An der Festung ist 2021 viel passiert

Wieder ein Stück Wülzburg-Sanierung geschafft

26.12.2021, 09:10 Uhr
Auch 2021 liefen im aktuellen Vier-Jahresprogramm wieder umfangreiche Sanierungsarbeiten, unter anderem auf der Bastion Roßmühle, wo die Plattform instand gesetzt wurde, und an der Bürgerzisterne, wo die Außenmauer stabilisiert wurde. Zu sehen ist die neue Bewehrung, die auf der Roßmühle eingebaut wurde.

© Stadtbauamt Weißenburg, NN Auch 2021 liefen im aktuellen Vier-Jahresprogramm wieder umfangreiche Sanierungsarbeiten, unter anderem auf der Bastion Roßmühle, wo die Plattform instand gesetzt wurde, und an der Bürgerzisterne, wo die Außenmauer stabilisiert wurde. Zu sehen ist die neue Bewehrung, die auf der Roßmühle eingebaut wurde.

So mussten zur Abdichtung der nördlichen Plattform der Bastion Roßmühle 900 Kubikmeter Erdreich entfernt werden, um auf das ursprüngliche Niveau des Plattenbelages zu kommen. „Bei der Freilegung stellte sich heraus, dass entgegen der bisherigen Annahme zwei Plattformebenen vorhanden waren“, berichtet Thomas Brechenmacher, im Stadtbauamt für die Wülzburg zuständiger Bautechniker.

Bereits während der Bauarbeiten an der Bastion Roßmühle wurde ihm zufolge die erste Plattformebene mit einer kleineren, zweiten Plattform überbaut, welche dann im weiteren Verlauf auch noch gänzlich mit Erdreich überdeckt wurde. An diesen baugeschichtlich spannenden Befunden kann abgelesen werden, wie rasant sich im ausgehenden 16. Jahrhundert die Geschütztechnik entwickelte. „Durch ständige Anpassung des Festungsbaus musste versucht werden, die sich ständig erhöhte Durchschlagskraft der Geschütze mit baulichen Maßnahmen auszugleichen“, weiß Brechenmacher.

Bürgerzisterne wird wieder zugänglich

Für die Abdichtung der Bastion bedeutete dies jetzt einen erheblichen Mehraufwand, da nunmehr eine stark gestaffelte Belagsebene überdeckt werden musste. Die dann neu eingebrachte Abdichtung wurde zum Abschluss wieder mit dem seitlich gelagerten Erdmaterial überdeckt, um den Vorzustand wiederherzustellen.

An der südlich der Bastion Roßmühle anschließenden Kurtine wurde, vor allem im Bereich der Bürgerzisterne, das Außenmauerwerk stabilisiert und auf einer Länge von 70 Metern die Brustwehr instandgesetzt. „Im kommenden Jahr wird dann, nach ergänzenden Maßnahmen, die Bürgerzisterne im Rahmen von Führungen zugänglich sein“, kündigt Brechenmacher an.

Der feuchte Witterungsverlauf des Sommers erschwerte die Sanierung der Fassade des Festungsportals erheblich. Aufgrund der starken Durchfeuchtung der Sandsteinfassade mussten die Sanierungsarbeiten im Spätsommer abgebrochen werden. Das Arbeitsgerüst wurde mit einem Wetterschutzdach versehen, um die Fassadenfläche abtrocknen zu lassen und so die notwendigen Festigungs- und Ergänzungsarbeit im kommenden Frühjahr fortzusetzten zu können.

„Um das weitere Eindringen von Niederschlagswasser in die hochwertige Bausubstanz zu verhindern, wird nächstes Jahr die Dachfläche des Eingangsportals abgedichtet und die Abführung des Regenwassers verbessert“, erläutert der Bautechniker.

2022 läuft das aktuelle Vier-Jahres-Sanierungsprogramm für die Hohenzollernfestung aus. Es sind noch umfangreiche Sanierungsarbeiten an den östlichen Grabenaußenwänden und am Wallmauerwerk der Bastion Jungfrau sowie der Bastion Roßmühle geplant.