich bleibe ohne bauliche Änderungen immer gefährlich für Radler. Nach Meinung des CSU-Fraktionsvorsitzenden sollte erst die Verkehrsproblematik dort gelöst werden, bevor eine zusätzliche Radtrasse beispielsweise über einen neuen Weg zwischen Zentralschule und der Neubebauung auf dem Aurnhammer+Benedict-Gelände dorthin geführt wird.

Gerhard Naß hielt dem entgegen, dass der SPD-Antrag so zu verstehen sei, dass wirklich auch alternative Routen geprüft werden: „Es steht nicht in unserem Antrag, dass wir die Radfahrverbindung an den Hauptverkehrsstraßen entlang haben wollen.“

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