Weißenburger Milleniumskind ist volljährig

3.1.2018, 07:56 Uhr
Weißenburger Milleniumskind ist volljährig

© Leah Mühlöder

Der ursprünglich errechnete Geburtstermin wäre eigentlich noch ins alte Jahrtausend gefallen, nämlich auf den 28. Dezember 1999, berichtet Leas Mutter Sandra Eder. Allerdings ließ sich Lea ein bisschen Zeit. Die Geburt verschob sich und nun hat Lea Eder einen ganz besonderen Geburtstag im Pass stehen. Mutter Sandra Eder hat dieser Tatsache aber nie eine allzu große Bedeutung beigemessen, denn „das Datum ist ja eigentlich Wurst, Hauptsache das Kind ist gesund!“

Dieser Wunsch ging über die Jahre hinweg in Erfüllung, denn Lea war nicht nur wohlauf, sondern legte schon von Kindesbeinen an einen sehr zielstrebigen Charakter an den Tag. Bereits im Kindergarten hatte sie den Traum, später mal Erzieherin zu werden.

Genaue Zukunftsvorstellungen sind an und für sich nicht unbedingt die Charakteristika, die der sogenannten „Generation Z“, also denjenigen, die im neuen Jahrtausend aufgewachsen sind, zugeschrieben werden. Aber Lea wandte sich nicht mehr von ihrem ersten Berufswunsch ab und zählt mittlerweile zufrieden ihr zweites Ausbildungsjahr als Erzieherin. Das sei voll ihr Ding, meint sie grinsend am Küchentisch in der Wohnung in Raitenbuch, wo sie gemeinsam mit ihrer Familie lebt. Ihre Mutter nickt bestätigend: „Dabei blüht sie total auf.“

Aber natürlich hat eine junge Frau in diesem Alter nicht nur Arbeit im Kopf. Die vergnügliche Seite des Lebens sieht bei Lea so aus, dass sie entweder Volleyball bei der DJK Raitenbuch spielt oder sich im vegetarischen Kochen ausprobiert. Auch mit Freunden trifft sie sich gerne. Eines der Lieblingsziele ist dabei der Lehmeiersaal in Nennslingen, der somit wohl das Paradebeispiel des Landkreises für generationen- und sogar jahrtausendübergreifende Unterhaltung darstellt.

Diese Feierkultur will finanziert werden, und da Lea nach eigener Einschätzung während ihrer Ausbildung „nur Peanuts verdient“, jobbt sie nebenbei noch als Kellnerin und macht Babysitter. Ein ziemlich volles Programm also.

In diesem Jahr werden die ersten Millenniumkinder also schon volljährig, allen voran logischerweise Lea. Den 18. Geburtstag sehnt sie schon lange herbei, denn als „Jurakind“ ist man ohne eigenes Fortbewegungsmittel ziemlich eingeschränkt im Alltag. Glücklicherweise steht das eigene Auto schon seit Oktober in der Garage der Eders und alles wartet nur darauf, dass der 1. Januar anbricht und Lea dann alleine zur Arbeit, in die Schule oder sonstwohin fahren kann.

Was ihre weitere Zukunft anbelangt, gibt sich Lea genauso bodenständig wie sie schon im Kindergarten begonnen hat, denn „erst kommt noch die restliche Zeit der Ausbildung und dann schau‘ ich weiter“, macht sie eine klare Ansage. Ein Leben in Raitenbuch kann sie sich sehr gut vorstellen, die weite Welt ist nur für kurze Zeitspannen verlockend: „Urlaub mach’ ich gerne mal, aber ein ganzes Jahr möchte ich nie weg“, grinst Lea mit einem Seitenblick zu ihrer Mama. Eine Sache ändert sich also auch in der globalisierten und digitalisierten Welt eines Millenniumkindes nicht: Zu Hause ist es einfach am schönsten.

Keine Kommentare